Jahr 2003




Auszug aus einem DNN-Interview vom 28.Januar 2003 mit Raphael Beckmann, Betriebsleiter des Sportstätten- und Bäderbetriebes GmbH in Dresden.

Bedarf hat die Stadt auch an einem neuen Stadion. Wird in dieser Hinsicht demnächst etwas passieren?

Das hoffe ich. Der DSC will ein kleines Stadion für 3000 Zuschauer bauen, die Planungen dafür sind schon recht weit voran geschritten. In Frage kommen noch drei Standorte: hinter der neuen Leichtathletikhalle im Ostragehege, auf der Schlachthofhalbinsel und auf der Eisenberger Straße. Wobei letzteres den Vorteil hätte, dass dort in ein bereits vorhandenes Objekt investiert würde. Spielen könnten dort der DSC, der Heimverein Rotation und bei Bedarf auch die Fußball-Oberligisten FV Nord und Laubegast. Für ein Projekt dieser Größenordnung, das vielleicht drei oder vier Millionen Euro kostet, ist auch die Finanzierung relativ schnell realisierbar - aus Fluthilfemitteln, Geldern vom DFB und natürlich einem gewissen Eigenanteil. Der DSC hat sich mit den vorgeschlagenen Standorten angefreundet. Und für absehbare Zeit reicht ein Stadion dieser Größe für diesen Klub auch aus.

Für einen Fußball-Bundesligisten wäre es aber zu klein...

Schon, wenn Dynamo in die 2. Bundesliga aufsteigt, halte ich Zuschauerzahlen von 15 000 bis 20 000 für realistisch. Deswegen treiben wir auch die Planungen für ein neues großes Stadion voran. Der Standort ist dabei klar: die Stelle des jetzigen Heinz-Steyer-Stadions. Wir warten momentan auf ein Gutachten, dass uns Aufschluss bringt, welche Voraussetzungen ganz genau ein Stadionprojekt an dieser Stelle erfüllen muss. Kommen wird es.

Bis dahin bleibt alles wie es ist?

Ja. Für Dynamo muss das Harbig-Stadion so hergerichtet werden, dass dort auch 2. Liga gespielt werden kann. Und der DSC soll mit Beginn der nächsten Saison vorerst zurück ins Steyer-Stadion, das wir provisorisch wieder nutzbar machen. Mittelfristig soll der DSC dann in das neue kleine Stadion wechseln. Und Dynamo wird sich langfristig vom Harbig-Stadion verabschieden und in die neue Arena umziehen. Aus heutiger Sicht ist das eine Vision, aber eine, die doch sehr realistisch ist. Was dann konkret aus dem Harbig-Stadion wird, ist zurzeit noch nicht festzulegen. Denkbar ist vieles, auch ein Rückbau

Aus der DNN vom 23. Januar 2003

"Umbau-Projekt für Steyer-Stadion droht der Papierkorb”

Dresden. Während sich für die marode Eishalle im Ostragehege mit einem 20 Millionen Euro teuren Ersatzneubau eine Lösung abzeichnet, geht es in Sachen Stadionbau nebenan offenbar nur sehr schleppend weiter. Die Zweifel der Stadt an der von den Dresden Monarchs, der DSC-Leichtathletik-Abteilung und der Firma Dresden Dorsch Consult (DDC) entwickelten Umbau- Variante, nach der die Traversen des alten Steyerstadions schrittweise bei voller Weiternutzung für insgesamt 40 Millionen Euro mit schwenkbaren Tribünen und kompletter Überdachung ausgestattet werden sollen, wachsen entgegen ersten positiven Bekundungen.

Sportbürgermeister Winfried Lehmann (CDU) geht nicht mehr davon aus, dass die Stadionmodernisierung aufgrund der Hochwasserproblematik und des neuen Standorts der Eishalle an gleicher Stelle bewerkstelligt werden kann: "Es ist relativ klar, dass das Stadion gen Westen verrückt werden muss, um zu einer Lösung für die Weißeritz- und die Magdeburger Straße zu kommen." Das würde bedeuten, das alte Steyerstadion müsste komplett abgerissen werden, ein schrittweiser Umbau und die weitere Nutzung für Leichtathleten und Fußballer ist nicht möglich, die Kosten würden weiter steigen und den Neubau in weite Ferne rücken.

Lehmanns Ansicht stützt sich auf eine von der Stadt in Auftrag gegebene städtebauliche Studie des Architekten Knut Ehrentraut und des Stuttgarter Architekturbüros ASS, die eine Verschiebung des Standorts für unumgänglich erachtet. Gerd Töpfer, DDC- Geschäftsführer, hielt gestern dagegen: "Ich habe heute Gespräche mit dem Verkehrsplanungsamt geführt. Und dabei sind wir zu dem Schluss gekommen: So wie unser Konzept ist, ist es mit der Weißeritzstraße vereinbar." Auch die Bauaufsicht habe für die technische Lösung seines Projekts bereits grünes Licht erteilt. Wohin der Zug fährt, könnte sich am 30. Januar herausstellen, wenn sich eine verwaltungsinterne Runde mit dem Thema befasst."