Jahr 2008




2008, Pro-RHS wird im Februar sein 5jähriges Bestehen feiern, die BAM Deutschland und HBM wollen zu Beginn der Rückrunde den ersten Bauabschnitt fertiggestellt haben und die Fans wünschen sich den Aufstieg in Liga 2.
Soweit die Wünsche und Erwartungen am Ende des Jahres 2007...

Der Januar lies sich relativ skandalfrei an, HBM und Pro RHS versuchen, Auflagen aus der Baugenehmigung, wie überzogene Blockabtrennung, Brüstungshöhen u.a. zu entschärfen. Im Februar werden die seit herbst letzten Jahres kursierenden Gerüchte von einem Millionenloch im laufenden Etat Dynamo bestätigt.
Schuld sind sowieso immer die anderen. Maas, Mulansky und Haensel beschuldigen wahllos den alten Geschäftsführer Köster, dann wieder HBM, den Ehrenrat im verein, die Fans, die Wirtschaftslage. Öffentlich fordern sie von HBM fast eine halbe Million Euro für Nichteinhaltung vermeintlich zugesagter Mindestkapazität. Die regionale Presse bietet diesem Treiben leider die entsprechende Bühne, Mitglieder betiteln diese Art des Journalismus "Hofberichterstattung".
Im März läßt die "sogenannte Vereinsführung" die Hosen runter. 1,2 Mio fehlen an Liquidität. Geschäftsführung und Aufsichtsrat pumpen die Stadt an. Diese stellt ein Darlehn in Aussicht. Fast Eklat auch bei der Grundsteinlegung: Dynamo verweigert der Faninitiative Pro RHS Zugang und Grundsteinbeigaben. Nur dem HBM Geschäftsführer ist es zu danken, daß er den Jungs persönlich Karten für die Veranstaltung aus dem HBM Budget zur Verfügung stellt. Hingegen lassen sich ehemalige Stadionblockierer zu diesem Anlaß feiern und hofieren.

Die neue Tribüne wächst auch im April zügig nach oben. Politisch kalkuliert oder vorauseilender Gehorsam? Dynamo bezeichnet seine Altfans als "gewalttolerierend" und bietet neben Finanzkontrolle auch satzungsfixiert personelle Mitbestimmung an. Die Mitglieder sind empört, Faninitiativen, Anwälte und der Ehrenvorsitzende des Vereins äußern erhebliche Bedenken, ist es doch ein vom DFB untersagtes Mitbestimmungsrecht Dritter. Die Mitgliedschaft wird in agitatorisch grandioser Art in zwei Lager geteilt. Aus Bednkenträgern werden Vereinszerstörer, aus Stimmvieh Retter. Die von der Stadt geforderte Mitgliederversammlung zur Satzungsänderung und zum Freibrief für die Einführung des Kombitickets fand am 24. Mai statt. Ein Drittel der Mitglieder folgte dem Ruf und überstimmte die Bedenkenträger. Maas und Mulansky konnten dank eines städtischen Darlehns die Liquidität wieder herstellen. Die Gesamtschulden nur aus dieser Saison betrugen annähernd 1,9 Mio Euro. Die BAM Deutschland legt im Stadion die Traversen der neuen Tribüne. Im Juni wird der Bestuhlungsplan vorgstellt. Gelbe Sitze und der schwarze "DRESDEN" Schriftzug sollen die neue Tribüne zieren. Dynamo qualifiziert sich glanzos für die neue 3.Liga, trotzdem wird Ede Geyer beurlaubt. Nur die Fans bedanken sich mit einem rührenden Abschied, von der vereinsführung hatte keiner die Größe, sich beim letzten Spiel zu zeigen.

Im Juli werden die ersten Sitze montiert, die Steilheit der Ränge und die neuen Sichtperspektiven lassen erahnen, was Dynamofans künftig erwartet.
Vor 6.000 Zuschauern wird im August im Rahmen eines Freundschaftsspiels gegen den Holländischen Divisionär Willem II die neue Tribüne eingeweiht. Später beschweren sich die Gäste über eine amateurhafte Betreuung seitens Dynamo und gefakte Zuschauerzahlen, da die Einnahmen geteilt werden sollten. Dynamo startet mit dem neuen Coach Ruud Kaiser hoffnungsvoll in die neue Saison.
Der Bau ist auch im September voll im Plan, HBM/BAM wollen dynamo sogar vorzeitig die Südtribüne zur Nutzung übergeben. Deutschland hat die Frauen WM 2011 bekommen, Dresden hatte sich beworben und liegt aussichtsreich mit dem neuen Harbig Stadion im Rennen.

Dresden erhielt den Zuschlag als Spielort 2011. Die neue Dresdner Oberbürgermeisterin Helma Orosz und Dynamo Präsident Hauke Haensel lassen sich im Kanzleramt feiern. Dresden und die Fans freuen sich. Am 10. Oktober fällt die letzte Giraffe, HBM hatte schon Anfang des Monats den neuen Stadionmanager Hans-Jörg Otto ein- und vorgestellt. Otto kam von Sportvermarkter Sportfive. Dynamo feuert für viele unerwartet Hauptgeschäftsführer Bernd Maas. Minge und Mulansky erheben Betrugsvorwürfe, ohne jedoch Strafanzeige zu stellen. Dies holt ein Vereinsmitglied nach, da Dynamoverantwortliche an einer Aufarbeitung offensichtlich nicht interessiert sind.
Nach der Frauen WM 2011 wird im November Dresden auch für die U20 Frauen WM 2010 zum Spielort auserkoren. HBM zeigt 8 Mio Euro Mehrkosten an. Dynamo hält seine jährliche Mitgliederversammlung ab, ohne Maas haben die Demagogen keine Chance mehr. Dem Aufsichtsratsvorsitzenden Mulansky wird nur aufgrund der Bitten der neuen Aufsichtsräte Tillig, Bohne und Moritz nach einem geordneten Übergang, der Rücktritt vom Amt auf Raten (Abgabe AR-Vorsitz sofort, Ausscheiden aus dem Gremium per 30.6.) zugestanden. Die große Mehrheit der anwesenden Mitglieder sieht in ihm den Hauptverantwortlichen für die Misere und Fehlplanungen der letzten Jahre. Politische Verquickungen und mutmaßliches Eigeninteresse sowie fehlende Sachkompetenz im wirtschaftlichen Bereich werden ihm vorgeworfen. Man verzichtet auf eine Abwahl.
Die Mitglieder bekommen Satzungsänderungen, Beitragserhöhung als Signal an die Öffentlichkeit, Aufarbeitungskommission locker durch und unerwartet zwei Fanvertreter ins Präsidium. Zusehr saß die Enttäuschung des "Maiparteitages" fest. Die "starke" Dynamo Trojka Maas, Minge, Mulansky existiert nicht mehr. Sogar Minge gerät auch aufgrund der sportlich unbefriedigenden Lage in die Kritik. Die von den Mitgliedern ausgeschlossenen Journalisten benehmen sich im Nachgang bockig, wie kleine Kinder und karten in ihren Blättern nach.
Das Jahr klingt im Dezember unspektakulärer aus, als es verlief. HBM verspricht, daß die Fankneipe im neuen K-Block gebaut wird, Dynamo und HBM wollen Sportfive als Stadionvermarkter. Die Dynamomitglieder befürchten angesichts der kolportierten Beträge und Rahmenbedingungen, die noch Ex Aufsichtsratsvorsitzender Mulansky mit vorverhandelte, eine Neuauflage der Fälle SORAD und Kömel. Mit den Gerüchten, daß Maas und Mulansky bereits für dieses Jahr vorgezogene Einnahmen aus den Sportfive verträgen verplante halten sich hartnäckig.

Kontinuierlicher Stadionbau und die Rückkehr zu akzeptablen, demokratischen Verhältnissen im Verein sind die positive Bilanz des jahres 2008.