Jahr 2008


Sächsische Zeitung, 16. Dezember 2008

Sand auf den Aufgängen Von Daniel Klein

Die Lösung liegt so nahe: Um künftige Spielabsagen zu verhindern, soll bei Dynamo gestreut werden.

Bei Dynamo haben selbst ausgefallene Spiele noch ein Nachspiel. Die Heimpartie der 3. Fußball-Liga gegen Erzgebirge Aue wurde am vergangenen Freitag aufgrund der rutschigen Treppenaufgänge in der Rudolf-Harbig-Baustelle abgesagt. Das Wasser hätte über Nacht gefrieren können und den Gang zum Sitzplatz zu einer Schlitterpartie werden lassen, lautete die Begründung der Platzkommission.
„Der Einsatz von Streusalz ist verboten, weil wir das Regen- in das Grundwasser einspeisen“, erklärt Kay-Uwe Panzer, Projektleiter vom Stadionbauer HBM. Dynamo hatte in einer Pressemitteilung verbreitet, dass durch das Salz „die Oberflächenstruktur des Betons nachhaltig beschädigt wird“. Dies stimme so nicht, entgegnet Panzer.

Erfurt-Spiel nicht in Gefahr

Für die Austragung des letzten Saisonspiels in diesem Jahr am Sonnabend gegen Rot-Weiß Erfurt sieht er keine Gefahr. „Wir haben uns darauf verständigt, bei ähnlicher Witterung einfach Sand zu streuen, damit kein Zuschauer ausrutscht.“ Warum dies nicht bereits vor dem Aue-Spiel geschehen sei, könne er nicht sagen. Panzer war am Wochenende in Stuttgart. Für die Beräumung der Traversen ist der Verein verantwortlich.
Der überlegt, die noch nicht überdachten Ränge in dieser Woche mit riesigen Planen vor der Feuchtigkeit zu schützen. Es wäre nicht die erste ungewöhnliche Aktion: Im Februar 2006 hatten acht Turbogebläse heiße Luft unter eine 9500 Quadratmeter große Plane gepustet, um den gefrorenen Rasen aufzutauen. Außerdem kreiste ein Hubschrauber, um die Spielfläche trocken zu fönen. Ein aufwendiger Wintereinsatz könnte diesmal aber allein an den Kosten scheitern. Sand wäre die billigere Variante.
Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) will heute den Termin für das Nachholespiel festlegen. Beide Vereine haben sich auf den 31. Januar geeinigt, womit für die Drittligisten die Winterpause eine Woche früher zu Ende wäre.
Bis dahin soll auch das Problem der rutschigen Traversen vom Tisch sein. „Die Spielpause nutzen wir, um das Dach nahezu komplett zu schließen“, sagt Panzer. Werden die schweren Maschinen nicht mehr gebraucht, bekommen auch die Betonflächen hinter den Tribünen noch einen letzten Schliff. Damit bei Dynamo wirklich niemand mehr ausrutscht.


az-web.de, 10. Dezember 2008

Tivoli zum schönsten Stadion-Neubau gekürt

(zva)

Aachen. Der Aachener Tivoli ist zum schönsten Stadion-Neubau in Deutschland gekürt worden. Das hat die Mehrheit der Teilnehmer einer Umfrage auf stadionwelt.de entschieden.
44,76 Prozent der User stimmten für die neue Spielstätte der Alemannia ab.
Der Projektverantwortliche für den Stadionbau, Stephan van der Kooi, zeigte sich von dem Ergebnis der Umfrage sehr erfreut: «Obwohl wir natürlich von unserer Arbeit überzeugt sind, ist der deutliche Vorsprung doch etwas überraschend. Es ist eine schöne Bestätigung für unsere Arbeit.»
Den zweiten Platz belegt das neue Rudolf-Harbig Stadion von Dynamo Dresden (27,89 Prozent), gefolgt von Hoffenheim (16,88 Prozent) und dem FC Augsburg (10,53 Prozent) auf den Rängen drei und vier


Sächsische Zeitung, 6. Dezember 2008

Stadionneubau erhält Kneipe für Dynamofans

Das Bauunternehmen HBM will das neue Stadion mit einer Fankneipe ausstatten. Sie soll in die Stehplatztribüne am Arnholdbad integriert werden und einen Blick auf das Spielfeld ermöglichen.

Die Pläne dafür hatte HBM bei der Dynamo-Mitgliederversammlung vor einer Woche präsentiert, bei der die Presse auf Wunsch der Fans jedoch ausgeschlossen wurde. Bauleiter Kay-Uwe Panzer bestätigte das Vorhaben jedoch öffentlich.

Demnach soll die Fankneipe Platz für rund 200 Anhänger bieten. Sie soll eine Großküche erhalten und vor allem nach Spielschluss den Anhängern die Möglichkeit geben, den Spieltag ausklingen zu lassen. Ein Betreiber ist allerdings noch nicht gefunden. Allerdings gibt es mehrere Bewerber, mit denen das Unternehmen HBM Verhandlungen führt. (SZ/ale)


dnn, 6. Dezember 2008

Bis Mitte Januar steht Vertrag mit Sportfive"

HBM plant Gesamtkonzept

Dresden (DNN). Der Vertragspoker zwischen dem Stadionbauer HBM Stadien- und Sportstättenbau GmbH (Düsseldorf), Dynamo Dresden und dem Vermarkter Sportfive (Hamburg) geht auf die Zielgeraden. ?Wir wollen bis Mitte Januar das endgültige Vertragswerk vorlegen", erklärte gegenüber DNN Hartmut Arnold, Dresdens Niederlassungschef der BAM Deutschland (Stuttgart).

Die BAM ist die Mutterfirma der HBM. Mit Sportfive habe es noch keine abschließenden Gespräche gegeben, so Arnold. Es handele sich um ein komplexes Geschäft. Denn HBM will im Januar der Stadt Dresden ein Gesamtkonzept vorlegen, so wie es die Verwaltung verlangt. Diese ?gesamthafte Lösung" mit den Vermarktungsrechten inklusive einem Gesamt-Catering-Konzept liege noch nicht vor, sagte Arnold.

Der Hamburger Vermarkter betreut bereits zehn Bundesliga-Vereine, darunter Borussia Dortmund, der Hamburger SV und Bayer 04 Leverkusen. Sportfive bietet für die Überlassung aller Werbe-Rechte eine ganze Palette an. Dazu gehören die Akquisition eines Trikotsponsors, die Vermarktung der Werbebanden im Stadion, die Vermarktung der Fernseh- sowie Internet-Rechte, die Entwicklung von Marketingkonzepten und deren Umsetzung durch ein Team vor Ort.

Dynamo (Vereins-Rechte) und HBM (Stadion-Rechte) wollen diese Rechte an Sportfive verkaufen. Im Gespräch sind dafür ein höherer einstelliger Millionenbetrag über einen Zeitraum von rund einem Dutzend Jahren. Unklar ist noch, wie viel Prozent der Erlöse bei Sportfive bleiben. Die Stadt wiederum ist zwar als Beobachter an den Gesprächen beteiligt, will sich aber erst abschließend äußern, wenn das Komplettpaket vorliegt. Die Stadt hat hierbei ein Veto-Recht Doch die Zeit drängt. Denn im März muss Dynamo die Lizenzunterlagen für die nächste Saison abgeben.
Ralf Redemund


dnn, 5. Dezember 2008

HBM baut Kneipe in den Fanblock des Stadions

Das dürfte einmalig sei unter den Stadien des deutschen Profi-Fußballs: Die Projektgesellschaft unter Führung der HBM Stadien- und Sportstättenbau GmbH (Düsseldorf) baut mitten in den K-Block der Dynamo-Dresden-Fans auf halber Höhe der Tribüne (am Arnhold-Bad), eine Sportgaststätte für die Fans. Der Clou in der Kneipe: Es gibt einen direkten guten Blick aufs Spielfeld. Das bestätigte gegenüber DNN Hartmut Arnold, Dresdner Niederlassungsleiter der BAM Deutschland (Stuttgart), der Muttergesellschaft der HBM. Ursprünglich sei eine Art Fan-Cafe neben dem Fanshop auf der Haupttribüne geplant gewesen. Doch im Zuge von Planungsanpassungen habe sich ein Drei-Säulen-Konzept herausgeschält, so Arnold. Für die Fans gebe es eine extra Gaststätte (Kapazität: 200 Personen) mit Großküche, damit im Anschluss ans Spiel noch weiter gefachsimpelt und gefeiert werden kann. Auf der Haupttribüne werde es 22 VIP-Logen geben, deren Anzahl verdoppelt werden könne. Dieser VIP-Bereich sei für Firmen, Familien, Vereine, besondere Veranstaltungen vorgesehen. Der mögliche Preis einer VIP-Karte für die Saison liege bei 2000 Euro. Auf der Gegentribüne würden die Fans per Catering mit Bier und Bockwurst versorgt.

Einen Betreiber für die Fangaststätte gebe es noch nicht. Auf eine Ausschreibung vor exakt einem Jahr hin habe es insgesamt sieben Bewerber gegeben, darunter der Verein Dynamo Dresden mit Partnern. Mit drei Interessenten befinde sich HBM nun auf der Zielgeraden bei den Verhandlungen, darunter jeweils ein renommierter Caterer aus Leipzig und Dresden. Möglicherweise würden zwei der drei Bewerber zusammenarbeiten. Gegründet werden soll eine Stadion Catering GmbH.
Entscheidend werde jetzt sein, wer Bedingungen wie Bürgschaft und Finanzierungszusage leisten könne, so BAM-Manager Arnold. HBM & Co. planen eine langfristige Zusammenarbeit (zehn bis 15 Jahre), wollen sich bis Ende des Jahres festlegen.
Ralf Redemund