Jahr 2007




Das Jahr des Handelns beginnt mit weiteren endlosen Diskussionen. Der Amtsschimmel wiehert auch im Januar in Stadt und Regierungspräsidium. Das Regierungspräsidium behindert und verzögert, wo es nur kann. SPD und FDP fordern Hasenpflug zum sofortigen Handeln auf, Dynamo GF Köster droht mit Umzug ins tschechische Teplitz, Präsident Rudi nutzt die Verzögerung als Schutzschild für seinen unvermeidlich und von den Fans und Mitgliedern geforderten Rücktritt und Pro-RHS mit dem frustrierten Dynamovolk im Rücken droht mit der Störung des Semperopernballs. Letztendlich einigt man sich dann auf eine Petition an Franz Beckenbauer und die "Störung" des Neujahrsempfangs vom sächsischen Ministerpräsidenten. Die BILD Zeitung hat den Grund für den Hickhack gefunden, Geheimrat Illgens Fluch lastet auf der Kampfbahn am Großen Garten. Der neue Dynamo Präsident Hauke Haensel nimmt mit Amtsantritt sofort die politische Lobbyarbeit auf.
Die Stadt sitzt im Februar nach und verhandelt mit HBM einen neuen Konzessionsvertrag, der die Forderungen des RP endlich befriedigen soll. Pro RHS übergibt die fehlenden Unterlagen symbolisch per medienwirksamen Staffellauf an den RP Sprecher Holm Felber, der sich nochmal 14 Tage "Prüfzeit" ausbittet. Zwei Tage vor Toreschluß der Lizenzabgabe, gibt die Hasenpflug Behörde grünes Licht und den Ball damit zurück an den Verhinderjohann (Hartmut Vorjohann d.V.) in der Stadt Dresden. "Als die Schwierigkeiten aus dem Weg geräumt waren und es zur feierlichen Übergabe der Genehmigung kam, war der 62Jährige (Milbradt) wieder zur Stelle." (Morgenpost)
Und wieder Blockade. Kämmerer Vorjohann weigert sich im März, den Vertrag mit HBM zu unterzeichnen, HBM meldet Mehrbedarf an und Hochtief droht mit Klage. Die Dynamofans um Pro-RHS drohen mit Protest gegen Hochtief beim Auswärtsspiel in Magdeburg (dort hatte Hochtief das Stadion errichtet) und Hochtief zieht wenige Tage später überraschend zurück.

Die Stadt "prüft" auch im April. Die Eishalle, wird, wie vom ausgebooteten Architekten Schulitz bereits 2003 prognostiziert, erheblich teurer. Und zwar um 5 Millionen, die in der Stadt mal eben so "durchgewunken" werden. HBM und die Stadt einigen sich endlich im Poker um Mehrkosten und Bürgschaft. Pro-RHS iniziiert (mit logistischer Hilfe des Architekten Martin Beyer) eine Bewerbung mit dem RHS für die Frauen WM 2011. Die Stadt reicht die Antragsunterlagen fristgemäß zum 30.4. beim DFB ein.
HBM und die Stadt geben im Mai die Einigung bekannt... und das Papier zur Prüfung wieder ans RP. Dies gibt 10 Tage später grünes Licht, derweil die Mehrkosten der Eishalle auf 7 Mio Euro angewachsen sind. Dresden ist derweil vom DFB als möglicher Spielort bei einer Frauen WM 2011 gesetzt worden.
Im Juni muß HBM noch mit Kreditgeber Suedleasing nachverhandeln, derweil die Dresdner den dritten "ultimativen" Giraffenabschied feiern. HBM kann Ende Juni endlich den Kreditvertrag unterzeichnen.

Dynamo wird im Juli aufgrund von Schlamperei in der Geschäftsführung kalt getroffen. HBM übernimmt das Stadion in die Betreibung, für Dynamo bedeutete Mietfreiheit während der Bauphase auch gleichzeitig das Tragen der Betriebskosten durch HBM. Die Stadt zieht zur Übergabe alle Technik ab. Dynamo trifft das "unvorbereitet". Das "Kulti" steht ebenfalls wegen falscher Versprechungen der Dynamo GF an den Caterer Holz zur Debatte, HBM spricht ein Machtwort: Das Kulti bleibt. HGF Köster überschreitet seine Kompetenzen und wird für die Summe der Fehlplanungen vom Aufsichtsrat gefeuert.HBM hat den Bauablauf terminiert. Abrißbeginn im November.
Der August ist Spekulationen um Inventarversteigerung und Profilierung der ehemaligen Stadionverhinderer vorbehalten. Die Arbeit läuft im Hintergrund planmäßig weiter.
Pro RHS setzt per fast einstimmigem Mitgliederbeschluß zur alljährlichen Dynamo-MV am 6. September eine Beteiligung der Faninitiative und der Fangemeinschaft an einer baubegleitenden vereinsinternen "Arbeitsgruppe Stadion" zur Wahrung der Faninteressen durch. Das nunmehr "allerletzte" Flutlichtspiel gewinnt Dynamo mit neuem/alten Trainer Ede Geyer souverän 3:0 gegen die Amateure der VW Werker. Am 28. September wird der ausgearbeitete und gut vorbereitete Bauantrag der Stadt übergeben.


Unmut unter Fans und Mitgliedern, als der neue Hauptgeschäftsführer, im Oktober den erst 5 Wochen zuvor eingestellten Fanbeauftragten entläßt. Unüberbrückbare persönliche Differenzen heißt es in der offiziellen Begründung. Kritiklos toleriert der Aufsichtsrat diese Entscheidung. Die Zielrichtung der selbsternannten "Vereinsführung" um Maas, Hendel, Mulansky und Haensel wird immer klarer: Ausschalten der Kritiker unter den Mitgliedern, auch mit Mitteln der Disskreditierung, um den Weg frei zu machen, für autarges Handeln und Satzungsänderungen für eigenständige Wirtschaftskonstrukte außerhalb der Vereinskontrolle. Pro RHS und die Sächsische Zeitung veranstalten eine Podiumsdiskussion zum Neubau vor über 500 Zuchauern. Populistisch bringt Dynamo Geschäftsführer Maas zum Erstaunen und Entsetzen von Architekt und Stadtplaner noch einmal den längst verworfenen Gedanken des Erhaltes zweier Giraffen ins Spiel. Am 30.10. erhält Deutschland den Zuschlag zur Frauen WM 2011, Dresden wird mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit Austragungsort.

Das letzte Spiel im alten Stadion am 10. November endet mit einer Farce. Maas gibt den Ordnern die Anweisung die auf 2 Meter statt auf 1,20 m hängende Zaunsfahne der Ultras herunterzureißen. Fans, Mitglieder und Sponsoren sind so aufgebracht, daß Maas unter Ordnerschutz das Stadion verlassen muß. In Folge dessen startet die "Vereinsführung" eine Kampagne gegen Gewalt... und im Hintergrund gegen kritische Mitglieder. Pro RHS und die Dresdner Bürgerstiftung organisieren am 11.11. die Aktion Sitzabbau. Die Bestuhlung der Hornbachtribüne bringt 16.000 Euro für die Gründung der Nachwuchsstiftung. Am 15.11. beginnt sich der erste Bagger in die Hornbachtribüne zu fressen, am 26.11. fällt der Sprecherturm, am 3. Dezember die erste Giraffe. Wie in einem schlechten Film ereilt bei der Giraffendemontage den Bauarbeiter, der den Wahrzeichen als erster zu Leibe rückte, ein tragischer Unfall, bei dem ihm leider ein Teil des Beines amputiert werden mußte. Die Fangemeinschaft Dynamo sammelt unter den Dynamofans für Alf über 1.600 Euro, die ihm die Dynamofans unter den Weihnachtsbaum legen. Am 20. Dezember wird endlich die Baugenehmigung erteilt.

Das Jahr 2007 war wieder geprägt von politischen Spielchen und Hinterhältigkeiten in Stadt und Land... und leider auch im Verein. Für den Stadionneubau und sportlich stehen die Zeichen sehr gut, aber der Verein Dynamo ist zerstritten und gespalten. Hoffen wir auf Konstruktiveres im Jahr 2008.