img
seit 2007 wieder SGD

Der Verein

Der Verein, weswegen das Stadion am Großen Garten umgebaut wird - die Sportgemeinschaft Dynamo Dresden.

Der Vorgänger der SG Dynamo, die SGDVP Dresden, wurde im Oktober 1948 ins Leben gerufen und sollte das Fußball-Vakuum in Dresden füllen, welches durch die "Flucht" der Spieler, der ebenfalls aus politischen Gründen aufgelösten SG Friedrichstadt(Der Dresdner Sportclubs wurde als Nazimeister gleich nach dem Krieg verboten) , entstand.

Bereits in den ersten Jahren etablierten sich die Dresdner Polizeisportler in der höchsten DDR Spielklasse und errangen 1952 den Landespokal.

Am 13. April 1953 wurde im Rahmen einer Zeremonie im altehrwürdigen Dresdner Filmtheater "Schauburg" die SG dynamo Dresden gegründet. Unter diesem Namen wurden die Spieler der ehemaligen Polizeisportvereinigung DDR Meister 1953.

Als Anmerkung sei gestattet, daß die SG Dynamo Dresden zu jeder Zeit dem Innenministerium der DDR unterstand und nicht, wie so oft und fälschlich zitiert, dem Ministerium für Staatssicherheit, wie der BFC Dynamo (Berlin)

Selbiges Ministerium (Stasi) ordnete im November 1954 die "Delegierung" der erfolgreichen Dresdner Spieler in die Hauptstadt an.

Dynamo Dresden spielte mit gänzlich neuen Fußballern nach der Einstufung in die 1. DDR Liga (2. Spielklasse) von Anfang an gegen den Abstieg und 1957und 1958 in der 4. Spielklasse, der Bezirksliga. 1962 gelang der Aufstieg in die höchste Spielklasse - die DDR Oberliga, wo man 1963 und 1968 noch einmal abstieg.

Im Juni 1969 übernahm Walter Fritsch die Mannschaft und führte sie in die goldenen Siebziger, welche mit 5 DDR Meistertiteln und 2 Pokalsiegen die erfolgreichste Dynamozeit darstellte. Fritsch kreirte den legendären "Dresdner Kreisel".


Ab der Saison 1978/1979 wurde auf Geheiß des Stasi Chefs Mielke das Abbonement auf den Meistertitel, getreu dem Rumänischen Vorbild für den Berliner FC Dynamo abgeschlossen. Bis 1988 wurden die Hauptstädter Jahr für Jahr auf den Fußballthron geschoben. Dynamo Dresden (und auch dem 1. FC Magdeburg) gelang es zumindest, das begehrte Double - Meisterschaft und Pokal - für den BFC bis kurz vor der Wende zu verhindern.
Dynamo Dresden hingegen holte sich die letzten beiden DDR Meistertitel und qualifizierte sich damit 1991 für die gesamtdeutsche Bundesliga.
Die internationale Ära von Dynamo endete mit dem Skandalspiel gegen Roter Stern Belgrad im Jahre 1991, durch Spielabbruch nach gesamtdeutschen organisierten Hooligan Randalen. Dynamo war nach 98 EC Spielen von der UEFA ausgesperrt worden.

Das volle Potential guter Dresdner Fußballschule konnte Dynamo jedoch nicht demonstrieren, dem Ruf des Geldes und der sportlichen Herausforderung mußte bitter Tribut gezollt werden, ebenso dem naiven Glauben an kompetente sportliche und wirtschaftliche Beratertätigkeit. Idole wie Sammer, Kirsten, Pilz, Trautmann, Stübner verließen den Verein und hinterließen sportlich Riesenlücken. Hinzu kamen mit dubiosen Beratern - gescheiterte Existenzen, welche den Verein an den Rand des Ruins trieben.


In der Saison 93/94 spielte man mit einer Hypothek (wegen Lizenzbetrug) von -4 Punkten und hielt mit einem belächelten Kader zum Trotz die Klasse. Der Trainer, dem dieses Husarenstück gelang war WM Legende Siegried Held. Er strich jedoch nach dem folgenden Ausverkauf von allein die Segel, nachdem der dubiose Präsident, der aus Hessen stammende Baulöwe Rolf Jürgen Otto, den Kader verhökerte, um den Verein liquid zu machen. Sportlich und wirtschaftlich stieg Dynamo 1995 ab. Die Lizenz wurde vom DFB verwehrt, Dynamo war drittklassig.


Im Jahr 2000 schaffte man bei der Neugestaltung der Ligen noch nichteinmal die Qualifikation für die 3. Spielklasse und Fußball-Dresden mußte sich mit viertklassigem Gekicke, Braunsbedra und Nordhausen, statt Bayern und Schalke, begnügen. Ein Jahr lang war sogar der, von den regierenden politischen Kräften in Sachsen aus der Retorte gehievte, Ortsrivale DSC Fußball 98 sportlich höherklassig.
Mit dem Mut der Verzweiflung und dem Glücksgriff eines Randchemnitzer Fußballehrers namens Christoph Franke sowie dem Durchhaltevermögfen der treuesten Fans erreichte man im Jahr 2002 die Qualifikation zur Regionalliga und als Bonus erstmalig den Sachsenpokal.


Das Jahr 2004 brachte unter Christoph Franke den Aufstieg in die 2. Bundesliga, in welcher man sich 2 Jahre lang hielt. Peter Pacult floh trotz perfektem Saisonstart 2006 in der Regionalliga zu seiner alten Liebe Rapid Wien und Norbert Meier erwies sich samt der Mannschaft für den Wiederaufstieg als untauglich.

Von September 2007 bis Juni 2008 saß Dynamo Legende Eduard Geyer, der von 1994 bis 2004 die Provinzfußballer aus Cottbus von Liga 3 in die Bundesliga führte und letzter DDR Nationaltrainer, sowie auch Dynamo Meistertrainer 1989 war, auf dem Schleudersitz eines Dynamo Trainers. Die Neuorientierung des wiedermal hoch verschuldeten Vereins bot für Ede, trotz erreichter 3.Liga keinen Platz mehr. Der Holländer Ruud Kaiser (u.a. U17 Holland und Nachwuchs FC Chelsea) war seit Sommer 2008 Coach und Publikumsliebling, jedoch nur mäßig erfolgreich. Er wurde von seinem Co. Trainer Matthias Mauksch im Oktober 2009 abgelöst, dieser wurde widerrum im April 2012 von Ex Dortmunder Rald Loose ersetzt.
Mit einem fulminanten Saisonendspurt gelang das Erreichen des Relegationsplatzes zur 2. Liga. In den Relegatonsspielen gegen den VfL Osnabrück wurde der erneute Aufstieg in die 2. Liga geschafft. Mit dem Aufstieg verdoppelte sich auch die Zahl der Vereinsmitglieder. Nach 3 Jahren 2. Liga reichte es in der Saison 2013/2014 sportlich nicht zum Klassenerhalt.


Seit 2007 heißt der Verein (nach Umbenennung 1991 in 1. FC) wieder selbstbewußt SPORTGEMEINSCHAFT Dynamo Dresden.

Trainer, Präsidenten und Spieler kamen und gingen, wurden zu Unpersonen oder zu Legenden. Die Fans der SG Dynamo Dresden blieben über Jahrzehnte dem Verein treu, durch umsichtiges Wirtschaften und sportliche gute Leistungen, könnte der traditionsreiche, schlafende Riese aus der Sächsischen Landeshauptstadt bald wieder deutschlandweit für positive, sportliche Schlagzeilen sorgen. Ein neues von den Fans akzeptiertes Stadion an alter Stelle ist dafür auch eine gesunde Basis...

Im Jahr 2009 stand dem Verein vor: Hauptgeschäftsführer Stefan Bohne (ab 1.2.2009-Juni 2010), Marketing GF Markus Hendel (bis Juni 2009) und Sportdirekter Ralf Minge (bis März 2009) als Vertreter des Vereins in der Geschäftsührung. Die Kontrolle über die Arbeit übt der Aufsichtsrat aus, dessen Vorsitzender nach Rücktritt des umstrittenen Thomas Mulansky (2007/2008) und Zusammensetzung seit 2009 oft wechselte. Aktueller Aufsichtsratsvorsitzender ist Thomas Bohn, der von den Mitgliedern bereits 2009 schon einmal zum Rücktritt gewzungen wurde. Mehr im Presseteil.
Präsident Hauke Haensel wurde 2008 im Amt bestätigt, ihm stehen mit Diana Schantin und Lutz Kaiser 2 "Neue" aus den Reihen der Vereinsbasis für die Aufgaben im Verein zur Verfügung. Lutz Kaiser trat aus Protest gegen Machenschaften des Präsidenten im Frühjahr 2009 zurück und wurde durch Andreas Ritter ersetzt, Selbiger amtierte bis zur offiziellen Präsidiumswahl im November 2011 (wo er bestätigt wurde) als Präsident, nachdem Präsident Hauke Haensel im November 2010 zurückgetreten war.
Den Ehrenrat leitet der Dresdner Anwalt Dr. Clemens Rasel, den Jugendrat Jana Türke (Winter).
Alleiniger Geschäftsführer war von Juni 2010 bis Februar 2012 Dr. Volker Oppitz, bis 30.6.2012 wurde Stefan Henke kommissarisch als Vereinsvorstand benannt, am 1.7. 2012 übernahm der ehemalige Kölner DFL Geschäftsführer Christian Müller die Verantwortung. Im Mai 2013 wurde in der Geschäftsführung durch die Bestellung von Ralf Gabriel als 2. GF das 4-Augen-Prinzip wieder hergestellt.
Nach Bekanntwerden, daß Christian Müller nicht über den 30.6.2014 hinaus verlängert wird, wurde er im Januar 2014 vom neu gewählten Aufsichtsrat freigestellt und im Zuge der Umstrukturierung der Geschäftsführung durch Ralf Minge ersetzt. Im Mai 2014 wurde der zuletzt bei 1860 München als Manger tätige Robert Schäfer zum Geschäftsführer berufen, Ralf Gabriel trat als Abteilungsleiter Infrastruktur in die 2. Reihe.
Im Frühjahr 2016 wurde der erfolgreiche Geschäftsführer Robert Schäfer von Fortuna Düsseldorf abgeworben und sein Vertrag Ende März aufgelöst, für ihn wurde ab 15. Juni der ehemalige Paderborner Sportmanager Michael Born berufen.
Im Mai gelang sehr souverän der wiederholte Aufstieg in die 2. Bundesliga. Seit September 2016 ist Dynamo schuldenfrei und wieder im Besitz der audiovisuellen Vermarktungsrechte, von denen Dynamo ab der Saison 2017/2018 wieder 100% profitiert. Nach einer überragenden Saison kam Dynamo im Mai 2017 auf Platz 5 der zweiten Bundesligasaison ein. Die Folgesaison sicherte man sich den Klassenerhalt auf Platz 14, kurz nach Saisonstart wurde Trainer Uwe Neuhaus gefeuert und durch Maik Walpurgis ersetzt.
Im September 2018 trat das Präsidium und einige Gremienmitglieder wegen schwerwiegender Differenzen mit der Geschäftsführung zurück. Für das Präsidium gab es mit Michael Bürger nur einen Nachrücker, der N-TV Börsenspezialist und ehemalige Pressesprecher Holger Scholze (Präsident) und der Kaufmann aus den Reihen der Fans, Ronny Rehn, wurde im Dezember 2018 nachgewählt.

Maik Walpurgis wurde im Februar 2019 entlassen, für ihn übernahm Christian Fiel, welcher wegen Erfolglosigkeit im Dezember 2019 wieder entlassen wurde. Für ihn übernahm Markus Kauczinski, sein Co. Trainer wurde Heiko Scholz. Trotz hoffnungsvoller Aufholjagd gelang der Klassenerhalt nicht, u.a. auch wegen der durch Corona Quarantänen und ausgefallenen Spielen unlauteren Komprimierung der letzten Spiele (10 Ligaspiele in 25 Tagen). Der Aufsichtsrat verlängerte den Vertrag mit Sportdirektor Ralf Minge nicht über den 30.6.2020 hinaus. Für ihn übernahm Ralf Becker. Im September wurde der kaufmännische Geschäftsführer Michael Born gefeuert, nach einer Interimslösung wurde die Stelle zum 1.1.2021 mit Jürgen Wehlend besetzt.
In der 3. Liga holte sich Dynamo souverän die Herbstmeisterschaft, im Frühjahr rutschte die Mannschaft auf Platz 4, was die Beurlaubung von Markus Kauczinski im April 2021 zur Folge hatte. Für ihn übernahm bis Saisonende Alexander Schmidt, welcher mit der Mannschaft am vorletzten Spieltag gegen Türkgücü München den Aufstieg klar machte. Zu diesem Geisterspiel versammelten sich 5-7.000 Dynamofans am Großen Garten, 1.100 Polizisten versuchten zu verhindern, daß die Fans auf der Lennéstraße vorm Stadion feiern konnten. 500 Hooligans lieferten sich nach Spielschluß mit der Polizei eine Straßenschlacht.
Im Juni sollte die wegen der Coronamaßnahmen und Versammlungsverboten vertagte Mitgliederversammlung digital-virtuell nachgeholt werden. Nach 5 Minuten versagte die Technik, sodaß die Gremienwahl in einer außerordentlichen Mitgliederversammlung (Präsenzveranstaltung) im Juli 2021 nachgeholt wurde. Holger Scholze wurde als Präsident bestätigt, Ehrenrat und Jugendrat wurden ebenfalls neu gewählt.

Aufstiegstrainer Alexander Schmidt wurde am 1. März 2022 entlassen, für ihn übernahm Guerino Capretti. Heiko Scholz bleibt Co-Trainer.




Steckbrief
SG Dynamo Dresden


img gegründet:

1948 als SG Deutsche Volkspolizei Dresden.

Namensgebung:

12. April 1953 Sportgemeinschaft Dynamo Dresden.

Erfolge

DDR Meister: 1953, 1971, 1973, 1976, 1977, 1978, 1989, 1990
DDR Pokalsieger: 1952, 1973, 1977, 1982, 1984, 1985,1990

Sachsenpokalsieger: 2002, 2007, 2010 (II. Mannschaft)
98 Cupspiele,
4 Jahre 1. Bundesliga,
9 Jahre 2. Bundesliga

Mitglieder

ca. 24.519
Stand 28. Februar 2022
Organe und deren Vorsitzende


Aufsichtsrat
Jens Heinig
Präsident
Holger Scholze
Geschäftsführung
Ralf Becker, Jürgen Wehlend
Ehrenrat
Andreas Göckeritz
Jugendrat
Jens Albinus
Ehrenvorsitzender
Professor Volker Oppitz
Stand März 2022