Jahr 2007


WochenKurier, 30.04.2007

Kolumne von Gert Zimmermann

Ganz schön viel Arbeit nach dem Tag der Arbeit. Weil halt vorher vieles schief lief. Nun stehen allen wieder einmal die Haare zu Berge. Wegen der fünf Millionen Euro, die die Eishalle in Dresden jetzt einfach mal mehr kostet.
Das wusste zwar im Vorfeld, vor drei Jahren bereits, ein Bauplaner namens Schulitz. Der bekam für diese unverschämte Offenheit von der Stadt und von Sportamts-“Minister“ Beckmann den Laufpass. Dafür durfte Generalplaner Schmidt-Schicketanz mit viel schöneren Zahlen arbeiten, die einfach besser ins Konzept passten. Jetzt wollen die Bauunternehmen von der Stadt mal kurz 3,3 Millionen mehr rüber gereicht bekommen, nach dem schon 1,4 Millionen Euro Nachschlag von den Stadträten abgenickt wurden. Das fürstliche Honorar für diese tolle Leistung soll zwar von 750.000 auf 150.000 Euro gekürzt werden, doch der Kragen für einige Schlipsträger wird immer enger. Die FDP fordert den Rücktritt von Sportstätten-Eigenbetriebsleiter Raphael Beckmann. Sollte dies nicht geschehen, müsste Sportbürgermeister Lehmann seinen Hut nehmen. Starker Tobak für ansonsten Beamten-Mikado spielende Angestellte aus dem Rathaus. Der normale Bürger wundert sich über den ganz normalen Wahnsinn schon lange nicht mehr. Er bezahlt ja ohnehin den ganzen Blödsinn.
Und wer denkt bei diesen Katastrophen-Meldungen jetzt wirklich an die Unterschriften-Kette für den Stadion-Neubau? Denn genau von dieser noch gar nicht eröffneten Baustelle erzählte uns vor wenigen Tagen der Stadtkämmerer, dass gerade wegen der immer höher werdenden Baukosten die Stadt Dresden ganz stolz ist, gegenüber HBM die geforderten zwei Millionen Euro nicht zu zahlen. Und deshalb stünde dem baldigen Baustart auch nichts mehr im Wege. Wer glaubt eigentlich mitten im Hochsommer schon an ein Weihnachtsmärchen? Zumal die Schwarz-Gelben erst am letzten Wochenende, zwar unfreiwillig, aber für das Rathaus und die Verhinderer gespielt haben. Gegen Union Berlin wurde verloren. Und in der Regionalliga dürfte Dynamo ja bekanntlich wieder in der alten Ruine der Arbeit nachgehen.
Was lernen wir daraus? Alles neu macht der Mai nur in der Natur. Ein Glück, dass wir die wenigstens noch haben.

DNN, 28. April 2007

Vertrag für Stadion kurz vor Unterschrift

Wenn jetzt nichts mehr schief geht, könnte am 4. Mai der Konzessionsvertrag zwischen der Stadt Dresden und HBM zum Bau des neuen Rudolf-Hlarbig-Stadions unterschrieben werden. Nach DNN-lnformationen hat das Konsortium um die HBM Stadion- und Sportstättenbau GmbH der Stadt den entscheidenden 40,7 Millionen schweren Kreditvertrag zukommen lassen, für den die Stadt bürgen soll. Die Unterlagen werden derzeit von der Stadt verwaltung geprüft. Wie am Rande der Stadtratssitzung am Freitag bekannt wurde, rechnet HBM am Montag mit der Zusage der Stadt. Die Bürgschaft ist Teil des Konzessionsvertrages, dessen Abschluss nichts mehr im Wege steht,
wenn die Stadt dem Kreditvertrag zu stimmt. Wird der Vertrag am kommen den Freitag unterschrieben, wird in der Woche darauf damit gerechnet, dass das Regierungspräsidium Dresden endgültig grünes Licht für den Stadionbau gibt.
 

Wegen Eishalle: Planungsstop für Schwimmhalle und Steyer-Stadion

Wegen der Mehrkosten für das Eissport- und Ballspielzentrum an der Magdeburger Straße werden die Planungen für die Sanierung des Schwimmkomplexes Freiberger Straße und des Heinz-Steyer-Stadions erst einmal auf Eis gelegt. Das sagte Sportbürgermeister Winfried Lehmann (CDU) am Freitag am Rande der Stadtratssitzung. Wie DNN berichteten, wird der Neubau der Eissporthalle bis zu fünf Millionen Euro teurer. Ein Teil der Mehrkosten werde mit Haushaltsmitteln bezahlt, sagte Lehmann. Dafür seien 1,9 Millionen Euro vorgesehen. Der Rest wird durch die „vorübergehende Verschiebung von Projekten und Nichtauslösung von Planungsaufträgen durch den Sportstättenbetrieb" finanziert. Das heißt: Für anstehende Sanierungsprojekte wie den Schwimmkomplex und das Steyer-Stadion gibt es nun doch erstmal kein Geld, um die Planungen einzuleiten. SPD-Stadtrat Thomas Blümel, der wie seine Sportausschusskollegen von Lehmann am Donnerstag über die Mehrkosten informiert wurde, überrascht die neue Entwicklung nicht. "Ich habe schon vor zwei Jahren gesagt, dass die Halle teurer wird." Er plädierte für Sachlichkeit, vor allem im Umgang mit dem in die Kritik geratenen Sportstättenbetriebschef Raphael Beckmann. .Es muss erst geprüft werden, was genau die Ursache für die Mehrkosten ist, bevor man über Konsequenzen spricht", sagte Blümel am Freitag gegenüber DNN. Unterdessen forderte der sportpolitische Sprecher der FDP-Stadtratsfraktion Jens Genschmar Beckmanns sofortige Entlassung. „Herr Beckmann ist seinen Aufgaben offenbar nicht mehr gewachsen", sagte Genschmar. Die seit Baubeginn im Juni 2005 erfolgte Kostenexplosion lasse den Schluss zu, dass Beckmann die Bauherrenfunktion seines Amtes „nicht mehr mit der nötigen Sorgfalt wahrgenommen" hat. Man könne den Dresdnern auch nicht mehr erklären, warum man einerseits Freibäder wegen Fehlbeträgen von 30000 Euro schließt und das Geld hier „mit Eimern aus dem Fenster kippt". Sollte die erhobene Forderung nach der Entlassung Beckmanns seitens der Stadt nicht erfüllbar sein, habe der zuständige Bürgermeister - also Winfried Lehmann - die Konsequenzen zu ziehen, so Genschmar. Sportstättenbetriebschef Beckmann war auch am Freitag noch auf einer Dienstreise und für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
 

Sächsische Zeitung, 29. April 2007

Eishalle: FDP für Entlassung des Betriebschefs

Die Liberalen fordern personelle Konsequenzen wegen der Mehrkosten für die Eisarena.

Die Kostenexplosion bei der Eishalle von knapp fünf Millionen Euro führt zu Einschnitten bei anderen Sportprojekten.

Nach Angaben von Fachbürgermeister Winfried Lehmann (CDU) werden Planungsleistungen für die Sanierung der Schwimmhalle auf der Freiberger Straße und die Modernisierung des Steyer-Stadions in diesem Jahr nicht mehr ausgeschrieben. Durch die Einsparungen solle ein Teil der Mehrkosten finanziert werden. Unterdessen hat CDU-Rat Lars Kluger die Einschaltung des Rechnungsprüfungsamtes gefordert. FDP-Rat Jens Genschmar verlangte die Entlassung des Sportstätten-Eigenbetriebsleiters Raphael Beckmann. Sollte die Stadt dies nicht tun, müsse Lehmann selbst die Konsequenzen ziehen und zurücktreten. (SZ/ale)
 

WochenKurier, 24. April 2007

Kolumne von Gert Zimmermann

Das wurde aber auch höchste Zeit. Der DFB beendete mit seiner Lizenzauflage das Kasperle-Theater der Stadionverhinderer in Dresden. Entweder bis zum 5. Juni sind alle Verträge für den Stadionbau wasserdicht in Frankfurt am Main zur Einsicht, oder Dynamo Dresden wird die Spiele der zweiten Fußball-Bundesliga nicht in Elbflorenz austragen. Basta!
Natürlich kommt dann nur das Leipziger Zentralstadion in Frage. Dessen Betreiber Michael Kölmel reibt sich schon ganz heimlich die Hände und hofft, dass vielleicht doch noch zusammen kommt, was eigentlich nach seinen Vorstellungen zusammen gehört. Doch wenn jetzt schnellstens zwischen der Stadt Dresden und einer noch zu gründenden Besitz- und Betreibergesellschaft des HBM-Bauriesen endlich Unterschriften und Einigungen erzielt würden, dann könnte dieser unendliche Aktionismus der Verhinderung in das Reich der Ablage geschoben werden. Dresdens Sportbürgermeister Lehmann sieht den offiziellen Baustart sogar schon Anfang Juni. Wohlgemerkt im Jahr 2007. Na, wer sogar die Frauen Fußball-WM mit Vorrundenspielen in seinen Stadtmauern beherbergen möchte, hat zumindest mitbekommen, dass jenes für das Stadtjubiläum georderte und vollmundig angekündigte Länderspiel gegen England ersatzlos gestrichen wurde.
Bis hin zur zweiten Liga bedarf es aber auch endlich aller Anstrengungen der kickenden Angestellten von Dynamo. Am Samstag in der Berliner Wuhlheide muss es richtg zur Sache gehen, um in der verrückten Regionalliga weiter um die beiden Aufstiegsränge mit zu streiten. Nicht wie gegen die Hertha-Bubis, als mit dem Halbzeitpfiff plötzlich nur auf Abwarten gespielt wurde. Als sich die Zuschauer entsetzt fragten, was das denn plötzlich soll?
Was für eine Bedeutung dieser schwarz-gelbe Verein für die Massen hat, zeigt die Bereitschaft der dritten Fernsehprogramme in Berlin und Dresden, live das Ostderby gegen Union zu übertragen. Spätestens jetzt wird wohl jeder Akteur begreifen, um was es wirklich geht. Nicht nur um drei Punkte. Nicht nur um Brot und Spiele, um Spaß. Es geht um die Spielstätte eines Traditionsvereins und um die Zukunft von Dynamo Dresden.

Sächsische Zeitung, 24. April 2007

Der Schiedsrichter im Regierungspräsidium
Von Annette Binninger

Seit sechs Jahren führt Henry Hasenpflug im Regierungsbezirk Dresden die Kommunalaufsicht und ärgert sich vor allem über Dresden.

...

Als Hobby-Karnevalist fühlt sich Hasenpflug zwar durch das hohe Amt gehemmt. Ein gut gelaunter, fröhlicher Mensch sei er aber, sagt der dreifache Familienvater selbst über sich. Ein gründlicher, äußerst loyaler Beamter, ein echter Verwaltungsprofi, ohne Allüren, loben die einen seine Sorgfalt. Penibel-pedantisch, stöhnen andere über Hasenpflugs Detailversessenheit und Spitzfindigkeiten.

Unter deren Folgen hat aber auch er selbst zu leiden. „Am schlimmsten war es beim Stadion, da durfte ich nicht mal mehr eine Gaststätte betreten“, erzählt der 59-Jährige. Ungern erinnert er sich an die teils lautstarke Kritik, an Pöbeleien von Gästen. Erst nach monatelangem Tauziehen hatte das Regierungspräsidium Dresden dem Finanzierungspaket der Stadt für das neue, 46 Millionen Euro teure Fußballstadion grünes Licht gegeben. Bis dahin mied Hasenpflug lieber das kühle Bierchen am Abend in der Öffentlichkeit.

„Das hätte alles nicht so laufen müssen“, ärgert sich Hasenpflug über die zähen Verhandlungen mit der Stadt. Mehrmals hakte das Finanzierungspaket. „Alle Fragen, die wir dazu gestellt haben, hätte auch die Stadt stellen müssen“, braust Hasenpflug kurz auf. Ein wenig abseits der Schiedsrichter-Rolle. „Keiner will doch in so einer Situation derjenige sein, der sagt ,Augen zu und durch‘“, verteidigt er die monatelangen Prüfungen seiner Verwaltung. „Und ich will nicht, dass sich in ein paar Jahren jemand fragt, warum wir nicht ausreichend die Wirtschaftlichkeit des Stadions geprüft haben“, setzt Hasenpflug, der Gründliche, nach. „Was ich tue, ist das Richtige.“ Davon ist der gebürtige Radeburger überzeugt. Dieser Satz steht im Raum, wie aus Stein gemeißelt. Und Hasenpflugs Blick huscht dabei über das Gemälde gegenüber: Kaiser Wilhelm, hoch zu Ross, reitet durch die alte Kaserne. Und seine Soldaten folgen ihm.

Sächsische Zeitung, 23. April 2007

Lehmann: Bau für das Stadion kann im Juni beginnen

Noch im Juni könnte der Bau des neuen Dynamo-Stadions beginnen. Das sagte am Wochenende Sportbürgermeister Winfried Lehmann (CDU) auf SZ-Anfrage.

Die Verträge zwischen dem Bieterkonsortium um HBM und dem Rathaus sollen in der kommenden Woche unterschrieben werden (die SZ berichtete). „Danach steht dem Baubeginn nichts mehr im Wege“, sagte Lehmann. Nach der Unterzeichnung des Vertrages werde auch der genaue Starttag für den Bau benannt. Steht der exakte Termin fest, müsste Dynamo in der kommenden Spielsaison auch nicht in ein anderes Stadion ziehen. Weil der Deutschen Fußball Liga (DFL) bisher keine wasserdichten Verträge vorliegen, forderte sie am Freitag für die neue Spielsaison von der Dynamo-Vereinsführung, eine Ausweichspielstätte zu benennen. Nur wenn dem DFL bis 5. Juni alle Verträge für den Stadionneubau vorliegen, könnte der Umzug von Dynamo in ein anderes Stadion vermieden werden. Ansonsten gibt es nur einen Lizenzbescheid, wenn Dynamo umzieht. (SZ)
 

Sächsische Zeitung, 21. April 2007

Dynamo nicht in Dresden?
Von Sven Geisler

Wenn der Stadionneubau nicht beginnt, müsste der Klub in der 2. Bundesliga woanders spielen.

Der Deutschen Fußball-Liga (DFL) ist der Geduldsfaden gerissen. Schon von 2004 bis 2006 hatte sie Dynamo Dresden eine Ausnahmegenehmigung erteilt, seine Heimspiele in der 2.Bundesliga im maroden Rudolf-Harbig-Stadion auszutragen: bis eine neue Arena steht.

Doch für die kommende Spielzeit verlässt sich die DFL nicht mehr auf Dresdner Versprechen. Im ersten Bescheid zu Dynamos Lizenzantrag fordert sie den Verein auf, für den Fall des Aufstieges eine Ausweich-Spielstätte zu benennen. “Dann ziehen wir nach Teplice”, meinte Volkmar Köster scherzhaft. Der Geschäftsführer ist sich jedoch des Ernstes der Situation bewusst. Ins Nachbarland dürfte Dynamo ohnehin nicht ausweichen. Also blieben in der erweiterten Region nur das WM-taugliche Leipziger Zentralstadion oder die hergerichteten Arenen in Cottbus, Chemnitz und Aue. “Es gehören jedoch zwei dazu: Einer, der spielen will, und einer, der spielen lässt”, meinte Köster.

Abgesehen von der Sicherheitsproblematik ergebe sich für den Klub ein enormer organisatorischer, logistischer und finanzieller Aufwand. Zudem würden die Fans einen Umzug kaum widerspruchslos hinnehmen. Noch könnte sich die Stadt Dresden den damit verbundenen Imageschaden ersparen. Voraussetzung: Bis zum Termin für die Nachbesserung am 5.Juni müssten die Verträge mit dem Bauträger-Konsortium HBM für den Stadionneubau am alten Standort wasserdicht unterzeichnet und der Baustart möglichst vollzogen sein.

Zuletzt soll HBM zwei Millionen Euro Nachschlag gefordert haben. Nach erneuten Verhandlungen teilte das Rathaus am Mittwoch mit, dass die Verträge “unterschriftsreif” seien. Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann, der die Verhandlungen führt, zeigte sich in einer Pressemitteilung froh, “dass es nunmehr mit dem Projekt schnell losgehen kann”. Einen Termin für den Beginn nannte er jedoch nicht. Es hieß lediglich, dass die Verträge “möglichst noch in der kommenden Woche” dem Regierungspräsidium zur endgültigen Genehmigung vorgelegt werden sollen.

Regionalliga-Zusage offen

“Ich glaube erst daran, wenn der Bagger an der Stahlrohrtribüne ansetzt”, sagte Köster. Die Bestätigung des Stadions für eine mögliche weitere Regionalliga-Saison steht noch aus. Der Verein rechnet jedoch auch für diesen Fall damit, dass zusätzliche Investitionen nötig wären, um den Spielbetrieb in der Ruine weiter aufrechtzuerhalten. “Wir benötigen für beide Spielklassen jetzt unmittelbar eine definitive und endgültige Entscheidung zum Stadion”, erklärt der Dynamo-Geschäftsführer.

Finanziell muss die Lizenz noch abgesichert werden. Der geforderte Nachweis der Sponsoren-Verträge über 3, 2Millionen Euro (2.Liga) und 2,2Millionen (Regionalliga) ist “ein ganz normaler Vorgang”, sagte Köster. Ob der Verein wieder ohne Bürgschaften auskommt, scheint dagegen fraglich. Der Verband will Sicherheit für die von Dynamo “ trotz erhoffter Baustelle “ geplanten durchschnittlich 12.000 Zuschauer pro Heimspiel. Insgesamt rechnet Dynamo mit einem Etat von 10,2Millionen Euro (2.Liga) und sechs Millionen (Regionalliga).
 

DNN, 21. April 2007

In diesem Stadion: Nie mehr 2. Liga!

Rollen nicht bald die Bagger, muss Dynamo im Aufstiegsfall (nach Leipzig) umziehen

Dresden (DNN). Die gute Nachricht zuerst: Der l. FC Dynamo bekam gestern Post aus Frankfurt/Main - mit einem positiven Bescheid. Dem Verein wird sowohl für die 2. Bundesliga(von der DFL) wie auch für die Regionalliga (vom DFB) die Lizenz für die Fußball-Saison 2007/2008 erteilt. Für die 2. Bundesliga wird dem Verein durch die DFL bescheinigt, „alle Voraussetzungen für den sportlichen, rechtlichen, personell/administrativen, sicherheitstechnischen sowie den medientechnischen Bereich" erfüllt zu haben. Einzige Auflage: Dynamo muss - wie schon in den letzten Jahren - alle für die neue Spielzeit geplanten Werbeeinnahmen bis zum 8. Juni schriftlich nachweisen.

Und nun der dicke Haken: Im Rudolf-Harbig-Stadion - so wie es jetzt als Ruine in Dresden steht - wird es keinen Zweitliga-Fußball mehr geben. Die DFL lässt die Schüssel nicht mehr zu, forderte den l. FC Dynamo auf, bis 5. Juni eine taugliche Ausweichspielstätte zu benennen. Dynamo-Geschäftsführer Volkmar Köster hat das so erwartet. „Eine Überraschung ist dieser Bescheid nicht. Das Stadion bereitet uns großes Kopfzerbrechen. Nur wenn bis Anfang Juni alles wasserdicht unterzeichnet ist und der Bagger am besten schon rollt, werden wir für die 2. Liga eine Ausnahmegenehmigung für die Bauphase erhalten. Aber ich bin da inzwischen sehr vorsichtig geworden. Uns ist schon viel erzählt und versprochen worden", sagt Köster und macht sich Gedanken über eine Alternative.

Die kann- nachdem der DFB zur „Schnapsidee“ Teplitz bereits den Daumen gesenkt hat - nur Leipzig heißen. Winfried Lonzen, Geschäftsführer der Betriebsgesellschaft des Zentralstadions, ist gesprächsbereit: „Unser Stadion steht jedem, der genug Zuschauer verspricht, offen. Auch den Dresdnern." Organisatorisch wären Bundesligaspiele im Zentralstadion kein Problem. „Wir haben hier Weltmeisterschaftspartien durchgeführt, da schaffen wir auch Dynamo", so Lonzen. Trotzdem bleibt er zurückhaltend: „Ich möchte mich nicht als Drohkulisse missbrauchen lassen, um Druck für den Stadionbau in Dresden zu machen. Ich habe da schlechte Erfahrungen gemacht.

Die stammen aus dem letzten Jahr. Da erwog Dynamo wegen des strengen Winters und damit schlechten Platzes schon einmal einen Umzug rasenbeheizte Zentralstadion. Blieb dann aber doch an der Elbe. Und Lonzen glaubt: „Dynamo hatte nie wirklich ein Interesse, her zu kommen - okay. Dass man mich aber dann als geldgeilen Typen hingestellt hat an dem der Umzug gescheitert ist, stört mich schon gewaltig." Trotzdem wartet Winfried
Lonzen nun auf einen Anruf von Volkmar Köster. Der muss vielleicht auch zum Hörer greifen, wenn die Meier-Mannschaft im Aufstiegsrennen scheitert. Eine Mitteilung des DFB, ob die Schwarz-Gelben als Regionalligist weiter im „RHS" um Punkte streiten dürfen, steht zwar noch aus, doch Köster glaubt: Ich kann mir nicht vorstellen, dass ohne Auflagen und Investitionen hier gespielt werden kann. Was wir brauchen, ist eine definitive und endgültige Entscheidung zum Stadion. Und das schwarz auf weiß und mit trockener Tinte." Das könnte schon in der kommenden Woche passieren. Da wollen die Stadt Dresden und Investor HBM den Vertrag zum Stadionneubau unterzeichnen. Und damit Kösters Falten verschwinden lassen und einen Umzug des l. FC Dynamo überflüssig machen.
Thomas Scholze
 

DNN, 20. April 2007

Dresden bewirbt sich um Frauen-WM 2011

Dresden bewirbt sich als Austragungsort für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011. Einem Antrag der FDP stimmte der Stadtrat gestern mit großer Mehrheit zu. Der Antrag der Liberalen war nahezu identisch mit einer Verwaltungsvorlage. Die Stadt habe sich zeitig beim Deutschen FußballBund (DFB) informiert, sagte Interims-OB Lutz Vogel. Jetzt, wo Klarheit beim Stadionbau herrsche, sei die Bewerbung, die bis 30. April beim DFB eingegangen sein muss, auch sinnvoll und werde mit allem Nachdruck betrieben,so Vogel.

Laut FDP-Vorlage befindet ein Bewerbungskomitee mit dem DFB-Präsidium bis 11. Mai über die deutschen Städte. Bevorzugt würden Städte, die bei der WM 2006 nicht zum Zuge gekommen seien. Die deutsche Bewerbung muss bis l. August beim Fußballweltverband FIFA sein.
hw/rare
 

Pressemitteilung Dynamo Dresden, 20. April 2007

Positiver Lizenzbescheid für beide Ligen

Der 1. FC Dynamo Dresden hat am heutigen Freitagvormittag die Erstentscheidungen der Deutschen Fußball Liga GmbH (DFL) für die 2. Bundesliga und des Deutschen Fußball Bundes (DFB) für die Regionalliga bezüglich der gestellten Lizenzierungsanträge für die kommende Spielzeit 2007/2008 erhalten. Für die zweite Bundesliga wird dem Verein durch die DFL bescheinigt, alle Voraussetzungen zur Lizenzerteilung für den sportlichen, rechtlichen, personell/administrativen, sicherheitstechnischen sowie den medientechnischen Bereich erfüllt zu haben. Gleichzeitig wird dem Verein erwartungsgemäß mitgeteilt, dass unter heutigen Voraussetzungen das Rudolf-Harbig-Stadion in seiner jetzigen Form nicht als Spielstätte für die 2. Bundesliga zugelassen wird und Dynamo eine Ausweichspielstätte zu benennen hat. Die DFL und der DFB bestätigen zudem gleichlautend die Erteilung der Lizenz für den finanziellen Bereich unter der Auflage, dass der Verein -wie auch bisher- bis zu den Ausschlußfristen am 5. Juni 2007 (DFL) und am 8. Juni 2007 (DFB) die geplanten Werbeverträge für die kommende Saison nachweist. Eine Aussage bezüglich der Zulassung des Rudolf-Harbig-Stadions als Spielstätte für die Regionalliga war nicht Gegenstand des Erstbescheides durch den Deutschen Fußball Bund.

Volkmar Köster, Hauptgeschäftsführer 1. FC Dynamo Dresden: “Diese positiven Erstbescheide sind das Ergebnis dafür, dass wir zwar in der laufenden Saison immer am Limit, trotzdem aber für den Verein verträglich gewirtschaftet haben. Das wir die Werbeverträge nachweisen müssen, ist ein ganz normaler und gewohnter Vorgang, der auch in den letzten Jahren so erfolgte. Am meisten Kopfzerbrechen macht uns nachvollziehbarer Weise das Stadion. Nur wenn wirklich bis zur Ausschlußfrist alles wasserdicht unterzeichnet ist und der Bagger am besten schon rollt, werden wir für die 2. Liga eine Ausnahmegenehmigung für die ‚Ruine’ während der Bauphase erhalten. Die Bestätigung der Spielstätte für die Regionalliga steht noch aus. Ich kann mir jedoch nicht vorstellen, dass da ohne Auflagen und Investitionen gespielt werden kann. In jedem Fall benötigen wir für beide Spielklassen jetzt unmittelbar eine definitive und endgültige Entscheidung zum Stadion. Und das schwarz auf weiß und mit trockener Tinte. Die Entscheidung in welcher Liga wir ab Sommer spielen, haben wir Gott sei Dank auf dem grünen Rasen noch selbst in der Hand.“
 

Stadionwelt.de, 19. April 2007

Nächste Hürde genommen

Wie die Stadt Dresden mitteilte, hat der Sportstättenbauer HBM seine Nachforderungen in Höhe von zwei Millionen Euro für den Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions zurückgenommen. Einem Vertragsabschluss steht somit nichts mehr im Wege.

Ohne die befürchtete Baukostenmehrung können die Verträge alsbald in ihrer ursprünglichen Fassung dem Regierungspräsidium zur Unterschrift vorgelegt werden. „Der Vertrag wird genau in der Fassung unterschrieben, wie er vom RP am 27. Februar für genehmigungsfähig erklärt wurde. Es bleibt somit auch bei dem bisherigen von der Stadt zu verbürgenden Kreditvolumen von knapp 40,7 Millionen Euro“, heißt es in einer Mitteilung der Stadt. Die HBM Stadion- und Sportstättenbau GmbH hatte zuvor aufgrund gestiegener Baukosten auf einer Nachforderung von zwei Millionen Euro bestanden.

Bei einer endgültigen Genehmigung des Bauvorhabens, könnte in der Sommerpause mit dem Abriss der ersten Tribüne begonnen werden. Als Bauzeit für das 32.000 Zuschauer fassende Stadion sind 15 Monate veranschlagt.
 

DNN, 19. April 2007

Kämmerer setzt sich im Vertragspoker mit HBM durch

Weg frei für den Stadionneubau: Investor trägt die Baumehrkosten

Die letzte Hürde in Richtung Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions an der Lennéstraße ist genommen. Das Konsortium um die HBM Stadion- und Sportstättenbau GmbH (Düsseldorf) hat ihre Nachforderungen von kolportierten zwei Millionen Euro aufgrund gestiegener Baukosten zurückgenommen. Wie DNN gestern berichteten, hatten sich HBM-Chef Axel Eichholtz und Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) als Verhandlungsführer der Stadt gestern getroffen, um eine abschließende Entscheidung herbeizuführen. "Ich bin froh, dass wir Baukostenmehrungen für das Stadionprojekt haben abwenden können und dass es nunmehr mit dem Projekt schnell losgehen kann", erklärte gestern Mittag ein zufriedener Kämmerer.

Das Regierungspräsidium (RP) hatte bereits Ende Februar grünes Licht für die bis dato ausgehandelten Verträge zum Stadionprojekt gegeben. Dann kamen die Nachforderungen von HBM, die jetzt vom Tisch sind. "Der Vertrag wird genau in der Fassung unterschrieben, wie er vom RP am 27. Februar für genehmigungsfähig erklärt wurde", teilt die Stadt gestern mit. Die in der Tat entstandenen Mehrkosten sind von der Landeshauptstadt aber nicht akzeptiert worden. "Es bleibt somit auch bei dem bisherigen von der Stadt zu verbürgenden Kreditvolumen von knapp 40,7 Millionen Euro", so die Verwaltung in einer Mitteilung.

Laut Stadtverwaltung ist mit HBM-Chef Eichholtz verabredet worden, die Verträge schnellstmöglich zu unterschreiben, um sie der Aufsichtsbehörde noch in der kommenden Woche zur endgültigen Genehmigung des Stadionbaus vorlegen zu können.
rare
 

MOPO, 19. April 2007

Erwischt! Meier-Elf zieht´s ins Ostragehege

Schwarz-Gelbe fliehen vom Holperrasen - Grünes Licht für Stadion

Kaum zu glauben, aber wahr: Dynamo zieht's ins Ostragehege! Noch vor Monaten war es undenkbar, dass die Schwarz-Gelben auf dem Gelände des Erzrivalen Dresdner SC aus und ein gehen.

Nur zähneknirschend nahm die Vereinsführung hin, dass sie ihr Nachwuchsleistungszentrum im Ostragehege bauen musste. Dank der städtischen Unterstützung lenkten die Schwarz-Gelben ein. Der geplante Stadion-Neubau an der Pieschener Allee währe jedoch nie möglich gewesen, die Fans forderten die Arena an der Lennèstraße. Bei der großen Demo für den Neubau im Herbst 2006 schrien 10.000 Anhänger: „Wir gehen nie ins Gehege." Doch an diesen frommen Wunsch hält sich Chefcoach Norbert Meier nicht. Seine Elf trainiert fleißig auf dem Gelände in der Flutrinne.

„Der Grund ist recht einfach. Unser Rasenplatz im Großen Garten ist zu schlecht", erklärt Team-Manager Peter Tauber. Mittlerweile können die Profis nicht mal einen geraden Pass über den holprigen Boden schlagen. Tauber: „Deshalb führt der Coach die technischen Einheiten und das Abschlusstrainings von den Auswärtsspielen im Ostragehege durch." Erst wenn das neue Stadion fertig ist, haben die Schwarz-Gelben wieder optimale Bedingungen an der Lennèstraße. Und dafür gab's gestern eine gute Nachricht. Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann einigte sich beim Krisengipfel im Rathaus mit dem Arena-Bauer HBM. Das Unternehmen forderte vor Vertragsunterzeichnung zwei Millionen Euro mehr. Dies konnte der Kämmerer abwenden. Nächste Woche sollen die Unterlagen unterschrieben werden, damit der Bau beginnen kann.
Enrico Lucke
 

BILD 19. April 2007 Stadion-Bau steht nichts mehr im Weg

Na endlich! Der Bau des neuen Dynamo-Stadions (40,7 Mio. Euro) kann im Sommer beginnen. Die Stadt Dresden und Investor HBM haben eine Einigung über die zuletzt umstrittenen Bauverträge erzielt. Es gibt keine Mehrkosten. HBM wollte ursprünglich die Bausumme wegen gestiegener Kosten um 2 Mio. Euro erhöhen.

Dresdens Finanz-Bürgermeister Hartmut Vorjohann: „Ich bin froh, dass wir Baukostenmehrungen haben abwenden können und dass es nunmehr mit dem Projekt schnell losgehen kann." Verabredet ist, die Verträge jetzt schnell zu unterschreiben und möglichst noch nächste Woche dem Regierungspräsidium zur endgültigen Genehmigung zu übergeben.
 

MDR, 19. April 2007

Dresden legt Streit mit Stadionbauer bei

Dresden kann mit den Bau des neuen Rudolf-Harbig-Stadions beginnen. Im Streit mit dem Bauunternehmen HBM sei eine Einigung erzielt worden, sagte Finanzbürgermeister Vorjohann. Die Stadt lehnte demnach die Nachforderungen des Bauunternehmens in Höhe von zwei Millionen Euro ab. Die Verträge sollen spätestens in der kommenden Woche unterschrieben werden. Das neue Stadion soll 45 Millionen Euro kosten.
 

Radio Dresden, 19. April 2007

Genaues Datum für Baustart Stadion noch offen

Nach Einigung der Stadt mit dem Stadionbauer HBM steht ein Termin für den Baustart noch nicht fest. Laut Stadtsprecher Kai Schulz muss das Bieterkonsortium zunächst einen Bauantrag stellen und dieser muss genehmigt werden. Allerdings gehe man davon aus, dass nach Ende der Spielzeit im Sommer mit den Arbeiten begonnen wird. In der kommenden Woche sollen die Verträge zwischen Stadt und HBM unterschrieben werden.
Bisher hatte es Verzögerungen gegeben, weil das Bieterkonsortium plötzlich 2 Millionen Euro mehr als die zuvor vereinbarten 40,7 Millionen gefordert hatte. Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann hatte daraufhin seine Unterschrift verweigert.
 

Sächsische Zeitung, 19. April 2007

Einigung für neues Stadion
Dresden. Knapp zwei Monate nach der Zustimmung des Landes zu den Dresdner Stadionplänen hat die Stadt mit dem Bauunternehmen HBM eine Einigung erzielt. Die Verträge zwischen dem Bieterkonsortium um HBM und dem Rathaus sollen bis spätestens kommende Woche unterschrieben werden, teilte Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) mit. Demnach verzichtet HBM auf finanzielle Nachforderungen. Die Stadt bürgt wie geplant mit 40,7 Millionen Euro für den Großteil der Bausumme.

„Ich bin froh, dass wir Baukostenmehrungen für das Stadionprojekt haben abwenden können und dass es nunmehr schnell losgehen kann“, sagte Vorjohann. Weder er noch HBM-Geschäftsführer Axel Eichholtz nannten aber einen Termin für den Baubeginn. Das Stadion soll an der Stelle des maroden Harbig-Ovals entstehen. (SZ/ale)
 

DNN, 18. April 2007

Stadionbau: Stadt verhandelt heute mit HBM

Keine Gelder von Land und Bund

Im Streit um den Neubau des Dresdner Rudolf-Harbig-Stadions wird Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) heute erneut mit dem Geschäftsführer des Bauunternehmens HBM, Axel Eichholtz, zusammentreffen, um über die plötzlichen Mehrkosten bei Subunternehmern zu beraten. Beide Verhandlungsführer haben Stillschweigen vereinbart. Für Dresden gebe es aber eben keine Bundesgelder oder eine Landesregierung, die für die Stadt einspringe, betonte dafür gestern Sportbürgermeister Winfried Lehmann (CDU) auf DNN-Anfrage. HBM schätze die Situation in Sachsens Landeshauptstadt falsch ein. Das Regierungspräsidium spiele bei einem neuen Vertrag mit erhöhten Kosten nicht mit. HBM riskiere, dass der Neubau mit diesem Projektentwickler doch noch platze.
rare

dresden.de, 18. April 2007

Newsletter der Landeshauptstadt Dresden

18.04.2007 16:00

2. Einigung mit HBM erreicht: Stadionverträge werden in der nächsten Woche unterschrieben

Nachdem das Regierungspräsidium Dresden bereits Ende Februar grünes Licht für das Stadionprojekt gegeben hat, sind die Verträge zwischen dem Bieterkonsortium um HBM und der Landeshauptstadt Dresden nunmehr unterschriftsreif.

Der Vertrag wird dabei genau in der Fassung unterschrieben, wie er vom Regierungspräsidium am 27.02.07 für genehmigungsfähig erklärt wurde. Das heißt, Mehrkosten sind von der Landeshauptstadt Dresden nicht akzeptiert worden. Es bleibt somit auch bei dem bisherigen von der Stadt zu verbürgenden Kreditvolumen von knapp 40,7 Mio. EUR.

„Ich bin froh, dass wir Baukostenmehrungen für das Stadionprojekt haben abwenden können und dass es nunmehr mit dem Projekt schnell losgehen kann.“ sagte Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann, der die Verhandlungen für die Stadt führt.

Verabredet ist, die Verträge nunmehr möglichst schnell zu unterschreiben und zur entgültigen Genehmigung dem Regierungspräsidium möglichst noch in der kommenden Woche zu übergeben.
 

wochenkurier, 17. April 2007

Zimmis Einwurf

Die Unruhe nach den Meldungen aus der letzten Woche wächst bei denjenigen, die immer noch an das Gute im Leben glaubten. Es wurde bekannt, dass ein weiterer Termin im unsäglichen Stadiontheater ganz einfach verpennt wurde.
Gewisse Bürgermeister erfuhren aus der Zeitung, was denn überhaupt eine so genannte Geld-Gleitklausel ist. Ja, Lesen bildet. Wenn also  wichtige Menschen in den Regierungsparteien auf die Idee kommen, dank einer Mehrwertsteuererhöhung die leeren Kassen etwas mit Geld zu füllen, dann wird das tägliche Leben um drei Prozent teurer. Wenn dann korrekterweise diese Preise auf die Produktion von Beton und Stahl umgelegt werden, ist auch das ganz normal. Und wenn dazu noch die Bauarbeiter einen etwas höheren Tariflohn beziehen, weil die ja schließlich auch die drei Prozent an den Kassen abdrücken müssen, ist ebenfalls eine gewisse Logik vorhanden. Natürlich gibt es für die entstandenen Kostenerhöhungen das Recht des Verhandelns. Erstaunlicherweise wird das überall im Bausektor berücksichtigt. Nur einige Bürgermeister und Stadträte erfahren diese Fakten wieder einmal aus der Zeitung. Sind aber sofort bereit, jetzt erneut das Regierungspräsidium entscheiden zu lassen, ob denn unter diesen Umständen das Bauunternehmen tatsächlich das Recht hat, mit dieser Gleitklausel eine neue Situation herauf zu beschwören.
Zwei Möglichkeiten gibt es. Entweder alle Beteiligten, die dieses Theater in die x-te Verlängerung bringen, haben absolut keine Ahnung von dem, was sie tun und treiben. Oder aber sie sind so durchtrieben, dass sie mit der neuen Lage erneut weiter wichtige Zeit verloren gehen lassen. HBM, das Bauunternehmen, hat freilich alle Zeit der Welt. Denn bei denen brummen die Auftragsbücher. Unter dem Strich heißt das: Die einen haben, die anderen nehmen sich alle Zeit der Welt. Und draußen im richtigen Leben denken alle nach den letzten vollmundig Ende Februar verbreiteten Erfolgsmeldungen, es sei alles in Ordung. Anfang Juni rollen die Bagger. Mag auch sein, aber nicht ins Harbig-Stadion zur Sanierung. Nun müssen nur noch wir als normale Bürger begreifen, dass dies hohe Politik ist, um die wir uns natürlich nicht zu kümmern haben. Weil wir doch alle nur in Ruhe und Frieden weiterleben wollen.

Sächsische Zeitung, 16. April 2007

Rathauschef zu Gast bei Dynamo Dresden

Rathauschef Lutz Vogel (parteilos) drückt Dynamo Dresden im Aufstiegskampf die Daumen. Beim Heimspiel gegen Hertha BSC II am Sonnabend will Vogel die Gelb-Schwarzen unterstützen. Der Bürgermeister hatte mehrfach beklagt, dass Stadt und Verein durch gewaltbereite Fans einen immensen Imageschaden erlitten. (SZ)
 

Sächsische Zeitung, 13. April 2007

Stadion: Stadt prüft Forderung von HBM

Im Streit um den Neubau des Dresdner Harbig-Stadions will Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) Forderungen des Bauunternehmens HBM prüfen. „Ich habe in dieser Woche eine Mail des Unternehmens erhalten. Die habe ich Anwälten weitergeleitet“, sagte Vorjohann. Über die Höhe der Forderung von HBM schwieg er. Die Summe von zwei Millionen Euro kommentierte der Kämmerer nicht.

„Ich will nicht mehr bezahlen, als in den Verträgen ausgehandelt wurde“, sagte Vorjohann. Allerdings werde er die juristische Prüfung abwarten. HBM äußerte sich auf Anfrage nicht.

Nach unbestätigten Angaben dreht sich der Konflikt um eine Klausel, wonach HBM steigende Tariflöhne und Rohstoffpreise nachverhandeln kann – sollten sie bis zum Baustart steigen.

Der Stadtrat hatte HBM zum Favoriten für den Bau gekürt. Nach langen Verhandlungen gab das Land schließlich grünes Licht für eine kommunale Bürgschaft von rund 40 Millionen Euro. Zudem soll die Stadt rund 4,6 Millionen Euro zuschießen. Die Verträge sind noch nicht unterzeichnet. (SZ/ale)

Morgenpost, 12. April 2007

Ein dickes Ei! Stadtkämmerer lässt Verhandlungen platzen

Aufstiegsplatz, aber Start für Stadionneubau weiter unklar - HBM hat Zeit, Dynamo nicht
Gestern war Termin. Verhandlungstermin zwischen der Stadt Dresden und dem Bauunternehmen HBM. Doch Stadtkämmerer Hartmut Vorjohann hatte noch Osterurlaub -wieder kein Vorankommen in Sachen Stadionbau.

Spätestens seit Samstagnachmittag, seit dem 2:0 von Dynamo Dresden gegen den WB Lübeck, wird die Zeit nun aber mehr als knapp. Denn die Tabelle zeigt' s: Dynamo steht urplötzlich und allen Unkenrufen zum Trotz wieder auf einem Aufstiegsplatz. Doch eine Lizenz für die 2. Bundesliga gibt es für die Schwarz-Gelben definitiv nur dann, wenn ab Juni die Bagger anrollen. Die Stadt ist im Zugzwang, möchte das Thema gern vom Tisch haben. Bau-Riese HBM allerdings beharrt auf der Anwendung der so genannten Gleit-Klausel. Die besagt: Wenn vom Tag der Auftragserteilung bis zum Baustart Dinge wie Tariflöhne oder auch Materialpreisesteigen, dann muss nachverhandelt werden. In Dresden geht es deshalb um zwei Millionen Euro Zusatzkosten. Darüber hatte im Rathaus keiner nachgedacht. Hinzu kommt, dass die Auftragsbücher von HBM aus allen Nähten platzen. Zuschläge für den Stadionbau in Augsburg und Kassel sowie die 02-Arena in der Hauptstadt für die Eisbären Berlin - es brummt gewaltig! Logisch, dass sich der Bau-Riese Zeit nehmen kann, was das Dresdner Stadion betrifft. Bis gestern war noch nicht einmal die Gründung einer Besitz-und Betreibergesellschaft für die Arena angezeigt. Hier meldet sich freilich wieder die Stadt zu Wort: Solange keine GmbH, solange auch keine Vertragsunterschrift. Der DFB verzichtet inzwischen auf die Begehung der Harbig-Ruine. Die Abstellung der Mängel würde sich nunmehr auf knapp sechs Millionen Euro belaufen. Und das für Flickschusterei. Was sind dagegen die zwei Mio., die HBM zusätzlich fordert?


Sächsische Zeitung, 11. April 2007

Stadtrat berät über Bewerbung für Frauen-WM

Dresden könnte 2011 einer der Austragungsorte für die Frauen-Fußball-Weltmeisterschaft werden. Zumindest bereitet die Stadtverwaltung derzeit eine entsprechende Eilvorlage für die Stadtratssitzung am 19. April vor. Bis spätestens 30.April muss Dresden die Bewerbungsunterlagen eingereicht haben. Die FDP-Fraktion hatte angeregt, dass sich Dresden bewerben soll. „Mit dem Bau des neuen Stadions haben wir gute Voraussetzungen für die Frauenfußball-WM“, sagt Sportbürgermeister Winfried Lehmann (CDU). Auch ausreichend Rasenplätze zum Training seien vorhanden.

Bisher hätten etwa 30 deutsche Städte beim Fußballverband Fifa ihr Interesse als Austragungsort bekundet. Sollte Deutschland den Zuschlag für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen erhalten, dann werde das Endspiel wahrscheinlich in Frankfurt am Main ausgetragen. Doch da zur Fußball-WM der Männer die meisten Spiele im Westen stattgefunden haben, erhoffen sich nun ostdeutsche Städte größere Chancen. (SZ/kle)
 

wochenkurier, 10. April 2007

Einwurf von Gert Zimmermann

Es ist nur noch eine Frage der Zeit. Dann gibt es in Dresden wieder einmal eine Meisterfeier. Die Volleyball-Schmetterlinge haben am Ostersonnabend mit ihrem Sieg beim Meister in Schwerin die Zeichen auf Wachablösung gestellt. Beharrlichkeit zahlt sich also aus.
Auch die Rufe nach einem Trainerwechsel bei ausbleibenden Erfolgen wurden von der Vereinsführung ignoriert. Jetzt sind es nur noch drei, vielleicht auch vier Spiele, bis unter dem Strich steht: Alles richtig gemacht. Bravo.
Coach Arnd Ludwig bekam die Zeit, um an seiner Meister-Truppe zu basteln. Auch mit Rückschlägen musste und konnte er leben. Jetzt ist das Ziel ganz dicht vor Augen. Es kommt auch kein zweites Halle in Westfalen. Dort wirkten die Dresdnerinnen bekanntlich wie gelähmt wegen der Riesenkulisse. Die Kunst jetzt ist das Abwarten. So wie die ungeduldigen Kinder auf das Eintreffen des Weihnachtsmannes. Bleibt jetzt allerdings die Frage, was machen mit der Champions League? Die schlaucht erstens wegen der langen Reisen. Zweitens bedeutet sie ein finanzielles Verlustgeschäft. Zunächst aber wird am Freitag im Ost-Duell gegen Suhl die Halle in Dresden aus allen Nähten platzen.
Für die Dynamo-Fans war das Osterfest  eine Wiederauferstehung. Mit dem Sieg über Lübeck stehen die Schwarz-Gelben tatsächlich auf einem Aufstiegsrang. In der wohl verrücktesten Fußball-Liga, die es seit Aufzeichnungen von Spielresultaten jemals gegeben hat. Das eine ist jetzt die komfortable Ausgangsposition, das andere ist die Hoffnung, die die Massen in Elbflorenz elektrisieren wird. Und da ja am Gründonnerstag Sachsens Ministerpräsident Milbradt bei Aues Klubboss Leonhardt noch eine Gratis-Lektion von DFB-Präsident Zwanziger über den Wirtschaftsfaktor Fußball bekam, steht dem Stadion-Umbau wohl nichts mehr im Wege. Auch wenn immer noch keine Klarheit herrscht, weil doch die Preise fürs Bauen und die Mehrwertsteuer gestiegen sind.
Die nächsten Tage und Wochen sind also an Spannung wahrlich nicht zu überbieten.

Sächsische Zeitung, 7. April 2007

Notiert: Dresden bewirbt sich um Frauenfußball-WM 2011

Dresden soll sich beim Deutschen Fußballbund bis zum 30. April als Austragungsort für die Fifa Frauen-Weltmeisterschaft 2011 bewerben, hat die FDP-Fraktion gefordert. Die Stadträte im Sportausschuss unterstützten dies in ihrer Sitzung am Gründonnerstag. (SZ/kle)

BILD, 3. April 2007

Fans fordern Frauen-WM in Dresden

Toller Vorschlag! Dynamos Faninitiative „Pro RHS“ fordert die Stadtväter von Dresden auf, sich beim DFB als Spielort für die Fußball-WM der Frauen 2011 zu bewerben.

In einem Schreiben an OB Dr. Lutz Vogel heißt es: „Mit der Errichtung des neuen Stadions werden die Voraussetzungen dafür geschaffen. Aus unserer Sicht besteht für die Stadt als möglicher Austragungsort eine weitere großartige Möglichkeit, ihr Profil auch als Sportstadt zu schärfen.“

Der DFB beabsichtigt, sich als Ausrichter für die Frauen-WM 2011 zu bewerben.
 

dnn, 3. April 2007

Frauen-WM 2011 auch in Dresden? Eine gute Idee!

Dresden (dpa/DNN). Das könnte ein Höhepunkt werden: Wenn die besteh Fußballerinnen der Welt im Jahr 201 1-üm den WM-Titel kicken, sollte Dresden nicht (wieder) im Abseits stehen. Das zumindest fordert die Fan-Initiative „Pro RHS", die gestern in einem Offenen Brief Stadtverwaltung sowie Stadtrat aufgefordert hat, sich als Austragungsort für die Weltmeisterschaft 2011 der Frauen zu bewerben. Der Deutsche Fußball-Bund hat das bereits getan, sucht nun nach geeigneten Spielstätten in der Republik. Die sollen modern und mittelgroß sein, rund 30000 Zuschauern Platz bieten. „Mit der Errichtung des neuen Stadions an der Lenne-Straße und den neuen Sportstätten im Ostragehege werden die optimalen Voraussetzungen für eine Bewerbung Dresdens geschaffen", meint RHS. Die wirtschaftlichen Effekte für die Stadt seien nicht zu vergessen.

„Das ist eine gute Idee", erklärte Anke Hoffmann vom Presseamt der Stadt gestern dazu, „Voraussetzung ist aber, dass wir bis dahin wirklich ein WM-taugliches Stadion haben."

www.radiodresden.net, 2. April 2007
Dresden
Fan-Initiative fordert Dresdner Bewerbung als WM-Spielstätte 2011

Die Stadt soll sich als Ausrichtungsort für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen 2011 bewerben. Dazu hat die durch ihren Einsatz für den Neubau des Harbig-Stadions bekannt gewordene Fan-Initiative "Pro RHS - Rettet unser Dynamostadion" das Rathaus sowie den Stadtrat aufgefordert. "Mit der Errichtung des neuen Fußball-Stadions an der Lennè-Straße würden die notwendigen, optimalen Voraussetzungen für eine Bewerbung geschaffen", heißt es in einem Offenen Brief.
Der Deutsche Fußball-Bund plant für die WM mit modernen, mittelgroßen Stadien für rund 30 000 Zuschauer.

mdr.de, 2. April 2007

Dresden soll sich um Fußball-WM der Frauen bewerben

Dresden soll sich als Ausrichtungsort für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen bewerben. Das hat die Fan-Initiative für den Neubau des Rudolf-Harbig-Stadions in einem Offenen Brief an die Stadtverwaltung und den Stadtrat gefordert. Mit dem neuen Stadion und den Sportstätten im Ostragehege würden optimale Bedingungen für einen Spielort geschaffen, heißt es in dem Schreiben. Der Deutsche Fußball-Bund sucht für die Frauen-Fußball-WM im Jahr 2011 moderne und mittelgroße Stadien für rund 30-tausend Zuschauer.
 

Sächsische Zeitung, 2. April 2007

Fan-Initiative fordert Dresdner Bewerbung als WM-Spielstätte 2011

Dresden - Die durch ihren Einsatz für den Neubau des Dresdner Rudolf-Harbig-Stadions bekannt gewordene Fan-Initiative „Pro RHS - Rettet unser Dynamostadion“ hat am Montag in einem Offenen Brief die Dresdner Stadtverwaltung sowie den Stadtrat aufgefordert, sich als Ausrichtungsort für die Fußball-Weltmeisterschaft der Frauen im Jahr 2011 zu bewerben.

„Mit der Errichtung des neuen Fußball-Stadions an der Lennè-Straße und den neuen Sportstätten im Ostragehege werden die notwendigen, optimalen Voraussetzungen für eine Bewerbung Dresdens als Spielort geschaffen“ heißt es in dem Schreiben. Die positiven wirtschaftlichen Effekte für die Stadt und auch für die Refinanzierung des neuen Stadions durch dieses Ereignis sollten ebenfalls nicht unerwähnt bleiben, erklärt die Fan-Initiative. Der Deutsche Fußball-Bund plant für die WM mit modernen, mittelgroßen Stadien für rund 30 000 Zuschauer. (dpa)

Sächsische Zeitung, 2. April 2007

Bürgerfraktion will Grundsteuer ab 2009 senken

Damit alle Dresdner Nutznießer des Woba-Verkaufes werden, soll mit dem neuen Haushalt ab 2009 die Grundsteuer B gesenkt werden. Das schlägt die Bürgerfraktion vor. Die sechs parteilosen Stadträte trafen sich von Freitag bis Sonntag Mittag in Radebeul zur diesjährigen Frühjahrs-Klausur. Sie kritisieren vor allem die Situation im Rathaus, die seit der Suspendierung Roßbergs Mitte 2006 katastrophal sei.

Bestes Beispiel wäre die Schließung des Kulturpalastes, die aus der übertriebenen Sparpolitik von Finanzbürgermeister Hartmut Vorjohann (CDU) resultiere, sagt Albrecht Leonhardt, Sprecher der Bürgerfraktion. Auch der Neubau des Dynamo-Stadions werde von der Verwaltung verzögert. Die Bürgerfraktion regt an, dass Dresden eine kompetente Persönlichkeit als neuen OB-Kandidaten braucht, „aber keinen Parteikandidaten“. Zur Kommunalwahl 2009 soll eine große Liste parteiunabhängiger Bürger antreten. „Damit werden wir unser Ergebnis von 2004 mehr als verdoppeln“, so Leonhardt. (SZ)

Peter Ufer zu OB Lutz Vogel

Urlaubsreif

Natürlich muss auch ein Oberbürgermeister Urlaub machen. Keine Frage. Und vermutlich wird er immer zum falschen Zeitpunkt in die Ferien gehen, weil ja auf der politischen Bühne Dresdens stets wichtige Probleme verhandelt werden.

Dass aber der zurzeit amtierende Oberbürgermeister Lutz Vogel gerade jetzt seine freien Wochen genommen hat, ist der unpassendste aller Zeitpunkte.

Nicht nur dass in diesen Tagen der Oberbürgermeister die Diskussion um den Erhalt des Welterbes steuern müsste, dass er selbst verhandeln sollte mit allen nur möglichen Partnern, um den Titel zu retten, nein, er macht frei. Gleichzeitig verabschiedete er sich in den Urlaub, nachdem er den Kulturpalast schließen ließ. Es sei merkwürdig, wie hier der Oberbürgermeister die Prioritäten setzt, sagte gestern der SPD-Fraktionschef Peter Lames. Seine Kritik ist völlig berechtigt. Denn von jenem Politiker mit der höchsten Verantwortung in dieser Stadt, ist zu erwarten, dass er in einer solchen Krisensituation die Verantwortung übernimmt.

Lutz Vogel findet diese Kritik absurd. Das hat er schon vorab kund getan. Es ist aber vor allem ein Hinweis darauf, dass Dresden nach wie vor ein Oberbürgermeister fehlt. Der Stellvertreter fühlt sich eben nicht wirklich verantwortlich für die Stadt. Das ist bitter und Lutz Vogel urlaubsreif. Und das offensichtlich zu jedem Zeitpunkt.