Jahr 2004




BILD 27.Februar 2004

Walter Fritsch kriegt sein Denkmal im Harbig-Stadion
von SH

Vor dem Spiel gegen St. Pauli wird ein Gedenkstein für Walter Fritzsch (gest.1997) feierlich ins Harbig Stadion getragen. Das Denkmal für Dynamos früheren Meistertrainer (5 Titel) soll vor der Geschäftsstelle einen würdigen Platz finden. „Es wird Zeit, dass die Sache nun zum Abschluss kommt", sagt Ex-Nationalspieler Dieter Riedel. „Walter Fritzsch hat es verdient, für seine überragenden Leistungen besonders gewürdigt zu werden."
Neben Riedel nehmen die ehemaligen Dynamo-Stars Hartmut Schade, Frank Ganzera, Rainer Sachse, Frank Richter und Stephan Müller stellvertretend für alle früheren Idole die Stehle entgegen.
Schon vor Jahren brachte der frühere Sportchef von BILD Dresden Karl-Heinz Heile den Fritzsch-Stein ins Rollen. Jetzt wird er endlich aufgestellt.

Sächsische Zeitung, 25. Februar 2004
Argumente als Gedicht                                             

Mehr als 60 Einsendungen pro Rudolf-Harbig-Stadion

Bis Ende Mai soll die Stadt Dresden sich erklären, ob und vor allem wo sie ein neues Stadion bauen will, in dem während Olympia 2012 Fußball gespielt werden könnte. Die ehemaligen Dynamo-Spieler Ulf Kirsten und Ralf Minge plädieren in der Standortfrage für das Rudolf-Harbig-Stadion.

In einer von der SZ unterstützten Aktion riefen sie die Fans auf, ihre Argumente für eine neue Arena an der alten Stelle zu schreiben. Mehr als 60 Vorschläge gingen ein. Jetzt wählten Kirsten und Minge die acht originellsten aus. Die Einsender werden am Sonnabend im Rahmen des Dynamo-Heimspiels gegen den FC St. Pauli mit einem von ihnen signierten „Brustsponsor“ ;-Trikot prämiert. „Wir sind überwältigt davon, wie viele Menschen in der Region nach wie vor mit Dynamo fiebern, und welche kreativen Gedanken sie sich machen“, sagte Kirsten. „Die vielen Vorschläge – sogar als Gedicht verfasst – zeigen, wo in Dresden das Fußball-Herz schlägt und dass in der Stadionfrage endlich etwas passieren muss“, erklärte der 100-malige Nationalspieler. Als Beispiel nennen die Ex-Dynamos das Rostocker Ostseestadion. „Es geht nicht darum, es detailgetreu zu kopieren. An dem Finanzierungsmodell sollte man sich orientieren, weil es im Preis-Leistungs-Verhältni s europaweit Spitze ist“, meinte Minge. (SZ/-ler)

Die Gewinner: die Schülerinnen Almut Fischer und Julia Schade (*), A. Guenther (per E-Mail), Markus Enders (Seifhennersdorf), Nicole Klippel (11 Jahre, Heidenau), Johanna Walter (8 Jahre) Sebastian Hornhauer, Dan Krügel, Isabelle Oelschlägel (alle Dresden).

(*) Bitte wegen Adresse bei SZ melden: 0351/48 64 23 22.

Dresdner Morgenpost, 25. Februar 2004                               
Neues Stadion - MP Milbradt wartet auf eine Entscheidung

Sportsamtsleiter Raphael Beckmann im Morgenpost-Interview: 12 Mio. für eine Arena, Football-Länderspiel und ATP-Turnier

von Enrico Lucke

Marode Stadien, fehlende Sportanlagen und kein Geld - Dresdens Sportamtsleiter Raphael Beckmann hat keinen leichten Job. Überall „drückt" der Schuh, doch die Stadtkasse ist leer. Im Morgenpost-Interview verrät der Amtsleiter, was aus dem Stadion-Neubau wird, ob die Tour de France in Dresden Station macht und wie Geld in seine leere Kasse fließen soll.


Es gibt kein Geld für ein neues Stadion. Das hat OB Ingolf Roßberg gesagt. Hat sich daran etwas geändert?
Beckmann: „Die Notwendigkeit eines Neubaus wird gesehen. Anfang März entscheidet der DFB, wieviel Geld wir für verschiedene Maßnahmen in das Harbig-Stadion investieren müssen. Damit der Spielbetrieb gesichert ist. Entweder für die Regional- oder für die 2. Bundesliga. Das heißt, wir müssen in ein altes Stadion Geld investieren, obwohl wir bereits jetzt wissen, dass dieses Geld verloren ist."

Wäre es da nicht doch besser, ein neues Stadion zu bauen?
Beckmann: „Beide Dresdner Großstadien sind sehr marode und in ihrer Zuschauerzahl begrenzt. Deshalb steht die Frage Neuoder Umbau weiter. Ministerpräsident (MP d. red) Georg Milbradt wartet auf eine Entscheidung der Stadt. In der momentanen Haushaltssituation glaube ich, müssen wir hier Prioritäten setzen. Dafür sollten wir einen Stadionneubau als Wirtschaftsfaktor sehen und ein Finanzierungskonzept aufstellen. Mit einer Summe X könnten wir anschließend mit dem Freistaat, dem Bund, dem DFB und weiteren Sponsoren über die restliche Finanzierung verhandeln."

Wieviel Geld müsste die Stadt bereitstellen?
Beckmann: „Über die nächsten fünf Jahre verteilt, zwischen acht und zwölf Millionen Euro."

Rudolf -Harbig- oder Heinz-Steyer-Stadion, welches kommt für einen Umbau in Frage?
Beckmann: „Sowohl als auch. Um das zu entscheiden, brauchen wir einen Kriterienkatalog. Darin müssen die Vor- und Nachteile abgewogen werden. Zum Beispiel: Welcher Standort ist am besten geeignet für die Bundesliga, welcher hat eine gute Verkehrsanbindung und wer bietet eine gute Logistik."

Stellen der Freistaat oder der Bund überhaupt Fördermittel bereit, wenn die Stadt nur in den Erhalt der Stadien investiert?
Beckmann: „Davon ist nicht auszugehen. Fördermittel gibt's nur, wenn die Nutzung auf weitere 25 Jahre gesichert ist. Dieses Versprechen können wir zurzeit nicht geben."

Aber hat die Stadt überhaupt Geld, um in beide Stadien zu investieren?
Beckmann: „Wir brauchen jetzt kurzfristig Geld, um überhaupt den Spielbetrieb für die nächste Saison im Rudolf -Harbig-Stadion zu sichern. Dazu wird voraussichtlich allein ein sechsstelliger Euro Betrag nötig. Was laut DFB dringend gemacht werden muss, erfahren wir aber erst Anfang März."

Das Heinz-Steyer-Stadion geht also leer aus?
Beckmann: „Nicht ganz! Um die Hochwasserschäden zu beseitigen, haben wir hier vergangenes Jahr bereits knapp eine Million Euro in Rasenplatz, die Umkleidekabinen und Sanitäranlagen investiert. Probleme bereiten uns nur die Ränge. Momentan sind gerade mal 5 000 Zuschauer zugelassen."

Ostragehege: Die Flut hat 2002 Funktions- und Umkleidegebäude von den Vereinen zerstört. Sind neue Funktionsgebäude geplant?
Beckmann: „An die neue Eissporthalle soll ein Funktionsgebäude gebaut werden. Dieses soll das neue Zuhause für die Vereine werden - Umkleiden, Werkstätten, Sanitäranlagen und Vereinsräume. Momentan haben wir Container aufgestellt, damit sich zum Beispiel die Fußballer umziehen können. Ich hoffe, dass das Regierungspräsidium bald den Bau der Eissporthalle samt Funktionsgebäude und Ballhalle genehmigt."

Gibt's weitere Pläne für das Ostragehege?
Beckmann: „Hinter der DSC-Leichtathletik-Halle entsteht eine Tennis- und Beachvolleyballanlage. Damit ersetzen wir die zerstörten Plätze in der Flutrinne."

Es gab von Dritten Pläne, eine Schwimmhalle samt 50-Meter-Bahn im Ostragehege zu bauen. Was ist daraus geworden?
Beckmann: „Das ist alles nicht realistisch. Der Bedarf ist da, aber wir haben kein Geld. Planungen gibt's lediglich für einen Anbau eines 25-Meter-Beckens an die Schwimmhalle Freiberger Straße. Doch selbst dafür fehlen 7,5 Millionen Euro."

Großveranstaltungen: Vergangenes Jahr startete die Deutschland-Tour in Dresden, vor einigen Wochen spielte Boris Becker gegen Michael Stich, am Wochenende ist der WM-Boxkampf von Markus Beyer. Gibt's Pläne für weitere große Events?
Beckmann: „Dank der Dresdner Vereine haben wir in der Stadt attraktive Veranstaltungen- Marathon, Sachsen-Tour, Handball Champions Cup, Renault Beach-CupVolleyball, Schach-EM der Damen. Der Präsident vom Tennis Club Blau-Weiss Dresden-Blasewitz, Peter Gorka, hat mir signalisiert, dass er gern wieder ein ATP-Turnier ausrichten will.Vielleicht schaffen wir es auch, den Renault Beach-Cup als Masters-Turnier nach Dresden zu holen. Die Dresden Monarchs planen für Juli ein Football-Länderspiel."

Was ist aus der Idee mit der Tour-de-France-Etappe geworden?
Beckmann: „Das war für 2006 im Gespräch. Bei der Haushaltssituation ist das aber eine Nummer zu groß. Wir versuchen, dass Dresden 2006 das Ziel der Deutschland-Tour wird. Dazu laufen gerade Gespräche."

Hat sich Dresden als Trainingsstätte im Rahmen der Fußball-WM 2006 angeboten?
Beckmann: „Ja, das würden wir gern. Bei verschiedenen Hotels hat der DFB bereits angefragt. Wenn die Ballspielhalle steht, können wir uns gut vorstellen mit dem Ostragehege ein attraktiver Standort für die Vorbereitung der Teams zu werden. Allerdings wissen wir noch nicht, welche Anforderungen der DFB dafür erstellen wird."

Sponsoring: Als Sie angetreten sind gab es den Plan, Unternehmen als Sponsoren für Vereine und den Sportstättenbetrieb zu gewinnen...
Beckmann: „Der Sportstätten- und Bäderbetrieb kann sich nicht in dieVereinsarbeit einmischen und Sponsoren suchen. Wir versuchen es aber selbst für unseren Betrieb. Mit 1,2 Millionen Besuchern jährlich in den Schwimmhallen und Bädern haben wir eine attraktive Zahl für potenzielle Wirtschaftspartner."

Dresdner Wochenkurier, 18.Februar 2004

Zimmis Einwurf

Hoch-Zeit der Narren. Tätätätä! Die Bütten-Redner erzählen die Wahrheit und das amüsierfreudige Volk brüllt Helau. Im Dresdner Rathaus wird wohl nächsten Mittwoch der Schlüssel an den Amtsinhaber zurückgegeben. Könnte ja auch mal ausfallen. Die Frage, die uns alle angeht: Merkt es denn einer? Wir aber sollten wissen: Am 1. Juli ist wieder einmal Stichtag für das Fußballstadion, welches nach der verpassten WM-Chance jetzt noch einmal für Olympia nachgeladen werden kann.

Der Streit über den Standort ist noch einmal voll entbrannt. Nur das Harbig-Stadion fordern die, die auf Dynamo schwören. Ab ins Ostragehege, denn dort liegen schon einmal die Pläne für die sogenannte Sportspange. Wer überzeugt nun im Dresdner Stadtrat wen wofür?

Stellen wir uns mal eben dumm! Das wichtigste für den Bau eines Gebäudes ist die Finanzierung. Das nächste, was geklärt werden muss, ist die Betreibung. Dazu kommen diverse Bankbürgschaften. Wer diese drei Sachen im Griff hat, kann mit dem Zuschlag rechnen. Nicht nur liebäugeln und auf Tradition setzen. Wie heißt es so schön: Fakten, Fakten, Fakten. Und da gibt es im Moment bei Dynamo noch nicht viele. Hört man so.

Da nützen auch die besten Fürsprecher nichts. Da können Ralf Minge und Ulf Kirsten reden, da kann Matthias Sammer gar Briefe schreiben. Und immer daran denken: Die nächste Wahl in Sachsen ist dann erst mal wieder weit weg. Und wenn sich im Moment die Rechtsanwälte streiten über die Auslegung der Güntz-Stiftung, riecht das schon wieder arg nach Zeitgewinn für die Verhinderer.

Der nette Herr Güntz hatte das Gelände der Stadt Dresden zur Verfügung gestellt, um mit und über das Sporttreiben für die Erholung etwas zu tun. Jetzt können natürlich findige Paragrafen-Reiter auf die Idee kommen, dass das Anschauen von Fußballspielen reiner Stress ist und vielleicht für eine gewisse Gruppe sogar mit Risiken und Nebenwirkungen behaftet sein kann.

Dann haben wie im Fall der unsäglichen Brückengeschichte in Elbflorenz wieder einmal alle alles richtig gemacht. Dazu schließen wir noch schnell alle Kultureinrichtungen, weil doch jeder Sitzplatz zu teuer ist. Und dann freuen wir uns, dass die Fläche der Landeshauptstadt Dresden genau der des Friedhofs von Chikago entspricht. . Tätätätä!

Sächsische Zeitung
Mittwoch, 18. Februar 2004

Sportstätten im Abseits
Fußballbund bemängelt Sicherheit / Stadion-Pläne gefordert / Spatenstich für Schulzentrum dieses Jahr
Von Bettina Klemm u. Daniel Klein

Dresden hat die Pläne für einen Stadionneubau auf Eis gelegt. Doch jetzt kommt die Stadt in Zugzwang. Der Deutsche Fußballbund kritisiert die Zustände. Wie geht es weiter mit dem Sport in Dresden?

Verrostete Zäune, abgebrochene Stufen und ein Sanitärtrakt, in dem sich die Spieler nur noch ungern duschen: Das Rudolf-Harbig-Stadion steht als trauriges Beispiel für die Sportstätten-Situation der Stadt. Wie ernst die Lage in der Heimstätte des Fußball-Regionalligisten Dynamo Dresden ist, zeigte die gestrige Sicherheitsbegehung mit dem Verantwortlichen des Deutschen Fußball-Bundes (DFB). Die dauerte rekordverdächtige viereinhalb Stunden. Besonders die Außenumzäunung, die Presseplätze und die Umkleidekabinen beanstandete Gerhard Kisslinger, beim DFB für den Bereich Stadionsicherheit zuständig. Auch wenn er Konkretes noch nicht verraten wollte, steht fest: Auflagen müssen auch dann erfüllt werden, wenn Dynamo nicht in die 2. Bundesliga aufsteigt. "In etwa zehn Tagen erhalten wir ein Schreiben. Darin steht, was sofort erledigt werden muss und was mittel- oder langfristig", erklärte Dynamo-Geschäftsführer Volkmar Köster. Raphael Beckmann, Leiter des Sportstätten- und Bäderbetriebes als Eigentümer des Komplexes, sagte zu, die Auflagen zu erfüllen.

STADIONNeubau

"Es wird endlich Zeit, dass die Bürgermeister Herbert Feßenmayr und Winfried Lehmann in den nächsten Wochen ein tragfähiges und solides Konzept für den Stadionumbau vorlegen", fordert Kreisvorsitzende der Jungen Union und CDU-Stadtrat Christian Hartmann. "Wir erwarten, dass der Plan auch die nötigen Mittel zur Finanzierung einschließt." Zusätzlicher Druck entsteht mit der Olympiabewerbung. Bekommt Leipzig für 2012 den Zuschlag, sollen in Dresden Vorrundenspiele im Fußball ausgetragen werden. Im Haushaltsentwurf klafft ein Finanzloch von 67 Millionen Euro. Ein Stadion wird unter den geplanten Investitionen nicht erwähnt. "Der Stadtrat muss über diese Frage entscheiden", sagt Sportstätten-Chef Beckmann. Erst, wenn sich die Stadt ernsthaft zu einem Stadion bekenne, könne sie bei Bund und Land um Fördermittel bitten. Die Wahl des Standortes sei der zweite Schritt. Sportbürgermeister Lehmann (CDU) schätzt die Kosten für einen Stadionbau auf rund 40 Millionen Euro.

SPORTSTÄTTENKONZEPT

Noch länger als über einen Stadionbau wird in Dresden über ein Sportstättenkonzept gestritten. Untersuchungen ergaben, dass es bei fast allen Sportstätten Defizite gibt. Lediglich mit Freibädern ist Dresden überproportional ausgestattet, wenigstens zahlenmäßig. Lehmann hat sich für ein neues Sportstättenkonzept Verbündete gesucht. So beschäftigt sich seit etwa zwei Jahren Professor Alfred Rütten von der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen mit dem Dresdner Sport. Am 11. März wird er das Konzept im Sportausschuss vorstellen. Ein Katalog mit 50 Maßnahmen liegt bereits im Sportbetrieb vor. Der "Goldene Plan Ost" errechnet den Bedarf nach Einwohnerzahl und vorhandener Größe der Sportstätten. Rütten hingehen geht ? entsprechend eines Leitfadens für die alten Bundesländer ? stärker davon aus, welche Sportarten die Bewohner in den einzelnen Stadtgebieten wirklich bevorzugen. Die Defizite werden allerdings nicht weniger.

"In Dresden gibt es beispielsweise 207 Sporthallen, hundert mehr wären erforderlich", sagt Rütten-Mitarbeiterin Jana Schröder. 77 große Sportplätze gibt es, 27 weitere wären wünschenswert. Bei kleinen Spielfeldern hingegen liegt Dresden leicht über dem Durchschnitt. Die Wissenschaftler haben zudem Kreis- und Landessportbund, Sportvereine, städtische Ämter, private Sportstättenbetreiber und Wirtschaftsvertreter einbezogen. "Stimmt der Stadtrat zu, konzentrieren wir uns künftig auf Sportarten, für die es Bundesstützpunkte gibt", sagt Beckmann. Dazu zählen: Rudern, Wasserspringen, Volleyball, Eisschnelllauf, Shorttrack und Schach. Wichtig sind in der Stadt auch Fußball, American Football und Eishockey. Außerdem werde über die Anforderungen für Leichtathletik und Schwimmen besonders im Breitensport diskutiert.

HOCHWASSERSCHÄDEN

Viele Dresdner Sportstätten wurden Jahrzehnte nicht oder schlecht instand gehalten. 60 davon hat das Hochwasser im Sommer 2003 stark beschädigt. Glück in Unglück: "Aber wir bekommen für sie Fördermittel, so können wir die Sportstätten nach dem Stand der Technik in Ordnung bringen", sagt Beckmann. So entsteht in Cotta für 1,2 Millionen Euro ein neues Ruderhaus, werden die Sportanlagen Käthe-Kollwitz-Ufer und Steirische Straße erneuert, erhält das Stauseebad Cossebaude neue Dusch- und Umkleideräume.

SPORTSCHULZENTRUM

Für den Bau des Sportschul-Zentrums mit Mittelschule und Gymnasium unmittelbar neben der Messe im Ostragehege liegen die Pläne und die Zusage für eine 75-prozentige Förderung durch den Freistaat vor. "Wir warten jetzt auf den Fördermittelbescheid vom Regierungspräsidium", sagt Hagen Schulze, Chef des Dresdner Schulverwaltungsamtes. Er ist zuversichtlich, dass es in diesem Jahr endlich losgeht und die Schule 2006 fertig werden kann.
Für die Schule und ihre Ausstattung rechnet die Stadt mit Gesamtkosten von 15,3 Millionen Euro. Der kommunale Anteil ist in den Haushaltsplänen eingestellt. Die Stadttochter Woba Dresden soll die Bauherrenfunktion übernehmen. Erfahrungen ähnlicher Art sammelt die Woba gerade beim Kongresszentrums. Probleme gibt es jedoch mit dem Kauf des gut vier Millionen Euro teuren Grundstückes. Finanzierungsvarianten wurden diskutiert. Am Montag ist dazu eine abschließende Verhandlungsrunde geplant. "Wir sind zum Erfolg verpflichtet", sagt Ullrich Finger vom Büro des Oberbürgermeisters.

DNN, 18. Februar 2004

DFB fordert Stadionumbau auch bei Nichtaufstieg Dynamos

Dresden. Ortstermin gestern im Rudolf-Harbig-Stadion: Am Mittag fand endlich die seit langem geplante Begehung des maroden Runds unter Beteiligung des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) statt. Neben Gerhard Kißling, DFB -Abteilungsleiter für Stadionsicherheit, begutachteten Vertreter des Sportstätten- und Bäderbetriebes, der Polizei , von Dynamo, dessen Sicherheitsdienst sowie Angehörige des schwarz-gelbenFanprojektes die traditionsreiche, aber total veraltete Spielstätte. Böse Überraschungen blieben aus, denn der DFB hält erstem Vernehmen nach im Großen und Ganzen an seiner letztjährigen Beurteilung fest.

In einem Punkt signalisierte Kißling der Stadt sogar Entgegenkommen: in der Frage, ob ein zweiter Sicherheitszaun um das Stadion gezogen werden muss. "Gewisse Grenzen sind erkannt worden, das kriegt man nicht gelöst", sagte Raphael Beckmann, Leiter des Sportstätten- und Bäderbetriebes nach Abschluss der viereinhalbstündigen Beratungen.
Keine Kompromisse wird es hingegen bei der erforderlichen Sanierung der noch nicht erneuerten Traversen oder beim Um- bzw. Ausbau der sanitären Anlagen unter dem Casino geben. Die momentane Situation besonders im Nasstrakt "ist auch unzumutbar", stimmte Beckmann als Vertreter des Eigentümers uneingeschränkt der Meinung des Gastes zu. Neben einem zweiten Duschraum fordert der DFB auch ein den Kabinen direkt benachbartes Dopingzimmer. Verbessert werden muss nach Ansicht der Experten weiterhin die sicherheitstechnische Überwachung des gesamten Geländes per Video.
Keinen Zweifel ließ der DFB-Prüfer laut Beckmann daran, "dass etwas getan werden muss, auch wenn Dynamo nicht in die 2. Bundesliga aufsteigt". Das Stadion, so habe Kißling unmissverständlich erklärt, bleibe nur ein Provisorium, falls kein nennenswerter Umbau erfolgt. Mit Spannung erwartet Beckmann nun Kißlings Protokoll, das Ende des Monats aus Frankfurt eintreffen soll. "Wenn wir wissen, was genau alles dort drin aufgelistet ist, können wir planen. Ist klar, was uns das kostet, müssen wir sehen, wie wir es bezahlen", sagte Beckmann. Bisher seien jedenfalls noch keine Gelder für die Erfüllung der Auflagen im Haushalt eingestellt. Dynamo-Geschäftsführer Volkmar Köster bestätigte: "Über Preise wurde noch nicht gesprochen." Er persönlich schätzt, dass "mindestens ein mittlerer sechsstelliger Betrag" notwendig ist, um das Oval notdürftig für die 2. Bundesliga herzurichten.

Jochen Leimert

Wochenkurier 18.Februar 2004 Kolumne

Zimmi's Einwurf

Der Fasching schlägt wieder zu. Woanders heißt er Karneval. Und die Bütt steht jedermann offen. So einfach allerdings wie in diesen Tagen hatten es die Herren und Damen Festredner noch nie. Sie müssen nur noch das Geschehene aus den letzten Wochen wiedergeben und ernten damit bereits Jubelstürme des Helau brüllenden Publikums. So einfach ist es, den Schwachsinn in Versform an den Mann zu bringen. Auch aus Leipzigs Rathaus bieten sich die wundersamsten Geschichten an. So viel Narretei auf einmal. Immerhin wurde ja der Pforten-Schlüssel am 11. 11. bereits an die Narren übergeben. Einige wünschen sich freilich, dass die beim Aufräumen auch einige Akten mitgeschleppt haben. Doch diese bergen schon wieder Stoff für merkwürdige Stories. Mit der Aufklärung sind inzwischen Fachleute betraut, die garantiert keine Büttenreden verfassen werden. Jedenfalls kommt keine Ruhe in und um das Gebäude.  Und wie (bzw. von wem) bitteschön, soll der normale Bürger bei dieser Schieflage der guten Nachrichten jetzt noch für unsere gemeinsame große Aufgabe geworben werden? Für die wir alle brennen sollen. Schönen Dank an der Stelle noch einmal von allen Karnevals-Rednern für die kostenfreie Vorgabe des Ideengutes. Jetzt muss nur noch der gute alte Spruch vom Lachenden, der noch Reserven hat, aufgelegt werden. Oder vielleicht doch besser der von den Totgesagten, die bekanntlich immer länger leben. Bestes Beispiel war der Auftritt vom Abstiegsverein VfB im Pflichtfreundschaftsspiel letzten Samstag gegen Sondershausen. Immerhin kamen 569 Enthusiasten ins Plache-Stadion und staunten nicht schlecht, wie eine gerade neu zusammengewürfelte Truppe einen Kantersieg feierte. Hut ab! 16.000 Euro kratzten die Fans des Vereins zusammen, um wenigstens den Spielbetrieb für die nächsten Monate abzusichern. Ein Busunternehmen fährt die A-Jugend zu den anstehenden Bundesliga-Partien. Der Beweis, dass es im Leben immer weiter geht, ist wieder einmal erbracht. Gerde dann, wenn fast nichts mehr geht. Wenn das kein Hinweis ist für die deutsche Olympiabewerbung mit allen Mauscheleien, Tricks und Ernüchterungen...

DNN 14.Februar 2004

Junge Union fordert Konzept für Stadionumbau

Die Junge Union (JU), Nachwuchsorganisation der CDU, fordert von der Dresdner Stadtverwaltung ein Konzept für das Multifunktions-Stadion im Ostragehege.

„Angesichts der Olympiabewerbung 2012 wird es Zeit, hier eine wichtige Entscheidung herbeizuführen“, meint JU -Kreisvorsitzender Christian Hartmann. Das sieht Baubürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU) allerdings anders. Den Umbau könne sich die Stadt derzeit nicht leisten. Neu gemischt würden die Karten, wenn der Olympiazuschlag komme.

SZ am Sonntag, 1. Februar 2004

Zur Steuerreform befragt - eine junge Frau aus Dresden (Elena Böttger)

Wieviel ich mehr bekomme, weiß ich nicht so genau. Auf alle Fälle ist es nicht so viel, dass es mir beim Betrachten des Lohnzettels aufgefallen wäre. Vielleicht reicht es für eine Packung Spaghetti. Ich frage mich, ob sich der Aufwand gelohnt hat. Vielleicht hätte man das Geld nehmen sollen um beispielsweise das Dynamo Stadion zu sanieren. Dann hätte mein Sohn was davon gehabt. Er spielt Fußball.