Jahr 2004




Das Jahr 2004 - ereignisreich sollte es für Dynamo werden. Im Januar rief Ralf Minge in der Sächsischen Zeitung zu einem Ideenwettbewerb zum Stadionneubau auf. Die Sieger bekamen eines von seinen Brustsponsorshirts. Die wiederholte erfolglose Ausschreibung für das Steyerstadion läßt erstmals den Standort Ostragehege in der Öffentlichkeit ins Abseits geraten.
Die nimmermüde Dresdner Junge Union fordert im Februar neue Konzepte für die Sportspange, Dynamo´s Fans bauen derweil mit kreativen Mitteln Lobby für den Standort am Großen Garten auf.
Der März bringt im Lizensierungsverfahren eine erneute Ausnahmegenehmigung für das Harbig Stadion, allerdings mit drohenden hohen Sanierungskosten. Der Druck auf die Stadt wächst, Politiker der linken Fraktionen übernehmen die Initiative.

Im April wird auf Antrag der PDS eine öffentliche Anhörung zum Dynamostadion im Dresdner Stadtrat iniziiert. 500 Dynamofans begleiten friedlich dieses politische Schauspiel. Begünstigt durch den "drohenden" Aufstieg der dynamos in die 2. Bundesliga bekommt auch das Stadionthema Flügel.
der Mai steht ganz im Zeichen des Dynamo Aufstiegs, die FDP und die Bürger thematisieren den Stadionneubau an der Lennéstraße. Die Faninitiative schreibt quasi alle Stadtratskandidaten an und befragt diese. Etwa ein Drittel schreibt zurück, die Antworten werden auf pro-rhs.de veröffentlicht. Gleichzeitig werden Diskussionsforen der Pro-RHSler durchgeführt, wo alle Parteispitzen der Stadt Dresden sich zum Stadionthema äußern können. Im mit fast 36.000 Zuschauern überfüllten Harbig Stadion siegt Dynamo am 30. Mai im letzten Heimspiel und ist damit quasi aufgestiegen.
Im Juni, eine Woche später fahren 12.000 Fans ins 600 km entfernte Krefeld zum letzten Spiel und feiern ihre Mannschaft, einen Tag später sind bis zu 40.000 zum Feiern auf dem Altmarkt. OB Roßberg wird genötigt, ein Versprechen zum Stadionneubau an der Lennéstraße abzugeben. Er tut es und erntet frenetischen Jubel. Eine Woche später büßt die CDU knapp 15 % bei der Stadtratswahl ein.

Im Juli geht der Hickhack um die Zweitligatauglichkeit in die Endrunde, Dynamo und die Stadt müssen über eine halbe Million investieren.
Pro-RHS lädt zur Podiumsdiskussion - "Wirtschaftsfaktor Sport" ein und stößt damit im August ein gewisses Um- und Weiterdenken an. Dynamos Verantworltiche blamieren sich derweil im Linienchaos nach der Stadionnutzung durch die Footballer der Monarchs.
Dynamo zofft sich im September mit der Stadt, Bauzustand, Linienchaos wirken nach, der Druck wächst - "Wir gehen nie ins Gehege" skandieren die Fans. Eine Standortentscheidung wird für das Jahresende anvisiert.

Der Oktober artet in Lobbyarbeit für beide Standorte aus, Argumente der Gegenparteien werden in der Presse dargereicht.
Im November verschiebt sich die Entscheidung, zuviele Fragen bleiben vermeintlich offen. Die CDU spekuliert auf eine Dynamomisere, die das Stadionthema von allein beenden könnte. Das schäbige Zeitspiel beginnt.
Im Dezember stellen sich die Politiker auf, die Fans nehmen sie mit ihren Wahlversprechen beim Wort, am 16. Dezember ist es endlich soweit. Gegen die CDU entscheidet sich der Stadtrat denkbar knapp für eine Ausschreibung am Großen Garten, mithilfe der Grünen befriedigen sich die schwarzen Politiker mit diversen begleitenden Beschlüssen, die sich in der Zukunft als unschädlich erweisen.
Die wegweisende Entscheidung aber bleibt, die Stadtverwaltung wird beauftragt, 2005 einen Investorenwettbewerb für das Rudolf-Harbig-Stadion auszuschreiben...