Jahr 2007

BILD, 22. Dezember 2007

Dynamo völlig verrückt

Hier werden schon VIP Logen für 40.000 Euro verkauft

von Tim Schlegel

Das gibts wohl nur bei Dynamo! Das Harbig Stadion gleicht noch einem Trümmerfeld. Aber schon jetzt beginnt der Verkauf der VIP Logen für das neue Stadion...

"Wir machen das auf Wunsch der Sponsoren" erklärt Hauptgeschäftsführer Bernd Maas(37). Und dann ergänzt er: "So etwas habe ich noch nie erlebt. Obwohl das Stadion erst Ende 2009 fertig wird, ist die Nachfrage jetzt schon sehr groß."
Weil "nur" 22 VIP Logen zur Verfügung stehen, will keiner der Geldgeber zu spät kommen. Das macht sich Dynamo zu Nutze, füllt so schon im kommenden Jahr die leere Vereinskasse auf.
Im Januar und Februar werden Optionsscheine verkauft, die bis zum 30. Juni ein exklusives Vorkaufsrecht für eine der Logen garantieren. Der Preis für eine Loge mit Platz für 11 Personen und Traumblick aufs Spielfeld wird bei ca. 40.000 Euro pro jahr liegen. Inklusive Parkplatz, Speisen und Getränke
Wer keine VIP-Box abbekommt oder kleinere Brötchen backen muß, kann sicvh mit einem sogenannten Businessplatz trösten. Davon gibts rund 1000 in einem speziellen Block mit großem Gemeinschafts VIP-Raum. Kostenpunkt rund 2500 Euro pro Jahr.
Na dann: Auf die Plätze, fertig, los...


Morgenpost, 21. Dezember 2007

Endlich! Bauaufsicht gibt grünes Licht für den Bau der schwarz-gelben Arena

Dresden: Versprochen ist versprochen. Verpackt als kleines Weihnachtsgeschenk, gab´s gestern von der Dresdner Bauaufsicht die Baugenehmigung fürs neue Dynamostadion. Damit steht der 32.000 Mann fassenden Arena nichts mehr im Weg. Vor einer Woche sah´s noch ganz anders aus. Trotz fehlender Baugenehmigung durfte die Ruine zwar teilweise abgerissen, aber die Fundamente für den Neubau konnten noch nicht gegossen werden.

Aber jetzt kann der Beton fließen. „Ich bin froh, dass wir daran einen Haken machen können", räumt der Stadionbeauftragte der Stadt, Ulrich Finger, ein. Er war seit Sommer 2004 dabei und hatte bis zur detaillierten Bauplanung des 45-Millionen-Euro-Projektes an der Lennéstraße die Fäden in der Hand. Während für den einen das „Thema durch ist", geht´s für den anderen erst richtig los. Kay-Uwe Panzer kann endlich loslegen. Der Bauleiter wird im Auftrag der HBM-Stadien und Sportstätten GmbH das neue Harbig-Oval errichten. Im Sommer 2009 soll´s fertig sein. Das Bauunternehmen einigte sich zudem mit Dynamo darauf, dass der Verein die Arena selbst vermarkten kann.
elu


Sächsische Zeitung ,21. Dezember 2007

Genehmigung für Stadionbau

Dem Neubau des Dynamo-Stadions steht nichts mehr im Weg: Am Donnerstag hat Bürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU) nach mehrwöchigen Verhandlungen die Baugenehmigung erteilt. Geprüft worden seien unter anderem Lärmschutz und Fluchtmöglichkeiten. Zudem werde die alte Dohnaische Straße zwischen Lenné- und Blüherstraße wieder hergestellt. Der Bau soll 2009 abgeschlossen sein. Bislang liefen im Harbig-Oval nur Abbrucharbeiten. Der 46-Millionen-Euro-Bau soll 32296 Zuschauern Platz bieten. Zudem sollen Stellplätze entstehen. (SZ)


dnn-online.de ,21. Dezember 2007
Baugenehmigung für Stadion übergeben - Neubau kann beginnen

Seit dem 9. November liegt der Bauantrag für das Stadion dem Bauaufsichtsamt Dresden vollständig vor. Am Donnerstag übergab Baubürgermeister Herbert Feßenmayr die Baugenehmigung an den Projektleiter des Bauherrn, Dipl.-Ing. Kay-Uwe Panzer übergeben. Wie die Stadt Dresden mitteilt, steht dem Neubau des Stadions nun nichts mehr im Wege. Die Vorhabensbezeichnung des Bauantrages lautet: Errichtung eines Stadions für 32 296 Zuschauer mit Funktionsgebäude einschließlich Business-Club, Fan-Shop und Büroräumen; Errichtung von Stellplätzen und eines Naturrasentrainingsplatzes.

Bürgermeister Herbert Feßenmayr feut sich: „Ich bin stolz, dass die Mitarbeiterinnen des Bauaufsichtsamtes den Bauantrag gerade wegen des umfangreichen Prüfungsaufwandes in dieser außerordentlich kurzen Zeit bescheiden konnten." Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens waren durch das Bauaufsichtsamt umfangreiche Gutachten zu prüfen. Das Stadion ist eine Versammlungsstätte, so wurden umfangreiche Sicherheitsbestimmungen geprüft, wie u. a. die Evakuierungsmöglichkeiten. Zu prüfen war auch unter anderem die Geräuschbelastung, die sich lt. vorgelegter Immissionsprognose trotz der höheren Zuschaueranzahl im Gegensatz zum alten, offenen Stadionoval im Umfeld der Stadionanlage verringern wird.
Mit dem Neubau des Stadions wird der Übergang zur Bürgerwiese neu gestaltet. Nach der genehmigten Planung besteht nunmehr die Möglichkeit, die alte Dohnaische Straße zwischen der Lennèstraße und der Blüherstraße wieder herzustellen.
ast, DNN-Online

Stadt gibt endgültig grünes Licht für Neubau des Harbig-Stadions

Dresdner Verwaltung prüfte in Rekordzeit den Antrag von Stadionbauer HBM auf Baugenehmigung / Erste neue Tribüne steht im Mai 2008

Dresden (DNN). Wie auf heißen Kohlen sitzend, hat Kay-Uwe Panzer diesen Moment herbeigesehnt: Grünes Licht für den Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions. Gestern war es soweit. Baubürgermeister Herbert Feßenmayr(CDU) überreichte dem Projektleiter des Stadionbauunternehmens HBM die Baugenehmigung mitsamt einem Stapel Ordner. Weil Stadt und Stadionbauer sich zeitig abgestimmt hatten, konnte die Bauaufsicht den Antrag von HBM in Rekordzeit bearbeiten, obwohl der Bauantrag für das 46-Millionen-Euro-Projekt erst am 9. November eingereicht wurde.

Der Abriss ging unterdessen rasch voran; die eine Hälfte des Stadions ist bereits weg. Jetzt geht es mit dem Bau los, können Fundamente gegossen werden, wenn es das Wetter zulässt. Im Mai soll schon die erste Tribüne stehen. Die exakte Vorhabensbezeichnung des Bauantrages lautet: Errichtung eines Stadions für 32 296 Zuschauer mit Funktionsgebäude einschließlich Business-Club, Fan-Shop und Büroräumen; Errichtung von Stellplätzen und eines Naturrasentrainingsplatzes. Feßenmayr lobte das Bauaufsichtsamt ob der Schnelligkeit der Prüfung. Weil das Stadion eine Versammlungsstätte ist, wurden umfangreiche Sicherheitsbestimmungen geprüft, darunter die Evakuierungsmöglichkeiten. Zu prüfen war auch die Geräuschbelastung, die sich im Umfeld verringern wird. Mit dem Neubau des Stadions wird auch der Übergang zur Bürgerwiese neu gestaltet. Jetzt besteht die Möglichkeit, die alte Dohnaische Straße zwischen der Lennestraße und der Blüherstraße wieder herzustellen.
Ralf Redemund


dresden.de ,20. Dezember 2007

Pressemitteilungen der Landeshauptstadt Dresden:

Baugenehmigung für Stadionneubau übergebenDer Bauantrag für das Stadion lag dem Bauaufsichtsamt der Landeshauptstadt Dresden am 9. November 2007 vollständig vor. Heute kann Baubürgermeister Herbert Feßenmayr die Baugenehmigung an den Projektleiter des Bauherrn, Dipl.-Ing. Kay-Uwe Panzer übergeben. Der Neubau des Stadions kann beginnen. Die Vorhabensbezeichnung des Bauantrages lautet: Errichtung eines Stadions für 32 296 Zuschauer mit Funktionsgebäude einschließlich Business-Club, Fan-Shop und Büroräumen; Errichtung von Stellplätzen und eines Naturrasentrainingsplatzes.

Bürgermeister Herbert Feßenmayr: „Ich freue mich und bin stolz, dass die Mitarbeiterinnen des Bauaufsichtsamtes den Bauantrag gerade wegen des umfangreichen Prüfungsaufwandes in dieser außerordentlich kurzen Zeit bescheiden konnten."

Im Rahmen des Baugenehmigungsverfahrens waren durch das Bauaufsichtsamt umfangreiche Gutachten zu prüfen. Das Stadion ist eine Versammlungsstätte, so wurden umfangreiche Sicherheitsbestimmungen geprüft, wie u. a. die Evakuierungsmöglichkeiten. Zu prüfen war auch unter anderem die Geräuschbelastung, die sich lt. vorgelegter Immissionsprognose trotz der höheren Zuschaueranzahl im Gegensatz zum alten, offenen Stadionoval im Umfeld der Stadionanlage verringern wird.

Mit dem Neubau des Stadions wird der Übergang zur Bürgerwiese neu gestaltet. Nach der genehmigten Planung besteht nunmehr die Möglichkeit, die alte Dohnaische Straße zwischen der Lennèstraße und der Blüherstraße wieder herzustellen.

Radio Dresden ,20. Dezember 2007

Baugenehmigung für Harbigstadion

Der Baustart für das neue Harbigstadion steht bevor. Heute übergab Baubürgermeister Herbert Feßenmeyer die Baugenehmigung an den zuständigen Projektleiter. Seit Anfang November hatte das Bauaufsichtsamt umfangreiche Gutachten prüfen müssen. Unter anderem Sicherheitsbestimmungen und die Geräuschbelastung standen im Mittelpunkt. Bislang liefen im Stadion ausschließlich Abrissarbeiten. Mit dem Neubau soll auch der Übergang zur Bürgerwiese neu gestaltet werden.


Sächsische Zeitung ,19. Dezember 2007

Völlig platt ist inzwischen die Fläche, wo einst die Zuschauertribünen standen. Die Reste der Bauten wurden zerkleinert und dienen zurzeit als Untergrund für Baufahrzeuge.Fotos: Kairospress (3)

Vom Dynamo-Stadion steht nur noch die Hälfte
Von Thilo Alexe


Der Abriss des maroden Harbig-Ovals läuft auf Hochtouren. Die Genehmigung für den Neubau steht aber aus.

Der Brecher dröhnt. Ein Bagger schaufelt klobige Betonbatzen in die quaderförmige, blaue Anlage. Lautstark zerkleinert sie den Schutt und speit die Bröckchen aus. Von der Bastion der hartgesottenen Dynamo-Fans bleiben nur steinchenförmige Reste übrig. Der K-Block wird zerbröselt.

Boden statt Tribüne

Kay-Uwe Panzer lässt seinen Blick durch das Rudolf-Harbig-Stadion schweifen, das einer Ruine gleicht. Betonberge türmen sich auf, verknotete Stahlträger ragen in den Himmel, und wo bis vor Kurzem noch die Hornbachtribüne einen Panoramablick aufs Spielfeld ermöglichte, wellt sich ein brauner Erdhügel. „Vor vier Wochen stand hier noch alles“, sagt der Projektleiter des Stadionbauunternehmens HBM. Jetzt ist, salopp gesagt, die Hälfte weg.

Der Abriss des maroden Harbig-Ovals liegt im Zeitplan. Doch was ist mit dem Neubau?

Bislang nicht viel. „Noch liegt keine Baugenehmigung vor“, merkt Panzer trocken an. Und ohne die darf eben nur abgerissen, nicht aber aufgebaut werden. „Bis übermorgen will die Stadt die Genehmigung spätestens erteilen“, sagt der Projektleiter, der seit Wochen von Sitzung zu Sitzung eilt.

Stadionmaße werden debattiert, Erklärungen ausgetüftelt und die Frage nach einem Weg zwischen Arena und Blüherpark erörtert. „Die Bauaufsicht geht davon aus, dass die Genehmigung noch in diesem Jahr erteilt wird“, sagt Dresdens Baubürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU).

Und wenn nicht? „Dann verzögert sich der Bau“, sagt Panzer. Am vergangenen Freitag hat Dynamo Dresden auf seiner Homepage Stadion-Bilder verbreitet, von denen eines die Unterschrift trug: „Baufahrzeug gießt erste Fundamente.“ Panzer kann das so nicht bestätigen. „Wir sind darauf vorbereitet, rasch mit den Arbeiten an den Fundamenten zu beginnen“, sagt er. Spätestens im Januar soll es losgehen. Im Mai, so die Pläne, wird die erste Tribüne stehen.

Bis dahin dürfte Dynamo-Jugendrat Thomas Blümel noch einiges loswerden. Zugunsten einer Stiftung, die den Fußballnachwuchs in der Region unterstützen soll, organisiert er eine Spendenaktion. Gegen Geld gibt’s Stadionreste wie Sitze, Blockschilder und Zaunteile. Der Männerturnverein 1860 Altlandsberg hat sich so acht Giraffenstrahler gesichert – zusätzlich zu den 200 Sitzen, mit der die Brandenburger ihren Sportplatz aufmöbeln wollen. „Bislang sind rund 21000 Euro zusammengekommen“, sagt Blümel, der eine Auktion plant.

Granathülse entdeckt

Derweil verwandelt der Brecher weiter Beton zu kleinteiligem Schutt. Das Stadion, erzählt Panzer, basiert auf Kriegstrümmern. „Der wurde aufgehäuft, darüber dann der Beton gegossen.“ Nicht auszuschließen ist, dass Munition auf dem Areal lagert. Ein Arbeiter in rotem Anzug eilt über die Schutthügel. Der Kampfmittelbeobachter nimmt das Gelände in Augenschein. „Eine Granathülse haben wir bisher gefunden“, sagt Panzer.

Wer Stadionteile ersteigern will, erfährt Details unter www.fussballstiftung.de


Sächsische Zeitung ,18. Dezember 2007

Die Stadt kauft Flächen für einen Stadion-Parkplatz

Die Landeshauptstadt erwirbt für rund 884000 Euro vom Freistaat Flächen zwischen Bahngelände und Strehlener Straße. Für den Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions muss sie auch mindestens 775 Stellplätze für Autos schaffen. Die Stadträte im Finanzausschuss stimmten gestern dem Kauf zu. Allerdings steht noch nicht fest, ob auf der Fläche ein Parkhaus gebaut wird oder nur ebenerdige Parkplätze geschaffen werden. Sollte Letzteres der Fall sein, muss die Stadt weitere Flächen an der Strehlener Straße erwerben. (SZ/kle)


BILD ,12. Dezember 2007

Das war die Rache der Giraffen

Dresden- Klinik Friedrichstadt, Haus C, Station 25. Hier liegt Alf Poliwoda (33), der Schweißer, der am Montag morgen unter den Trümmern einer Dynamo- Giraffe eingeklemmt wurde – und seinen linken Fuß verlor. In Bild spricht er zum ersten Mal über den Unfall. Er sagt: „ich weiß nur noch, dass ich ein Mastteil auf Containergröße zusammenschweißen wollte. Plötzlich kippte das Ding auf mein linkes Bein und klemmte es ein. Der Notarzt sagte mir schon im Krankenwagen, dass mein Fuß wohl nicht mehr zu retten ist…“ Heute wird er operiert. „Die Ärzte wollen dann entscheiden, ob das Bein bis unters Knie abgenommen werden muss.“
Dann lächelt er müde, sagt: „Wissen Sie, ich glaube, das war die Rache der Giraffen.“ Denn Alf Poliwoda war jener Schweißer, der am 3. Dezember die erste Giraffe mit seinem Schneidbrenner köpfte. Exakt eine Woche später geschah das Unglück. Poliwoda tapfer: „Aber das wird schon wieder. Grüßen Sie bitte meine Kollegen auf der Baustelle…“


MOPO ,11. Dezember 2007

Wo bleibt bloß die Baugenehmigung?

DRESDEN - Der Abriss des Rudolf-Harbig-Stadions läuft auf Hochtouren. Aber wo bleibt die Baugenehmigung? Seit 12. November rückt die Abriss-Firma A.R.D. dem Heiligtum der Dynamos zu Leibe. Die Hornbach-Tribüne und zwei Giraffen sind bereits Geschichte. „Bisher läuft alles nach Plan", versichert Bauleiter Kai-Uwe Panzer. Die HBM Stadien- und Sportstättenbau GmbH will in 20 Monaten auf dem Areal an der Lennestraße eine neue Arena für rund 45 Millionen Euro errichten. Wie gesagt: Sie will. Denn was fehlt, ist die Baugenehmigung! Wenn die nicht rechtzeitig erteilt würde, wird's brenzlich für Panzers engen Zeitplan: „Eigentlich sollte sie schon da sein." Bei HBM ist man deshalb schon etwas nervös. Im zuständigen Bauaufsichtsamt geht's etwas entspannter zu. „Wir haben die kompletten Unterlagen erst seit Anfang November", so die Leiterin Ursula Beckmann. „Bis zum 21. Dezember werden wir die Genehmigung aber erteilen."
Enrico Lucke


Sächsische Zeitung ,11. Dezember 2007

Schweißer im Stadion verletzt Von Alexander Schneider

Beim Abriss der schweren Lichtmasten passierte ein schwerer Arbeitsunfall – Ärzte kämpfen um das Bein des 33-Jährigen.
Ein schlimmer Arbeitsunfall überschattet seit gestern den Abriss der Flutlichtmasten im Rudolf-Harbig-Stadion. Ein 33-jähriger Schweißer hat am Vormittag ein hohl gelagertes Teilstück eines „Giraffenhalses“ vor dem K-Block durchtrennt. Dabei brach der 15 Meter lange Mast und klemmte den linken Fuß des Mannes ein, teilte die Polizei mit. Die Feuerwehr musste mit Hydraulik-Technik den mehrere Tonnen schweren Metallkörper anheben, um den Schweißer zu befreien. Er wurde in eine Klinik gebracht. Ärzte haben versucht, den Fuß des Verunglückten zu retten. Noch ist unklar, wie es ihm geht. Der Schweißer aus Rabenau arbeitet für eine Stahlbaufirma aus Wilsdruff.
Auch HBM-Projektleiter Kay-Uwe Panzer, der den Stadion-Neubau leitet, hat erste Hilfe geleistet. Er ist betroffen. Nach seinen Angaben sollte der Träger jedoch nicht durchtrennt, sondern nur angeschnitten werden, um seinen für später geplanten Abtransport zu ermöglichen. „Wir müssen den Unfall jetzt genau auswerten“, sagte er. Zunächst hat Panzer einen Baustop angeordnet, um alle Firmen und Mitarbeiter erneut für die Abrissarbeiten zu sensibilisieren. Erst vergangene Woche wurden zwei der vier Lichtmasten abgetragen. Polizei und Berufsgenossenschaft haben sich die Unfallstelle angesehen. Der Ermittlungen dauern an.



radio-dresden.net, 10. Dezember 2007


Mann bei Bauarbeiten im Harbigstadion schwer verletzt

Bei einem Arbeitsunfall auf der Baustelle im Harbigstadion ist ein Mann schwer verletzt worden. Offenbar hatte sich beim Abmontieren der Giraffen ein Bauteil gelöst und den Arbeiter getroffen, teilte die Polizei mit. Er musste ins Krankenhaus gebracht werden. Weitere Einzelheiten sind noch nicht bekannt.


dresden-fernsehen.de, 6. Dezember 2007

Spekulationen wegen Unregelmäßigkeiten beim Stadionneubau unbegründet.

Spekulationen über eine Unregelmäßigkeiten des Stationneubaus, wie sie im Forum der SG Dynamo Dresden nachzulesen sind, sind unbegründet.
Gerüchten zufolge, sollte sich der Stadtionneubau verzögeren. Grund sei ein denkmalgeschützter Weg, der wieder gebaut werden sollte.
Der Stadionbeauftragte der Stadt Dresden, Ulrich Finger, konnte die Gerüchte entkräften. Der Weg sei zwar in Planung, würde aber nicht den Bau des neuen Stations beeinträchtigen.


MOPO ,4. Dezember 2007

Geköpft! Dynamo-Fan machte den ersten Giraffen den Garaus

DRESDEN- „Das ist schon was Besonderes." Bernd Wächter hat gestern mit seinen Kollegen begonnen, die ersten beiden Giraffen vom Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion zu „fällen"! Es ist passiert. Mit einem Schweißgerät rückten die Stahlbauer der Wilsdruffer Firma „Stahlbau & Bauschlosserei Ernst Walther" pünktlich acht Uhr morgens dem ersten Dresdner Heiligtum an der Badkurve zu Leibe.
Zweieinhalb Stunden später wurde, unter den wachsamen Augen der gut 300 Dynamo-Fans, das erste etwa drei Meter hohe Teilstück abgehoben, der Flutlichtmast praktisch geköpft. „Es war anfangs ganz schön schwierig, da der Wind uns das Leben schwer gemacht hat", berichtete Wächter, der als Bauleiter vor anderthalb Jahren um diesen Auftrag gekämpft hatte. „Ich wollte ihn unbedingt haben, da ich selber Dynamo-Fan bin." Deshalb ließ es sich der 49-Jährige auch nicht nehmen, selbst mit dem Schweißbrenner die gut 15 Millimeter dicken Stahlbleche zu durchtrennen. Und so dem Wahrzeichen des Dresdner Rudolf-Harbig-Stadions den Garaus zu machen. Unter den Augenzeugen war auch Dr. Manfred Mortensen. Der 73-Jährige hatte 1969 die Statik für die Giraffen berechnet und hatte gestern keine Probleme damit, dass seine „Denkmäler" gefällt wurden: „Zu einer neuen Arena passen die Masten nicht, deshalb ist es okay. Sie waren ein Zweckbau." Richtig platt gemacht werden die zwei Kolosse (je 58 Tonnen) heute und morgen. Dann kann der Abriss weitergehen ... Enrico Lucke


Sächsische Zeitung, 4. Dezember 2007

Schwieriger Abriss eines Schwergewichts
Von Thilo Alexe


Bei starkem Wind haben Arbeiter damit begonnen, die erste von vier Giraffen zu zerlegen – eine gefährliche Aktion.
Um 8.06 Uhr geht’s für Bernd Wächter nur noch aufwärts. Eineinhalb Jahre hat der Bauleiter auf diesen Moment hingearbeitet. Jetzt muss er trotz peitschender Regenschauer und einer böigen Brise mit seinem Partner in ein Körbchen steigen, das ein gigantischer Kran fast 60 Meter nach oben zieht. Das Körbchen schwankt. „Ich wollte das hier unbedingt machen“, wird Wächter später erschöpft und erleichtert sagen. „Das hier“ ist keine Kleinigkeit. Es geht darum, einen 60 Meter hohen und 60 Tonnen schweren Masten zu zerlegen. Bei Windstärke fünf.

Dynamo-Fan mit Brenner

Seitdem klar ist, dass Dynamo eine neue Heimat erhält, hat Wächter geschuftet – zunächst vor allem am Telefon. Der 49-Jährige war erfolgreich. Es ist ihm geglückt, für die Wilsdruffer Stahlbaufirma Ernst Walther den Auftrag für den Abriss der ersten Lichtmasten im Harbig-Stadion zu ergattern. „Ich bin Dynamo-Fan“, sagt Wächter. Deshalb wollte der sympathische Freitaler dabei sein. Auch wenn es ihm ein bisschen leid tut um die Giraffen, die in fast 40 Jahren das Stadtbild geprägt haben: „Aber sie weichen für den Neubau. Und das ist gut.“
Weniger gut ist der Wind. Wächter und sein Kollege können sich nur mühsam bewegen. Um bis zu einen Meter schwankt die Giraffenspitze. „Wären die Böen heftiger geworden, hätte der Kranführer die Aktion abgebrochen“, sagt Wächter. So weit kommt es jedoch nicht, auch wenn ein Windstoß einem Arbeiter den leuchtend roten Helm vom Kopf pustet.
Rund 200 Dynamo-Fans verfolgen die spektakuläre Aktion von der eigens geöffneten Vip-Tribüne. Sie sehen Funken fliegen. Wächter und sein Partner arbeiten – natürlich angegurtet – mit einem Schneidbrenner. Sie trennen die Schweißnähte auf, die den 60-Tonner in der Badkurve zusammenhalten. Mit Ketten werden die Ebenen, die die Lichtstrahler tragen, durch einen Kran gesichert. Den letzten, endgültig trennenden Schnitt mit dem Brenner setzen die Arbeiter von außen – baumelnd im Korb. Nach zweieinhalb Stunden ist es so weit. Es wirkt behutsam, wie der Kran die Mastspitze anhebt und dann auf den Boden hievt. „Mit den anderen beiden Teilen ging es schneller“, sagt Wächter. Am späten Nachmittag steht von der Badkurven-Giraffe nur noch der Mast mit einer Beleuchtungsebene. Der zweiten Giraffe – sie steht nahe der Geschäftsstelle – fehlt die oberste Plattform. Bis übermorgen sollen die beiden Schwergewichte vollends verschwunden sein.

Mehrere Stoßgebete

„Der Stahl wird verschrottet“, sagt der Projektleiter des Stadionbauunternehmens HBM, Kay-Uwe Panzer. Die Strahler – einer hat eine Power von 2000 Watt – sollen wie die Stadionsitze versteigert werden. „Es gibt schon erste Anfragen“, sagt Dynamo-Jugendrat Thomas Blümel. Die Idee: Das Geld kommt einer Stiftung für den Fußballnachwuchs in der Region zugute. „Das passende Vorschaltgerät für die Strahler gibt es auch“, ergänzt Blümel und verrät: „Ein Strahler hat rund 1200 Euro gekostet.“
Es wird dunkel im Stadion. Wächter hat’s geschafft. „Ich habe mehrere Stoßgebete zum Himmel geschickt“, sagt er. Und kündigt an, nach Feierabend „ein kleines Bier zu trinken“. Prost.


Sächsische Zeitung, 4. Dezember 2007

Der Stahl kam einst aus Tangermünde
Von Thilo Alexe


Giraffen-Konstrukteur Manfred Mortensen verfolgt den Abriss äußerlich unbewegt.

„In Jena stehen sie ja noch.“ Auf die Frage, ob er traurig sei, dass die erste „seiner“ Giraffen nur wenige Meter hinter ihm funkenstiebend zerlegt wird, antwortet Konstrukteur Manfred Mortensen mit trockenem Humor. Anders als in Jena, sagt er, werde in Dresden nun einmal ein neues Stadion gebaut. Dass dafür die von ihm mitkonstruierten Lichtmasten fallen müssen, sei „ein ganz normaler Vorgang“. Wehmut verspüre er nicht, gibt der 73-jährige Bauingenieur nüchtern zu Protokoll. Wenn Mortensen allerdings Details aus der Baugeschichte der 1969 errichteten 60-Tonner erzählt, wird sein Tonfall aber doch ein wenig emotionaler. Für das Großprojekt hätten etliche Betriebe kooperiert, schwärmt der Statiker. Die Stahlkonstruktion sei in Einzelteilen aus Tangermünde angeliefert worden. Der Clou: Im Gegensatz zu den Masten auf dem Jenaer Ernst-Abbé-Sportfeld sind die Giraffen um 20 Grad nach vorne geneigt. „Dadurch erleuchten sie das Spielfeld besser“, sagt Mortensen. Das Jenaer Stadion liege nahe an der Saale. Gerade Masten seien widerstandsfähiger gegen Überschwemmungen. Eine Frage lässt Mortensen, der heute ein Ingenieurbüro bei Moritzburg betreibt, allerdings unbeantwortet. Hat er die Giraffen jemals in Aktion gesehen? Weilte er zu einem Flutlichtspiel im Harbig-Rund? „Für Fußball habe ich mich nie so richtig interessiert“, sagt der Erfinder der Masten, die die Stadtsilhouette 38 Jahre prägten. Der Sport sei ihm zu „unfair“.


BILD, 3. Dezember 2007

Machs gut, große Giraffe

Von TORSTEN PAULY
Dresden - Für die härtesten aller Dynamo-Fans ist heute ein Trauertag. Denn um S Uhr früh soll er beginnen, der Abriss des ersten Fluchtlichtmasten im Dresdner Dynamo-Stadion. Über Monate haben Initiativen, Fan-Clubs und private Investoren für den Erhalt der 60 Meter hohen Giraffen (wie sie im Volksmund heißen) gekämpft. Vergeblich. Weil bis Sommer 2009 das neue Dynamo-Stadion (45 Mio. Euro, 32 000 Plätze) stehen soll, müssen bis Ende 2007 die vier alten Masten weg. Dabei gab es so viele Ideen. So sollte wenigstens eine der Giraffen als Aussichtspunkt in Dresden aufgestellt werden. Doch das scheiterte im Stadtrat: Kein Geld dafür vorhanden! Im Rahmen anderer Projekte sollten sie einfach im Stadion stehen bleiben und in VIP-Bereiche mit Fahrstuhl und Aussichtsplattform umfunktioniert werden. Doch auch das wurde als unbezahlbar verworfen. Also bleibt Kay-Uwe Panzer (39) vom Stadion-Bauherren HBM keine Wahl. Er entschied: Die Masten werden gefällt und für 10 000 Euro das Stück an einen Schrott-Verwerter verkauft. Doch ob traurig oder nicht - viele Fans wollen heute live dabei sein, wenn die Dresdner Firma A.R.D. mit dem Abriss beginnt. „Wir werden deshalb den Block C für alle Besucher kostenlos öffnen", sagt Dynamo-Marketingchef Markus Hendel (26). Von dieser VIP-Tribüne hat man einen perfekten Blick auf die Giraffe in der Badkurve. „Und damit die Leute auch durchhalten, bieten wir warme Getränke und einen Imbiss an", so Hendel. Auch FDP-Stadtrat Jens Genschmar (38) will vorbei schauen. Er hofft, dass für ihn ein Stück Giraffen-Stahl abfällt. Denn daraus will er kleine Dynamo-Giraffen als Schlüsselanhänger nachbauen und in seinem „Fußball-Museum" (Hauptstraße) verkaufen. „So bliebe uns wenigstens ein kleiner Teil der Giraffen erhalten!" Der Zeitplan des Abrisses 5 Uhr Ein 200 Tonnen schwerer Kran rollt an, wird an der Giraffe in der Badkurve aufgebaut.
6 Uhr Beginn der Schweißarbeiten an den sechs „Bühnen", also dem oberen Drittel der Giraffe.
7 Uh Öffnen Uhr des Blockes C (überdachte VIP-Tribüne) für alle Fans, die beim Abriss zuschauen wollen. Eintritt frei!
12 Uhr In drei weiteren Schritten wird damit begonnen, die Giraffe bis zum dreibeinigen Sockel zu „zersägen".
16 Uhr Läuft alles nach Plan, ist jetzt die erste „Giraffe" Geschichte.


dresden-fernsehen.de, 3. Dezember 2007

Abrissarbeiten im Rudolf Harbig Stadion

Heute morgen kurz nach halb elf im Rudolf Harbig Stadion wurde einer der vier Flutlichtmasten, die auch als Giraffen bezeichnet werden, von schwerer Bautechnik demontiert.
56 Jahre lang leuchtete dieser das Spielfeld aus. Unter den neugierigen Blicken zahlreicher Zuschauer entfernten die Arbeiter zunächst das obere Segment des Mastes. Viele Fans sehen den Abriss der Giraffen mit gemischten Gefühlen. Morgen wird der zweite Flutlichtmast demontiert. Der Abriss der Flutlichtmasten ist Teil des Neubaus der Dynamo-Heimat. Das 1951 gebaute Stadion gilt als veraltet, da nach der Wiedervereinigung nur die notwendigsten Sanierungsmaßnahmen durchgeführt wurden.