Jahr 2004




Kicker, 29.Juli 2004

2. Bundesliga
Dresden: Bosnier Basic bekommt freien Platz
Hängepartie mit Wansi
Fast ist der Kader komplett. Einer der beiden freien Plätze im Dresdner Aufgebot wurde am gestrigen Mittwochabend an den Bosnier Alen Basic (23, bisher NK Sarajevo) vergeben. Basic, der auf der rechten Mittelfeldbahn zum Einsatz kommen soll, lag ein Einjahresvertrag (plus Option) vor, das er in Kürze unterschreiben soll. "Ich gehe davon aus, dass wir zum Abschluss kommen", zeigte sich Manager Siegmar Menz optimistisch.

Zur Hängepartie werden dagegen die Verhandlungen mit dem Kameruner Daniel Jules Wansi. Der 22-Jährige soll von Al Nasr Dubai ausgeliehen werden, aber sein Name erschien am Montag nicht auf der Transferliste. Wansi war am letzten Wochenende mit dem Vertragsangebot der Dresdner nach Dubai geflogen, seither wartet man bei Dynamo auf eine Rückmeldung. Der Stürmer aus Kameruns Olympiakader erzielte seit 2000 in 66 Pflichtspielen für Al Nasr und zuvor für Etoile du Sahel (Tunesien) sowie Cintra de Yaoundé (Kamerun) immerhin 44 Tore. Trainer Franke hatte sich für Wansi nach einer ausführlichen Videoanalyse entschieden.

Derweil schreiten die Bau- und Sanierungsmaßnahmen im Rudolf-Harbig-Stadion voran. Bereits zum ersten Heimspiel gegen den MSV Duisburg am 7. August soll sich die Kapazität nach Angaben des Vereins auf 26 500 Zuschauer belaufen. Bereits Stunden vor Öffnung der Geschäftsstelle hatten sich deshalb lange Menschenschlangen auf dem Stadiongelände gebildet. Die Euphorie ist riesengroß, die Karten konnten letztlich nur an Mitglieder verkauft werden. Erinnerungen an gute alte Europapokal-Zeiten der Dresdner wurden wach.

Jürgen Schwarz

 

Mopo: 28.Juli 2004
'Vier Spiele verlieren? Da haben wir schlimmeres durchgemacht'

DRESDEN - Friedemann Küchenmeister hat auch die schlechten Zeiten mitgemacht. Dynamos Aufsichtsratsvorsitzender setzte sich vor fast drei Jahren in der Oberliga an die Spitze des Vereins, als der um seine Existenz bangte. Jetzt ist Dynamo zurück im Profifußball. Morgenpost sprach mit dem 40-Jährigen der im Berufsleben Vorstandsvorsitzender der Isbuschka AG ist.

Wo werden Sie am 7. August sein?
Küchenmeister: "Wo schon? Ich bin natürlich beim Auftakt gegen Duisburg dabei, freue mich unheimlich auf die Spiele, auf viele Zuschauer."

Welche Rolle kann Dynamo in der 2. Liga spielen? Küchenmeister: "Ich wünsche mir, dass wir die Klasse halten. Gegen Nürnberg und in Leverkusen habe ich die Mannschaft gesehen und hatte einen sehr guten Eindruck. Ganz klar, wir sind neu in der Liga. Aber vielleicht ist der Überraschungseffekt auf unserer Seite."

Sollte der nicht eintreten und Dynamo die ersten vier, fünf Spiele verlieren...
Küchenmeister: "...würde sich nichts daran ändern, dass der gesamte Verein hundertprozentig hinter dem sportlichen Team um Christoph Franke steht! Wir haben außerdem schon Schlimmeres durchgemacht und überstanden, als Spiele zu verlieren."

Ist Dynamo strukturell reif für die 2. Liga?
Küchenmeister: "Es geht nicht alles von heute auf morgen. Wir arbeiten am Ausbau der Geschäftsstelle, um die gestiegenen Anforderungen bewältigen zu können."

Stichwort Stadion.
Küchenmeister: "Bis zum Punktspielauftakt werden die Sanierungsarbeiten im Stadion abgeschlossen sein. Aber wir hoffen natürlich, dass es bald grünes Licht für die komplette Rekonstruktion beziehungsweise einen Neubau gibt."

Thema Vermarkter. Kinowelt-Boss Dr. Michael Kölmel ist nach dem Münchner Gerichtsurteil weiter erreichbar. Aber ist er auch gesprächsbereit?
Küchenmeister: "Es wird Gespräche geben, wir sind in Kontakt. Wir suchen nach einer für beide Seiten vernünftigen Lösung. Und das so schnell wie möglich."

Dirk Löpelt

SZ: 27.Juli 2004
"Bevor die nächste Flut kommt

Sachsen legt 358 Überschwemmungsflächen an Flüssen fest / Künftig massive Einschränkungen bei Bauprojekten
Die Milliardenschäden durch die Jahrhundertflut 2002 sollen sich nicht wiederholen. In Sachsen sind jetzt alle bedrohten Gebiete erfasst und etliche Bauverbote in Kraft.
Dresden. Knapp zwei Jahre nach der Hochwasserkatastrophe hat Sachsen die Ausweisung aller Überschwemmungsflächen in der Umgebung großer Flüsse abgeschlossen.
Insgesamt wurden 358 bedrohte Gebiete mit einer Gesamtfläche von 51 000 Hektar festgelegt, für die künftig zahlreiche Einschränkungen bei der Bebauung und Nutzung gelten, teilte Umweltminister Steffen Flath (CDU) gestern in Dresden mit. So dürfen unter anderem Neubauten aller Art nur noch nach einer Einzelfallprüfung und unter strengen Auflagen errichtet werden – diese Einschränkung gilt auch innerhalb betroffener Orte wie Dresden, Pirna oder Meißen. Die Ausweisung neuer Baugebiete ist laut Ministerium grundsätzlich verboten.
Mehr als ein Drittel der jetzt aufgelisteten Schutzflächen liegt im Einzugsgebiet der Elbe. Doch auch im Umfeld von Flüssen wie der Spree, die nicht von der Jahrhundertflut betroffen waren, wurden neue Überschwemmungsflächen festgelegt. Insgesamt sind fast drei Prozent der Landesfläche betroffen. Bürger können die Karten bei der unteren Wasserschutzbehörde der jeweiligen kreisfreien Stadt oder des Landkreises einsehen.
Offen ist noch, ob es künftig auch zu einem weitgehenden Verbot von Ackerbau innerhalb der Schutzflächen kommt. Entsprechende Pläne der Bundesregierung sollen im Herbst im Bundesrat verhandelt werden. Der Freistaat Sachsen lehnt das geplante Verbot als zu restriktiv ab. Auch Sachsens Landesbauernpräsident Frank Rentzsch warnt in dem Zusammenhang vor „drohenden Enteignungen“, falls landwirtschaftliche Flächen entschädigungslos aufgegeben werden müssten.
Kritik an der jetzt erfolgten Ausweisung von Überschwemmungsflächen durch das Land und an noch geplanten Ausweisungen durch die Kommunen kommt von der PDS. Der Verzicht auf ein geregeltes Feststellungsverfahren und auf die Beteiligung der Öffentlichkeit würde Betroffene um ihr Einspruchsrecht bringen. (SZ/gs)"

SZ: 22.Juli 2004
Fußball als weicher Standortfaktor

Zweite Liga - Dresden ist dabei:
Der Aufstieg der gelb-schwarzen Kicker in den bezahlten Fußball könnte für die Stadt angenehme Folgen haben. Wirtschafts-Forscher sprechen von weichen Standortfaktoren.
Von Thilo Alexe
Ab August spielt Dresden in der zweiten Liga - zumindest die Fußballer von Dynamo. Während Trainer Christoph Franke den Kader auf die erste Profisaison seit neun Jahren einschwört, debattieren Stadt und Vereinsspitze über die Zukunft des Stadions. Das in die Jahre gekommene Harbig-Rund soll bis zum Anpfiff für rund eine halbe Million Euro saniert werden.
Das öffentliche Interesse kozentriert sich derzeit eher auf Dresden- typische Fragestellungen: Kommt ein Neubau? Wann wird gebaut? Warum ist kein Geld da? Bislang kaum diskutiert wurden wirtschaftliche Konsequenzen für die Kommune. Zu Unrecht - wie ein Blick in andere Städte mit Profiteams zeigt. Beispiel Cottbus: Nach einer Schätzung der dortigen Industrie- und Handelskammer (lHK) hingen bereits während der ersten Zweitliga-Spielzeiten von Energie zwischen 1997 und 2000 zirka 130 Arbeitsplätze direkt oder indirekt vom Fußball ab - etwa in der Gastronomie, in Hotels und bei  Sicherheitsdiensten. Rund zehn Millionen Euro sollen durch den Ballzauber der kurzbehosten Profis in die Wirtschaft der Region geflossen sein.
Beispiel Aue: Nicht nur die Stadionhymne vom Holzmichl bat sich zum Verkaufsschlager für die Kultband „Die Randfichten entivickelt. Wir profitieren davon, dass Erzgebirgt Aue in der zweiten Liga spielt‘, sagt Rathaus-Sprecherin Jana Hecker. Durch die kontinuierliche Sport-Berichterstattung überregionaler Medien sei die Stadt deutschIandweit bekannter geworden, auch bei interessierten Investoren. Nach einem Zweitliga-Jahr lässt sich das aber noch nicht in Zahlen fassen, wie Hecker einräumt. Unter anderem deshalb, weil das Stadion im Lößnitztal am Stadtrand liegt. Hecker: "Die Gästemannschaften kommen bislang nur selten ins Zentrum."

Erfolgskicker neben der Königin
Beispiel Mainz: „Mainz und die 05-er sind in aller Mund jubelt Oberbürgermeister Jens Beutel (SPD) - Der Grund: Die schon als unaufsteigbar geltende Mannschaft hat in diesem Jahr den Sprung in die erste Liga geschafft. Wirtschaft, Gasronomie und Handel. so teilt es der Rathauschef mit, profitieren „in all ihren Facetten vom Erstligisten. Zahlen präsentiert die Verwaltung nicht, dafür aber den Hinweis, dass sich die erfolgreichen Fußballer ins Goldene Buch der Stadt eingetragen haben - „neben dem Papst und Königin Elisabeth".
Wirtschafts-Forscher sprechen in solchen Fällen von weichen Standortfaktoren. Ein Fußballclub kann einen Stadtnamen in aller Munde bringen, ein Identifikationspotenzial bieten und somit zum Synonym für eine ganze Region werden. Der Dynamo-Aufstieg ist in jedem Fall gut für das Selbstwertgefühl der Dresdner sagt der Hauptgeschäftsführer der IHK in der sächsischen Landeshauptstadt, Detlef Hamann.
Auch Wirtschaftsbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) redet von einem Imagegewinn für die Stadt. Wie der sich jedoch auswirkt, will derzeit aber noch niemand sagen. Immerhin: Allein am Tag nach dem Aufstieg hat der Dynamo-Fan Sbop 2000 T-Shirts je zehn Euro verkauft Auch das Hotelgewerbe kann sich wohl auf Umsatzzuwachs freuen- Clubs wie 1860 München und Einiracht Fränkfurt dürften eine beachtliche Anhüngerschaft aus ihren Regionen an die Elbe locken - auf Grund der weiten Reisestrecke blei ben einige wohl auch über Nacht. Doch Bürgermeister Hübert warnt „So schön der Dynamo-Erfolg auch ist, er darf nicht durch Gewaltaten überschattet werden." Andernfalls könne sich der positive Effekt ins Gegenteil verkehren.

Professionell

Dynamo kickt wieder im Profifußball - und das ist auch gut so. Nicht nur für den Verein, der sich über mehr Fernseh-Gelder und steigende Fanartikel-Umsätze freuen kann. Auch für die Stadt. Sie beherbergt einen ohnehin zuschauerstarken Club, der attraktive Gegner im Harbig-Stadion empfängt. Zwar gilt noch immer die alte Kicker-Weisheit: "Entscheidend ist auf dem Platz." Doch Beispiele wie Cottbus zeigen, wie sehr sich der Erfolg einer Mannschaft auch in der regionalen Wirtschaft spiegeln kann. Dieses Potenzial gilt es zu erschließen. Durch das Rathaus, das möglichst optimale Rahmenbedingungen schaffen sollte. Durch die Gastronomie, die sich auf neue Gästeströme einstellen muss. Und schließlich durch Dynamo selbst. Das neue Fanprojekt weist in puncto Prävention den richtigen Weg. Zudem muss der Verein mit der Stadt in der Stadionfrage enger als bislang zusammenarbeiten.

SZ:  21.Juli 2004
Als Altstädter Ortsamtsleiter ausgeschieden, zum SPD-Stadtrat gewählt: Dietrich Ewers.
Er läuft und läuft und läuft

Dietrich Ewers: SPD-Marathon-Mann und Sportförderer Dietrich Ewers ist ein Marathonläufer ? und noch lange nicht im Ziel. Nachdem der 65-Jährige Ende Februar seinen Posten als Altstädter Ortsamtsleiter aufgab, hätte er nun viel Zeit für seine Ehefrau, seine drei Kinder und fünf Enkel. Doch in den politischen Ruhestand wollte er noch nicht treten. Er bewarb sich um ein Stadtratsmandat, um in Dresden noch etwas bewegen zu können, und wurde prompt gewählt. Ewers, studierter Maschinenbauer und Dr.-Ing., möchte sich künftig verstärkt mit den Themen Finanzen, Belebung der Innenstadt und ? natürlich ? dem Sport beschäftigen. "Der Neubau der Sportschule im Ostragehege ist vordringliche Aufgabe", sagt der agile Mann mit Igel, Brille, Schnauzer. Dass die Förderung des Sports nicht immer mit viel Geld verbunden sein müsse, würden das Elbeschwimmen und der Dresden-Marathon beweisen, an deren Organisation er großen Anteil hat. Seine Devise lautet: Ein Marathon im Jahr, neben anderen Läufen wie dem Dresdner Sommernachtslauf. Wenn Ewers nicht rennt, dann schwimmt er, wandert oder fährt Rad. Ob sein Stadtrats-Lauf von Erfolg gekrönt ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen. (SZ/mac)

DNN: 17.07. 2004
Neuer Komplex für Eis- und Ballsport kommt

Jetzt ist es endlich perfekt, und die Sportbegeisterten der Stadt können sich freuen. Die kombinierte Eis- und Ballsporthalle im Ostragehege wird gebaut. Am gestrigen Freitag erhielt die Stadt den Zuwendungsbescheid des Regierungspräsidiums, der die Finanzierung des Großprojektes sichert. Damit endet ein fast zwei Jahre dauerndes Hickhack um den Neubau.
Jetzt bekommen nicht nur die Eishockey-Cracks der Dresdner Eislöwen, sondern auch die Shorttracker, Eiskunstläufer und andere Vereine ein neues Zuhause samt zweiter Trainingsfläche. Die angrenzende Halle bietet Basket-, Volley-, Fuß- oder Handballern neue Möglichkeiten. Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP) freute sich gestern: "Das ist ein großer Erfolg für die Stadt und den Sport. Wir haben lange verhandelt, um die schwierige Finanzierung auf die Beine stellen zu können. Immerhin wird die Eishalle die größte Investition in einen Sportbau in Dresden seit der Wende."
Insgesamt kostet das Projekt 21,85 Millionen Euro. 13,71 Millionen Euro kommen aus dem Fonds für die Beseitigung der Hochwasserschäden, drei Millionen Euro aus Sport-Fördermitteln des Freistaates und 5,14 Millionen Euro sind Eigenanteil der Stadt. Gewonnen hatte den Architektur-Wettbewerb um die Halle die Braunschweiger Firma Schulitz & Partner. Der erste Spatenstich im Ostragehege soll Anfang 2005 erfolgen, die Einweihung könnte dann 2006 sein. Erst danach wird die alte Eishalle, die durch die Fluten im Jahr 2002 arg in Mitleidenschaft gezogen worden war und ohnehin im Hochwasserschutzgebiet steht, abgerissen.
Erleichterung herrschte bei den Verantwortlichen der Eislöwen. Manager Jan Tabor sagte: "Wir sind froh, dass jetzt alles klar ist. Damit verbessern sich für uns natürlich die Trainings- und Wettkampfbedingungen. Damit steigen auch die Chancen, noch mehr Zuschauer und Sponsoren anzulocken." Die neue Eissporthalle soll 3100 Sitz- und 1100 Stehplätze bieten. ESCD-Präsidentin Barbara Lässig, die zwischenzeitlich schon nicht mehr an die Doppel-Halle geglaubt hatte, meinte: "Es ist eine Riesensache für alle Eissportvereine in der Stadt. Wir freuen uns besonders, dass es mit der zweiten Eisfläche klappt. Damit können wir endlich dem eigenen Nachwuchs bessere Bedingungen zur Entwicklung bieten." Die Stadträtin stimmt allerdings nachdenklich: "Bis jetzt gibt es noch kein Betreiberkonzept."
ESCD-Schatzmeisterin Sabine Voigtsberger freute sich erst einmal über das Erreichte: "Die Halle wird für den gesamten Dresdner Eissport einen Qualitätssprung bringen. Die gesamte Logistik ist dann hochmodern, sowohl für Zuschauer als auch für die Sportler werden sich die Bedingungen deutlich verbessern. Ich bin auch froh, dass diese Variante am Ende durchgekommen ist."

SZ: 17.Juli 2004
Grünes Licht für Eishalle - Finanzierung gesichert

Die Finanzierung für den Bau einer neuen Eishalle im Ostragehege ist gesichert. Lange hat Dresden auf diese Nachricht aus dem Regierungspräsidium gewartet. Am Freitagnachmittag traf sie im Rathaus ein. „Dies ist ein großer Erfolg für die Stadt und ein großer Erfolg für den Sport“, sagt Oberbürgermeister Ingolf Roßberg (FDP). „Wir haben lange verhandelt, um die schwierige Finanzierung der Eishalle auf die Beine zu stellen. Jetzt können wir endlich an die Umsetzung der Pläne gehen. Immerhin wird die Eishalle die größte Investition in einen Sportbau seit der Wende in Dresden sein.“
Die bestehende Eishalle war durch die Flut 2002 so stark beschädigt worden, dass eine Reparatur nicht mehr ausgereicht hätte. Zudem steht die Eishalle mitten im Überschwemmungsgebiet. Jetzt errichtet die Stadt im Ostragehege neben der DSC-Trainingshalle zwischen Magdeburger Straße und Flutrinne zugleich eine zweite Eisfläche und eine Ballspielhalle. Insgesamt kostet das Projekt 21,85 Millionen Euro netto. Die Finanzierung setzt sich jetzt wie folgt zusammen: 13,71 Millionen Euro kommen aus dem Fonds zur Hochwasserschadensbeseitigung, drei Millionen Euro sind Sport-Fördermittel des Freistaates, 5,14 Millionen Euro beträgt der Eigenanteil der Stadt.
Nachdem die Stadt vor einem Jahr einen Wettbewerb ausgelobt hatte, kann sie nun mit der Feinplanung und Ausschreibung beginnen. OB Roßberg rechnet Anfang 2005 mit dem Baubeginn. Erst wenn die neue Eishalle fertig ist, wird die alte abgerissen. „Jetzt erhalten nicht nur die Eislöwen ein neues Zuhause, sondern auch viele andere Vereine, die sich dem Eissport verschrieben haben. Auch die Ballspielhalle wird in Dresden dringend benötigt“, sagt Roßberg. (SZ/kle)

SZ: Das sind zwei Welten“ Ex-Dynamo Maik Wagefeld kehrt morgen mit Nürnberg zurück ins Harbig-Stadion

Auszug:
Was unterscheidet Ihren neuen vom alten Verein?
Das sind zwei Welten. Hier in Nürnberg gibt es zum Beispiel allein acht bestens gepflegte Rasenplätze. Spielerisch ist das Tempo in der ersten Liga deutlich höher als in der Regionalliga.


SZ 15. 07.  2004
Zitat Hr. Köster:

“Eine andere Baustelle ist das Harbig-Stadion. Die Stadt als Eigentümer kritisiert, dass Dynamo statt der versprochenen 200.000 Euro Eigenleistungen bisher nur 27 000 Euro erbracht hat. Wo bleibt der Rest?
Wir haben nie eine feste Summe versprochen, sondern lediglich gesagt, dass wir im Rahmen unserer Möglichkeiten Arbeiten durch unsere Sponsoren einbringen wollen. Bisher wurde durch uns der Sanitärtrakt in der Geschäftsstelle für 18 000 Euro saniert, ein Freitaler Büro erstellte Planungen im Wert von 12 000 Euro. Welche Summen bei den Arbeiten an den Umkleidekabinen sowie in der Badkurve herauskommen, lässt sich erst genau beziffern, wenn die Firmen ihre Abrechnungen vorgelegt haben.
Trotzdem entsteht der Eindruck, dass Verein und Stadt nicht miteinander sondern nebeneinander arbeiten.
Der Eindruck täuscht. Nach Rücksprache mit dem Planungsbüro wurde mir erst kürzlich versichert, dass der neuralgische Punkt Badkurve bis zum ersten Heimspiel am 7. August fertig sein wird.”

Allgemeine Zeitung: 15. 07. 2004
Ein Kraftpaket wird er nie
Neuzugang Jovanovic könnte der Mann für den linken Flügel werden

 Ranisav Jovanovic ist gerade 23 Jahre alt, doch hat er in seinem Leben mehr mitgemacht als viele Altersgenossen. Geboren und aufgewachsen in Berlin, allein bei der Mutter, die sich von seinem Vater getrennt hatte, als er noch ganz klein war. Die Familie ist serbisch-orthodox, doch ihr Haus stand (Jovanovic: "Die Betonung liegt auf stand") im muslimischen Teil von Bosnien-Herzegowina, weshalb die ganze Sippe während des Balkenkrieges nach Doboj, in den serbischen Teil des Vielvölkerstaates, floh. Und er selbst wäre mit 17 Jahren beinahe vom serbischen Militär eingezogen worden, weil man ihn an der Grenze fälschlicherweise schon für volljährig hielt. Das beherzte Eingreifen seiner Mutter bewahrte ihn damals vor der Uniform. Mittlerweile ist der Fußball-Profi auf der Sonnenseite angekommen. Beim FSV Mainz 05, wohin er im Sommer von Dynamo Dresden wechselte, hofft der 1,92 Meter lange Offensivakteur auf seinen Durchbruch. "Super-Trainer, schönes Stadion, nette Altstadt" - bei diesen Aussichten ist die Müdigkeit nach den harten Trainingstagen in Herzlake wie weggeblasen. So zuversichtlich schaut Jovanovic voraus, dass er bereits große Pläne schmiedet: "Wir gehen die Bundesliga mit viel Respekt an, aber nicht mit Angst. Mein Wunsch ist ein einstelliger Tabellenplatz, das wäre eine Riesensache." Dazu will der Linksfuß auf einem Fachgebiet aushelfen, das in Mainz in der abgelaufenen Saison brach lag: Jovanovic könnte der Mann für den linken Flügel werden. Dribbeln, Abwehrreihen aufreißen, Flanken schlagen - in dieser Rolle hat er in der Regionalliga bei Dynamo, wohin er über Tasmania und Tennis Borussia Berlin kam, auf sich aufmerksam gemacht. "Natürlich wird in Mainz mit Pressing und viel flexibler gespielt, man muss auch viel schneller umschalten", hat Jovanovic nach wenigen Trainingstagen bemerkt. "Aber auch in der Ersten Liga treten wir immer noch gegen das runde Leder." Soll heißen: Der 23-Jährige hat keinen Bammel vor seinem Zwei-Klassen-Aufstieg, und vor dem neuen System sowieso nicht. Schließlich spielte er in Dresden unter Trainer Christoph Franke im 4-5-1-Schema auf der linken Außenbahn, da ist der Übergang zu dem von 05-Coach Jürgen Klopp gepflegten 4-3-3 fließend. Insofern passte Jovanovic voll auf das Mainzer Anforderungsprofil, weshalb ihn Manager Christian Heidel schon in der Winterpause von Dynamo loseiste. "Ich wollte einfach weiter kommen und nicht darauf spekulieren, dass Dresden aufsteigt", erklärt Jovanovic seine frühe Wechselentscheidung. "Anschließend haben mir ein paar Leute nachgesagt, ich würde mich nicht mehr reinhängen", erinnert sich der Angreifer. Er antwortete auf seine Weise: Erst schoss er beim wichtigen 1:0 gegen den FC St. Pauli in der Nachspielzeit das Siegtor, dann stellte ihn Franke ins Sturmzentrum, Jovanovic markierte noch drei wichtige Tore (insgesamt sieben), wurde zweimal in Serie vom Fachmagazin "kicker" zum Regionalliga-Spieler des Tages gewählt, Dynamo feierte den Aufstieg. Trotz dieses Erfolges bereut Jovanovic den Wechsel nach Mainz keine Sekunde. "In Dresden bröckelt das Stadion, die Kabinen schimmeln und es gibt fast nur Hartplätze", erinnert er sich. Kein Vergleich zum schmucken Bruchweg, wo sich der bescheidene Jungprofi zunächst einmal zum Ziel gesetzt hat, gesund zu bleiben und möglichst oft zu spielen. "Ich muss noch an der Kondition und an meinem Kopfballspiel arbeiten", sagt Jovanovic selbstkritisch. "Größe und Sprungkraft sind okay, aber das Timing fehlt manchmal."
Nur eines wird Jovanovic nie mehr - ein Kraftpaket. "Ich habe immer viel im Kraftraum gemacht", beteuert der Mann mit den schlanken Waden, "dicker werden meine Beine nicht." Wenn er aber am Rhein nur annähernd da weiter macht, wo er an der Elbe aufgehört hat, wird ihn keiner in die "Muckibude" stecken wollen.


SZ: 12. Juli 2004
Bayerischer Stier im Trüffelrausch

Der Eigentümer von Schloss Eckberg lädt zum zehnjährigen Hotelgeburtstag und gesteht Liebe für das Kleinod
Von Ivette Wagner

Sagen Sie mal, wann steigt Dresden eigentlich in die erste Bundesliga auf“, fragte Edmund Stoiber, bayrischer Ministerpräsident. Sein sächsischer Kollege Georg Milbradt antwortete mit einer kleinen Analyse: „Dynamo Dresden ist in die zweite Bundesliga aufgestiegen, Leipzig ist abgestiegen, hat aber ein schönes Stadion, und den besten Fußball spielt für mich Erzgebirge Aue.“

Wochenkurier, 7. Juli 2004 Einwurf
Dresdens Sportbürgermeister Lehmann verkündete eine gute und eine schlechte Nachricht.
 
Einwurf von Gert Zimmermann
 
Die gute: Bis zum Saisonauf-takt der zweiten Fußball-Bundesliga werden alle durch den DFB geforderten Baumaßnahmen im Rudolf-Harbig-Stadion pünktlich abgeschlossen sein.
Das Fassungsvermögen der Sportstätte wird dann bei 21.800 Plätzen liegen. Die schlechte: In den nächsten vier Jahren wird in Sachen Stadion-Um- oder gar Neubau überhaupt nichts passieren. Begründung: Es gibt kein Geld. Zusatzbegründung: Dynamo muss erst einmal nachweisen, dass sie überhaupt für den bezahlten Fußball reif sind. Heute (Mittwoch, 7. Juli) findet im Rathaus die nächste Besprechung der Dynamo-Stadionkommission mit Oberbürgermeister Roßberg statt. Eigentlich schade um die kostbare Zeit.
Denn wo kein Wille, da auch kein Weg. Die Sprüche von Roßberg während der Aufstiegsfeier auf dem Altmarkt aber klingen heute noch in den Ohren. Und wem, bitteschön, sollen wir jetzt glauben? Dem Rathaus, das sich über Dynamo beschwert, weil noch immer kein Sponsoring-Unternehmen für die geplanten 200.000 Euro Sanierungsarbeiten durchführt. Diese Summe soll für den Mietschulden-Abbau des Fußballklubs eingesetzt werden. Oder aber Dynamo, die dem Rathaus drei Unternehmen benannten, die in der nächsten Woche mit dem Bau beginnen sollen.
Ein Betrieb wollte in der gesperrten Kurve zum Arnhold-Bad die Traversen mit Asphalt bauen. Das wiederum lehnte das Sportamt ab. Beton sollte es schon sein. Die bisher zwei Sponsoring-Leistungen Dynamos zum Abrechnen seien die neu entstandenen Toiletten in der Geschäftsstelle und die Malerarbeiten für die Fluchtwege. Macht 26.000 Euro. Der Knackpunkt der unendlichen Stadiongeschichte ist aber ein ganz wichtiger: Für Profifußball sieht der Freistaat Sachsen überhaupt keine Zuschüsse vor. Und da die Kollegen Politiker diesen Passus sehr ernst nehmen, findet halt auch kein Umdenken statt. Wie das in anderen Bundesländern oder aber in Leipzig gelöst wurde, will aber in unserer Stadt auch niemand wissen. Was sagte der Chef des Nordostdeutschen Fußballverbandes, Moldenhauer, am Rande der EM in Portugal? In Leipzig würde er nach einem Tag die Gehörgänge im Rathaus erreicht haben. In Dresden begreife selbst nach einer Woche Klausur niemand nichts. Eben Tal der Ahnungslosen.
 

BILD 6. Juli 2004

Bis zum Start ist das Stadion zweitligatauglich
... dann dürfen 21875 Fans rein

Anfang August startet Dynamo mit einem Heimspiel gegen den MSV Duisburg (6.-9.8.) in den bezahlten Fußball. Aber noch herrscht neben der Zweitliga-Lust auch Stadion-Frust.

Bange Frage: Ist das marode Harbig-Stadion bis zum ersten Anpfiff fit für die 2. Bundesliga?
Dresdens Sportbürgermeister Winfried Lehmann (48) verspricht: „Bis zum Start sind 70 Prozent der DFB-Auflagen erfüllt.” Für insgesamt 554 705 Euro soll das Stadion zweitligatauglich gemacht werden.

Bad-Kurve!
Die wurde vom DFB komplett gesperrt. Das Stadion ist deshalb derzeit nur für 15933 Zuschauer zugelassen. Lehmann: „Wir reparieren die Traversen für 40000 Euro.”
Baubeginn: 19. Juli.
Fertig: 1. Punktspiel.
21875 Zuschauer dürfen danach in die Arena.
Eine Erhöhung auf maximal 26500 Plötze ist angedacht. Aber nicht mehr in diesem Jahr. Zusatzkosten: 20000 Euro für 6 neue Fluchttore.

Sanitäranlagen, Dopingraum, Pressotribühne!
Die Arbeiten laufen, sind bis zum Auftakt fertig.
Kommunikations-Technik für Fernsehen und Polizei!
Die Einrichtung ist bis zum Jahresende geplant.
Erneuerung und Nummerierung der 10000 Sitzschalen!
Für eine Kompletterneuerung (300000 Euro) fehlt das Geld. Nummerierung bis zum Jahresende.

Kunstrasen-Platz!
Der soll am 16. August fertig sein.
Dynamo steht bei der Stadt mit rund 550000 Euro in der Kreide. Bei der Stadionsanierung sollen Schulden abgebaut werden. Viel passiert nicht! Lehmann kritisiert: „Wir hatten mit Eigenleistungen in Höhe von 200000 Euro gerechnet. 26000 Euro wurden vom Verein bisher erbracht.”

Zum Thema Stadion-Neubau sagt Lehmann:
„Die Standortabwägung erfolgt bis Ende Juli. Die Standortentscheidung im September.”
Egal, wo neu gebaut wird - vor 2006 wird's wohl nicht losgehen.

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ZWEITER TEST
Heute steigt das zweite Testspiel beim SSV Brand-Erbisdorf (Bezirksklasse). Anstoß 18:30 Uhr, Sportplatz Dammstraße.

WEINROT BOOMT
Das neue weinrote Ausweich-Trikot kommt bei den Fans besser an, als vermutet: Am ersten Tag gingen von 25 verkauften Trikots 19 weinrote über den Tisch.

HEISSE WIEDER FIT
Robert Heiße, der vergangenen Donnerstag das Training wegen eines schmerzhaften Pferdekusses abbrechen musste, kann seit gestern wieder mitmachen.

KOMBI-TICKETS
Dynamo plant eine Zusammenarbeit mit den Dresdner Eislöwen. Über Kombi-Tickets und Shuttle-Busse wird nachgedacht.
 

Morgenpost, 6. Juli 2004

Stadionneubau: In den nächsten vier Jahren keine Entscheidung!

DRESDEN - Eine gute und eine schlechte Nachricht gab es gestern aus dem Dresdner Rathaus zu vermelden. Die gute: Die Stadt Dresden erfüllt als Eigentümer des Rudolf -Harbig-Stadions bis zum Saisonstart der Dynamos alle vom DFB gestellten Auflagen. Die schlechte: In den nächsten vier Jahren soll keine Entscheidung über den Bau einer neuen Arena fallen!

„21800 Zuschauer können die Spiele der Schwarz-Gelben in Zukunft verfolgen. Ab der kommenden Woche soll eine Firma den Zuschlag für die Sanierung der Badkurve erhalten. Das geschieht in einem freihändigen Verfahren”, berichtete gestern Sportbürgermeister Winfried Lehmann. Der Sachbearbeiter des Sportamtes, Harald Lau, fügte hinzu: „Die Bauarbeiten werden im Zweischicht-System und auch am Wochenende erfolgen, damit der Termin gehalten wird.”
So richtig grün sind sich Dynamo und die Stadt aber noch lange nicht. Es geht um die vom Verein angekündigten Eigenleistungen in Höhe von 200 000 Euro, die gleichzeitig als Mietschuldenabbau angerechnet würden. Lehmann: „Zurzeit hat der Verein lediglich die Toiletten in der Geschäftsstelle für 17 000 Euro renovieren lassen. Und eine Malerfirma wird die Fluchtwege ordentlich kennzeichen. Kostenpunkt: 9 000 Euro."
Dynamos Aufsichtsratsboss Friedemann Küchenmeister ist mehr als erstaunt ob der Aussagen von Lehmann: „Eigentlich setzen wir auf die Gespräche am Mittwoch mit Oberbürgermeister Ingolf Roßberg. Und dachten, eine gewisse Sachlichkeit sei inzwischen in das schwierige Thema Stadionsanierung und -neubau eingezogen.”
Was Dynamo stört, ist auch die begrenzte Zuschauerkapazität (21 800). Lau dazu: „Was sich der Veranstalter gegen Neumünster getraut hat, war mehr als fahrlässig...” gz
 

dnn, 6. Juli 2004

Stadt investiert 555 000 Euro in Umbau des Rudolf-Harbig-Stadions

Dresden. Das Pullern in der Geschäftsstelle sei bereits möglich, sagte gestern Sportbürgermeister Winfried Lehmann (CDU). Die Sanitär-Anlagen für die "Dynamo-Bosse" im Harbig-Stadion seien für 17 000 Euro "zweitliga-gerecht" saniert worden. Gemäß den Auflagen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) werden 70 Prozent der Stadion-Sanierung bis zum Saisonstart, der Rest bis Ende des Jahres fertig. Insgesamt investiert die Stadt laut Plan genau 554705 Euro.

Anfangs lag die Zahl bei 700 000 Euro. Doch die Stadt habe abspecken müssen, auch weil Dynamo Zusagen über Leistungen in Höhe von rund 200 000 Euro nicht habe einhalten können, sagte Lehmann gestern vor der Presse. Obige Sanitär-Anlagen gingen auf das Dynamo-Konto. Hinzu kämen 9000 Euro für Maler-Arbeiten sowie Planungsleistungen, die derzeit nicht genau beziffert werden könnten. Jeder Euro, den Dynamos Unterstützer einbringen, werde von der knapp 600 000 Euro schweren Schuldenlast abgezogen.

Im Moment werden im Untergeschoss des Traktes an der Lennéstraße neue Duschen und Toiletten installiert sowie der Doping-Kontroll-Bereich eingerichtet, gab Harald Lau vom Sportamt Auskunft. Das soll bis 7. August abgeschlossen sein. Sorgen bereiten die Blöcke D bis G. Eine Komplett-Sanierung käme 160 000 Euro. Das Geld dafür habe die Stadt nicht. Im Moment gebe es nur eine auflagengerechte Reparatur für 4 000 Euro, so dass beispielsweise der Boden durch Beton trittfest gemacht werde. Die Ausschreibung laufe. Die Arbeiten an den Blöcken sollen am 19. Juli beginnen.

Ein weiteres Problem sind die etwa 10 000 verwitterten Sitzschalen. Die müssen laut DFB nummeriert werden. Die Komplett-Erneuerung würde 300 000 Euro kosten. Die Lehmann-Idee, dass sich jeder Fan einen Sitz kauft, konnte sich nicht durchsetzen. Wäre zu schön gewesen: Statt Brust- jetzt Sitzsponsor. Oder den Aufdruck Sitzsponsor auf der Trikot-Brust plus einen Schalensitz als Namensgeber. Übergangsweise werden die Sitze per Hand und Pinsel durchnummeriert. Stahltribüne und Pressebereich mit 100 Sitzen sollen ebenso rechtzeitig zum 7. August fertig werden wie die Erneuerung von Block C.

Wollte die Stadt die Anzahl der Plätze von 21875 auf 26500 erhöhen, müssten sechs weitere Eingangstore und Fluchtwege für rund 20 000 Euro geschaffen werden. Das ist laut Lehmann nicht bis Ende des Jahres möglich. Dafür werden in dieser Zeit aber die Kommunikationstechnik - Funk zur Polizeistelle, Video- und TV-Kameras auf dem Clubgebäude - sowie die Absicherung zum Arnhold-Bad fertig.

Frühestens im September werde dem Stadtrat ein Standort-Vergleich zwischen Harbig-Stadion und Ostragehege vorgelegt, sagte Lehmann auf Nachfrage. Über einen Stadion-Neubau werde damit aber noch nicht befunden. Die Stadt müsse dafür rund 15 Millionen Euro an Eigenmitteln aufbringen. Das Geld habe die Stadt derzeit nicht.

Ralf Redemund

SZ, 6. Juli 2004

Doppelschicht vor dem Anpfiff
Bürgermeister Lehmann: Auflagen im Dynamo-Stadion werden erfüllt / Die Sanierung kostet rund 555 000 Euro
von Bettina Klemm

Bis zum Anpfiff des ersten Heimspiels von Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden bleibt nur wenig Zeit. Gestern verkündete Sport-Bürgermeister Winfried Lehmann: "Bis dahin haben wir 70 Prozent der Auflagen erledigt." Die Sanierung werde 554 705 Euro kosten.

Am 19. Juli sollen im Rudolf-Harbig-Stadion die Baufirmen anrücken und mit der Sanierung der Traversen in der "Badkurve" beginnen. "Wir haben vier Firmen um ihre Angebote gebeten", sagt Dresdens Sportbürgermeister Winfried Lehmann (CDU). Das Unternehmen, das den Zuschlag erhält, muss sich zugleich verpflichten, zweischichtig und auch sonnabends zu arbeiten. Nur so könne es noch geschafft werden, dass zum Spielbeginn Anfang August wenigstens die wichtigsten Auflagen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) erfüllt sind. Dazu zähle die Sanierung des gesamten Klubbereichs, der Sanitäranlagen, des Pressebereichs und des Dopingkontrollbereichs.

70 Prozent bis Anfang August erfüllt

"Diese Arbeiten sind bis zum 7. August abgeschlossen", versichert Lehmann. Dann seien rund 70 Prozent der Auflagen des DFL erfüllt. Der Kommunikationsbereich einschließlich Kameras soll bis Jahresende folgen. Das betreffe auch auf die Übersteigsicherung zu. Im Zuschauerbereich werden die Arbeiten jedoch entgegen ursprünglicher Planungen reduziert. "Statt 160 000 Euro für eine komplette Erneuerung nehmen wir hierfür nur 40 000 Euro in die Hand und beschränken uns auf Reparaturen. So erfüllen wir die Auflagen. Mehr wäre auch zeitlich nicht mehr zu schaffen", sagt der Bürgermeister. Auch die teilweise kaputten Schalensessel sollen nun nur Nummern bekommen. Die Stadt hatte sogar elf Städte angeschrieben, in denen Stadion erneuert wurden und um nicht benötigte Sitze gebeten - bisher erfolglos. Sportstätten-Chef Raphael Beckmann würde es gern sehen, wenn die Dynamo-Fans für neue Sitze spendeten. Das sieht Dynamo-Marketing-Chef Markus Hendel ganz anders: "Wir sind nicht für so eine Zwischenlösung, sondern gleich für ein neues Stadion", sagt er. Dafür hat die Stadt aber in ihren Finanzplänen für die nächsten drei Jahre noch keinen Cent eingestellt. Lehmann rechnet mit Kosten von 15 Millionen Euro. Hendel wiederum sagt: "Wir arbeiten an einem Konzept, das ohne städtisches Geld auskommt." Im September soll der Stadtrat erst einmal entscheiden, ob das Stadion in der Innenstadt oder im Ostragehege stehen soll.

Stadt enttäuscht: Bisher wenig Sponsorenleistung

Lehmann bemüht sich um Sachlichkeit. Dennoch ist seine Enttäuschung zu spüren. Der Dynamo-Verein habe immer von einem Großsponsor gesprochen, der die Arbeiten übernehmen wollte. Doch am Ende kam heraus, dass eine Firma zwar 10 000 Euro spenden wollte, aber nur, wenn sie im Gegenzug einen Auftrag über 160 000 Euro erhalte. Lehmann:
"Das funktioniert nach dem Vergaberecht nicht." Mit den Sponsorenleistungen sollte Dynamo einen Teil seiner Mietschulden bei der Stadt von rund 580 000 Euro abbauen. "Bisher liegen aber erst Leistungen in Höhe von 26 000 Euro vor", sagt Harald Lau vom städtischen Sportstätten und Bäderbetrieb. Zudem käme noch die unentgeltliche Planungsleistung des Büros Erfurt. Beide Seiten demonstrieren nach außen Einigkeit. Doch es knirscht heftig.

Die Stadt rechnet zum Spielbeginn im August mit rund 22 000 Plätzen im Stadion. Bis zum Jahresende sollten weitere Fluchttore eingebaut werden. Dann könnten 26 400 Besucher Platz finden. Die Tore kosten aber weitere 20 000 Euro. Bisher hat der städtische Sportbetrieb aber noch nicht einmal die Sanierungskosten komplett zusammen.           
 

MDR, 5. Juli 2004

Das Rudolf-Harbig-Stadion in Dresden wird ab Mitte Juli umgebaut. Die Heimspielstätte von Zweitliga-Aufsteiger Dynamo Dresden soll künftig 22.000 Zuschauern Platz bieten. Das gab Sportbürgermeister Lehmann am Montag bekannt.

Das Dresdner Harbig-Stadion wird bis zum Saisonstart saniert.
Eine halbe Million Euro in zwei Wochen verbauen
Die Zeit drängt: Schon zum Saisonstart Anfang August soll das marode Stadion wieder glänzen. Innerhalb von 14 Tagen müssen laut Lehmann rund 70 Prozent der anstehenden Sanierungsmaßnahmen im und am Stadion realisiert sein. Besonders die "Badkurve", die seit einiger Zeit gesperrt ist, bedarf einer Generalüberholung. Damit das erste Heimspiel auch wirklich im neuen Schmuckkästchen angepfiffen werden kann, soll zwei Schichten und zusätzlich auch Sonnabend gearbeitet werden.

Die Baukosten belaufen sich nach Schätzungen Lehmanns auf rund 554.000 Euro, von denen Dynamo 200.000 per Sponsoren-Gelder übernehmen soll. Damit soll der Verein gegenüber der Stadt als Eigentümer des Stadions die Mietschulden von rund 580 000 Euro zumindest teilweise abbauen.

Ausbau auf 26.424 Zuschauer möglich
Das Harbig-Stadion könnte sogar 26.424 Zuschauer fassen, dafür müssten aber sechs weitere Fluchttore gebaut werden. Dies würde noch einmal 20.000 Euro kosten und soll zunächst "zurückgestellt" werden.
 

SZ, 5. Juli 2004

Harbig-Stadion: Sanierung kostet 554.000
Kapazität bei 22.000 Zuschauern

Dresden - Das Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion soll in der am 6. oder 8. August mit dem Heimspiel gegen den MSV  Duisburg beginnenden Saison der 2. Fußball-Bundesliga 22.000 Zuschauer fassen. Diese Zahl gab Dresdens Sportbürgermeister Winfried Lehmann während einer Pressekonferenz bekannt.
Voraussetzung ist, dass rund 70 Prozent der anstehenden Sanierungsmaßnahmen im und am Stadion bis zum Saisonstart  realisiert werden. Lehmann bezifferte die anstehenden Gesamtkosten auf 554.000 Euro, von denen Dynamo Dresden rund 200.000 Euro durch Sponsorenleistungen übernehmen soll. Damit soll der Verein gegenüber der Stadt als Eigentümer des Stadions die Mietschulden von rund 580.000 Euro zumindest teilweise abbauen.     
Vor allem die Arbeiten an der so genannten "Badkurve" in der maroden Anlage drängen. Der Baubeginn wurde nun für  den 19. Juli festgelegt. Dann sollen in zwei Schichten und auch Samstags die ausgetretenen Betonschwellen erneuert werden. Durch die Sperrung der "Badkurve" liegt die Zuschauer-Kapazität derzeit nur noch bei 15.933. Wie Sportbürgermeister Lehmann zudem bekannt gab, wäre durch den Einbau von weiteren sechs Fluchttoren eine Kapazitätserweiterung auf maximal 26 424 Zuschauer möglich. Damit wäre die Obergrenze dann allerdings erreicht, so Lehmann. Bis zum Saisonbeginn wird diese Erweiterung aber nicht realisiert, zumal dadurch Zusatzkosten von 20.000  Euro entstehen. (dpa)

DNN 01.Juli 2004
Streit über Frage im Bürger-Entscheid: Sind Sie für den Bau der Waldschlößchenbrücke?

Diese Ja/Nein-Frage spaltet die Fraktionen im Stadtrat, der heute über einen Antrag der PDS auf Bürger-Entscheid befinden will. Die PDS hatte keine Frage vorgegeben. Das tat dann OB Ingolf Roßberg (FDP). "Eine Frage, die jeder verstehen kann, die angemessen und richtig ist", lobte gestern CDU-Fraktionssprecher Jürgen Eckoldt den OB.

Ganz so einfach ist das für die PDS nicht. Sie hat gestern eine Arbeitsgruppe eingesetzt, die heute eine Alternative vorlegen will. "Uns fehlt der finanzpolitische Bezug", sagt PDS-Sprecher André Schollbach. Außerdem will die PDS ihren Antrag ergänzen. Der Baubeginn soll bis zum 19. September - Tag der Landtagswahl und vorgesehener Termin für den Entscheid ausgesetzt werden, weil Gerichtsverfahren gegen den Bau anhängig sind,
die vorher abgeschlossen sein könnten. Wenn der Bau dann losginge, würde ihn ein Bescheid nicht mehr stoppen können.

Die SPD, die eigentlich keinen Entscheid will, präsentierte gestern dennoch ihre alternative Fragestellung:

Soll mit dem Bau der Waldschlößchenbrücke in der gegenwärtigen Haushaltssituation begonnen werden, auch wenn die dafür erforderlichen Eigenmittel der Landeshauptstadt Dresden nicht eingesetzt werden können für die Sanierung von Schulen und Kindertagesstätten, den Umbau des Rudolf-Harbig-Stadions und den Umbau des Kulturpalastes?

Noch-Nicht-Stadtrat Peter Lames (SPD) findet diese Frage klarer, anständiger und fairer. Die OB-Frage sei tendenziös. Die SPD behalte sich vor, dagegen zu klagen.

FDP-Stadtrat Jan Mücke kündigte im Falle eines Scheiterns an der Fragestellung ein Bürgerbegehren an, das anlaufe, wenn es rund 67.000 Dresdner tragen.

Ralf Redemund

Sächsische Zeitung , 1. Juli 2004

Noch keine Bagger zu sehen
Schleppende Stadion-Sanierung verringert die Kapazität

Täglich schaut Markus Hendel durch das Fenster seines Büros in das Harbig-Stadion. Der besondere Blick des Marketing-Chefs von Dynamo Dresden gilt den Stehplatz-Traversen, die an das Georg-Arnold-Bad grenzen. Dort sollten längst Arbeiter die ausgetretenen Betonschwellen erneuern. Doch bis gestern tat sich nichts. „Ich werde vom Rathaus von Tag zu Tag vertröstet“, erzählt Hendel. Auch nach mehrmaliger Anfrage der SZ konnte der Sportstätten- und Bäderbetrieb als Inhaber des Stadions nicht sagen, wann die Sanierung beginnt. Die Zeit rennt.

Am 6. oder 8. August bestreitet der Zweitliga-Aufsteiger sein erstes Heimspiel gegen den MSV Duisburg. „Falls sich nichts ändert, bleiben diese Blöcke gesperrt. Dann verringert sich die Kapazität auf 15 500“, verdeutlicht Hendel. Was Dynamos Einnahmen schmälern würde. Der Verein beteiligt sich zwar an den Sanierungskosten, um die Mietschulden zu drücken, hat aber keinen Einfluss auf die Bauausführung. In anderen Fällen drückt die Deutsche Fußball-Liga (DFL) auch mal ein Auge zu. „Die wollen nicht gleich Ergebnisse sehen, aber zumindest, dass es vorwärts geht“, so Hendel. So wie im Umkleidetrakt, der momentan einzigen Baustelle im Harbig-Stadion. (SZ/dk)